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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Felsnadel mit den Zügen
des Stadtkönigs und fiel, in drei Stücke zerbrochen,
nieder. Die Handwerker zerrten, schwitzend und stöhnend, den
gewaltigen Stein auf der Rutsche aus Sand bis auf die Gabelung des
Fahrzeugs. Und Melder des Pharaos liefen durch die fünf Lager,
die man eingerichtet hatte.
    Die Botschaft, die sie verkündeten, ließ keinen Zweifel
offen.
    »Der Pharao sagt also dieses«, verkündeten sie,
atemlos und heiser vom vielen Schreien, »ihr sollt kämpfen
wie die Löwinnen. Aber ihr sollt nur gegen Männer kämpfen
und nicht gegen Kinder und Frauen. Ihr werdet reich belohnt werden,
aber ihr sollt nicht schänden oder morden. Je schneller die
Stadt genommen ist, desto mehr ist der Lohn. Und jeder, der nicht
gehorcht, wird ausgepeitscht, bis seine Seele entweicht.«
    Die Bauern und Handwerker, die Lanzenträger und die Kämpfer
des Beiles wunderten sich, aber sie murrten nur etwas und wußten,
daß Neter-Nacht und Menes unbarmherzig strafen würden. An
diesem Tag erfolgte die erste Zählung, und das inzwischen auf
dreißigtausend Mann angewachsene Heer hatte genau einundsechzig
Männer verloren — dreißig durch Krankheit im Lager.
    Die entscheidende Nacht kam heran.
    »Menkauhor«, sagte ich.
    »Re-Atlan?« fragte er zurück.
    Wir standen neben den niedergelegten Schilfmatten. Das gewaltige
Fahrzeug war durch ein Bündel Seile gehalten und stand auf den
splitternden Steinplatten. Die Kupferbänder schimmerten im Licht
der Fackeln. Die Spitze der Krone aus Stein, die auf dem Kopf
Chetihotpes saß, deutete nach Sais.
    »Du und ich, Neter-Nacht und Hepetre und unsere
neunund-vierzig Bogenschützen werden den Pharao schützen,
wenn er in den Palast eindringt. Und da ich den Befehl bald geben
werde, sollten wir uns in die Nähe des Stadttores begeben.«
    Wir waren schwer bewaffnet. Ich hatte für diese Gruppe
lederne, kupferbeschlagene Helme und Panzer anfertigen lassen.
Beinschienen und Lederhülsen, unter denen Arme und Beine
verschwanden und ein Gitter aus Bronzestäben, das die Gesichter
umschloß.
    Wir gingen langsam die schräge, etwa siebzig Mannslängen
lange Rampe hinunter und sahen die wartenden Krieger.
    Menkauhor trug das Hörn, in dessen Mündung ich ein
Ventil eingebaut hatte.
    »Jetzt?«
    »Noch nicht.«
    Alles war bereit. Unaufhörlich bewarfen die Schleudern/ jetet
mit dreifachen Mannschaften besetzt, die Stadt. Aus den Mauern wehte
ein unbeschreiblicher Geruch zu uns hinüber — es roch nach
Fäulnis, Verwesung und Tod.
    Mir graute vor dem, was wir erleben würden.
    Es sind deine geliebten Barbaren, Arkonidel sagte mein Extrasinn.
Der Drang, andere umzubringen, die anderer Meinung sind, ist ihnen in
die Wiege gelegt worden.
    Ich hoffte nur, daß alles schnell ging. So schnell, daß
der Blutrausch abgeklungen war, ehe der Kampf seinen Höhepunkt
erreicht hatte. Der Krieg war schon furchtbar, aber für
gewöhnlich war hier — und an anderen Punkten dieses
Planeten — der srste Teil des Friedens noch furchtbarer. Wer
überlebte, wurde in die Sklaverei geführt, und was für
die Männer die Peitsche und der Hunger waren, war für die
Frauen ein weitaus schlimmeres Schicksal: Beute — bedingungslos
und unerbittlich.
    Ich drehte mich um, sah, wie der Pharao mit seinen Männern
kam und sagte schnell zu meinen Freunden:
    »Menkauhor! Neter-Nacht, Hepetre! Ihr seid meine Freunde,
wir können reden miteinander, da keiner von uns Pharao ist. Ich
flehe euch an — seid vernünftig! Tod muß sein im
Krieg, aber auch Mitleid. Verschont die Kinder und die Frauen . . .
wir suchen Chetihotpe, sonst niemanden. Ich werde euch später
erklären, warum ich es euch abverlangt habe. Einverstanden,
Menkauhor?«
    Der hochtalentierte, braunhaarige Bogenschütze nickte
schweigend und rasselte mit seinem Köcher. Seine Augen brannten
unter dem Helmsturz hervor.
    »Neter-Nacht?«
    »Du weißt, daß ich alles tue, worum du mich
bittest. Du besitzt mein Leben!«
    Ich lächelte kurz.
    »Hepetre?«
    »Manchmal, Bruder des Horus und Licht meiner Tage, redest du
entschieden zuviel. Ich tue, was du willst. Aber erschrick nicht,
wenn du siehst, was Menes tut. Ihm kannst du nicht oefehlen.«
    Halte dich also an der Seite des Menes auf! empfahl mein
Logiksektor.
    Ich entzündete meine Fackel an der des Menkauhor und sagte
leise:
    »Jetzt — los!«
    Menephta, der hünenhafte nubische Bläser des Pharaos,
nahm das Hörn. Er holte tief Atem, bis seine Adern zu platzen
drohten. Dann setzte er das Hörn an und stieß

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