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PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weiter.
    Nur ein großer, bulliger Pionier mit einem von Narben
übersäten Gesicht starrte zu den Brüdern herüber.
Er war nur neugierig, mehr nicht. Es war nicht sein Schmerz, nicht
seine Trauer und nicht seine Sehnsucht, die aus den Stimmen der
beiden Sänger klang. Deshalb lächelte er nur und stieß
seinen Tischnachbarn an.
    Als die beiden ungleichen Brüder geendet hatten, rief das
Narbengesicht: »He, Großkopf, spiel weiter!«
    »Ja, gib noch etwas zum Besten«, forderte sein
Tischnachbar grölend.
    »Kennst du die Ballade vom...«
    Die Stimmen gingen im allgemeinen Lärm unter. Aber nach einer
Weile drehte sich das Narbengesicht wieder um.
    »Der Großkopf trotzt!«
    Janz sprang wütend auf.
    »Maul halten!« herrschte er den bulligen Pionier an.
Dann kümmerte er sich nicht mehr um ihn. Er setzte sich wieder
und legte seine Hand in einer rührenden Geste auf Erdegas Arm.
    »Nur ruhig Blut, Bruder«, redete er beruhigend auf ihn
ein. »Sie sind wilde, herzlose Tiere, die es nicht besser
wissen. Rauhe Gesellen in einem unbarmherzigen Land.«
    Erdegas weiße Kinderhände hatten sich um den Hals
seines Saiteninstrumentes gepreßt. Seine Knöchel waren
blau angelaufen, so fest drückte er zu.
    »Ich ertrage das hier nicht«, krächzte er.
    »Ich fühle mit dir, Bruder«, entgegnete Janz
schon wieder gelassener. »Aber das Leben geht weiter. Du darfst
vor lauter Selbstmitleid nicht vergessen, daß Ylinas Weggang
auch mich getroffen hat. Ich empfinde Schmerz wie du, nur laß
ich mich nicht gehen.«
    Janz erhob sich halb von seinem Platz und blickte sich um.
    »Gibt es hier keine Bedienung? Ich habe Durst.«
    Erdegas kleine Augen blitzten ihn an. Mit bebenden Lippen zischte
er: »Ich hasse dich, Bruder!«
    »Nur nicht melodramatisch werden. Es ist nämlich nur
recht und billig, daß der Körper bekommt, was er verlangt,
nachdem die Seele ihr Teil auch bekommen hat.«
    »Ich hasse dich, Bruder!«
    Janz lächelte. Nicht über den Gefühlsausbruch
Erdegas, den hatte er nicht ernstgenommen. Er lächelte dem
Mädchen zu, das sich zaghaft ihrem Tisch näherte.
    »Was willst du, Mädchen?« erkundigte Janz sich
freundlich. Seine Augen glitten prüfend über ihr langes
rotes Haar, die vollen Lippen und wanderten endlich über den
beringten Hals zu dem rauhen Stoff ihres hochgeschlossenen Kittels.
    »Ich. war ergriffen.«, stammelte sie und spielte
nervös mit der Kordel, die ihre Taille abschnürte. Dabei
starrte sie intensiv auf Erdega. Sie schien nicht bemerkt zu haben,
daß Janz es war, der zu ihr gesprochen hatte, und es machte ihr
auch nichts aus, daß Erdega sie überhaupt nicht beachtete.
Auch als sie sich mit etwas gefestigter Stimme erkundigte, ob »die
Herren« zu essen und zu trinken wünschten, wandte sie sich
an Erdega.
    »Deswegen sind wir wohl hier«, gab Janz die Antwort.
»Bringe uns zweimal Toschar, Mädchen.«
    Sie nickte und entfernte sich.
    Janz beugte sich über den Tisch zu seinem Bruder.
    »Warum verschließt du dich vor den angenehmen
Wirklichkeiten dieser Welt«, drang er beschwörend in ihn.
»Du hättest dem Mädchen wenigstens einen Blick
schenken können. Es ist in Ordnung, glaube es mir. Es hat dich
nicht mit jener Mischung aus Neugierde, Abscheu und
    Mitleid angestarrt, wie du es von den anderen Menschen gewohnt
bist. Nein, Bruder, es hat dich angesehen, als seist du ein Wunder!«
    Erdega hielt die Augen geschlossen. Sein Mund war verkniffen.
    Janz lehnte sich seufzend zurück.
    Das Mädchen brachte die beiden Gläser mit dem grünlichen
Wurzeldestillat. Eines davon stellte sie vor Erdega hin, das andere
vor Janz.
    »Willst du dich nicht zu uns setzen«, sagte Janz
lächelnd und prostete dem Mädchen zu.
    Sie blickte schnell zu Erdega, dann zur Theke hinüber, wo ein
großer hagerer Mann stand und ihr ein Zeichen gab.
    »Ich würde gerne, aber im Augenblick herrscht ein
großer Betrieb, und ich serviere alleine«, meinte sie
bedauernd.
    »Du bist an unserem Tisch gern gesehen«, sagte Janz
aufmunternd. »Wir bleiben noch lange hier - außerdem
möchten wir übernachten. Sind noch Zimmer frei?«
    »Jawohl, es sind noch Zimmer frei.«
    »Laß eines für uns reservieren. Für Erdega
und Janz. Wenn du wieder einige Minuten Zeit hast, komm nur ruhig an
unseren Tisch.«
    Ihre Augen wanderten zu Erdega. »Wenn ich darf?«
    »Natürlich darfst du!« versicherte Janz. »Du
mußt uns nur deinen Namen nennen.«
    Sie wurde rot. »Ich heiße so wie das Mädchen in
der Ballade«, sagte sie mit leiser

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