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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den
gehämmerten Spitzen waren tödlich, wenn sie trafen, und die
Bögen, inzwischen verbessert und ausgewogen, leisteten ganze
Arbeit. Die Männer sanken um, fielen zwischen die Säulen,
blieben liegen und wehrten sich gegen die Soldaten des Pharao. Die
    Gruppen wurden immer weniger zahlreich, und zögernd wandten
sich die ersten zur Flucht. Langsam gingen die lanzenstarrenden
Trupps zwischen den Bauten vor, verkleinerten den Abstand zwischen
den beiden Straßenseiten. Die Bogenschützen zielten und
schössen erneut. Ein Pfeil durchschlug den Oberarm Chetihotpes.
Der König brüllte auf wie ein Tier, brach den Pfeil ab und
stützte sich einen Moment lang gegen das Rad des Widders.
    »Zurück!« schrie er.
    Die Männer sammelten sich, und während sie aufschlossen,
fielen sie unter den Pfeilen der Bogenschützen. Die tödliche
Falle schloß sich mehr und mehr, und von beiden Seiten rückten
jetzt weiter vorn die Fußtruppen vor, schlössen die Zange.
Die Beobachter auf den Tortürmen sahen dies, erkannten die
Bedeutung und machten einen zweiten Ausfall. Wieder wirbelte der
Bogenschütze auf dem Flachdach seinen Mantel. Irgendwo hinter
den Bauwerken stieß jemand in das lange, geschwungene Hörn
des Büffels.
    »Aufhören!«
    Von nur dreien seiner Männer begleitet rannte der Stadtkönig
auf das Tor zu und preschte durch das Getümmel des Kampfes.
Seine Leute, die bei diesem Versuch schwere Wunden davontrugen,
öffneten für ihn eine schmale Gasse, so daß er
unversehrt hindurch konnte. Die meisten der Stadtleute bezahlten dies
mit ihrem Leben oder der Freiheit, aber hinter Cheti-hotpe schlössen
sich die Stadttore. Der Ausfall hatte die besten und mutigsten
Krieger gekostet — vierhundert Männer lagen sterbend oder
tot auf den heißen, sandüberwehten Platten der
Hafenstraße. Menes und Neter-Nacht ließen die Waffen
einsammeln, die Toten in den Nil werfen und die Verwundeten ins Lager
schleppen.
    Ich brauchte Tage, um die gröbsten Verwundungen zu verbinden,
unterstützt von den Frauen einiger Bauern, der Sklavinnen aus
dem Palast und den Soldaten, die ich dafür hatte bezahlen
lassen. Wenigstens hier hatte das Gemetzel haltgemacht; ich hatte
Menes davon überzeugen können, daß sich die
Verwundeten seiner erinnern würden und für ihn waren, wenn
er ihnen das Leben schenkte ... er hatte es eingesehen.
    Zwei Tage später lag ich erschöpft und müde in
einem der fellbezogenen Sessel der königlichen Barke.
    »Sechzehn Tage lang hat die Stadt widerstanden«, sagte
Neter-Nacht. »Wann werden wir stürmen?«
    Der Pharao hatte sich und seine Männer bis zum Äußersten
strapaziert. Rücksichtslos und unachgiebig war die Belagerung
fortgeführt worden, und einige Einheiten hatten neue Befehle
    bekommen. Jetzt brannte Sais unaufhörlich — das Wasser
zum Löschen der Brände war ausgegangen.
    »In drei oder vier Tagen«, erwiderte ich. »Es
ist noch nicht alles so gut eingerichtet, daß wir mit wenigen
Verlusten rechnen dürfen.«
    In der Nacht beleuchtete das brennende Sais die Umgebung. Eine
Rauchwolke in drei verschiedenen Farben hing über dem gewaltigen
Viereck. Hellgrau, dunkelgrau und pechschwarz wie das Haar
Nefer-meryts. Das Holz erzeugte hellgrauen Rauch, die brennenden
Leichen und die Opfertiere trugen mit einer dunkleren Färbung
bei, und das Gemisch aus Lehm, Erdpech und die Vorräte der
Häuser brannten einen tiefschwarzen Qualm ab. Schreie und
Kommandos hallten zwischen den Mauern wider. Die lange
    Rampe wuchs, und man belegte ihre Oberfläche mit Holz und
großen, flachen Steinen. »Du hast immer wieder meinen
Männern gesagt, sie sollten weniger grausam sein und niemanden
foltern. Warum?« fragte Menes halblaut.
    Ich deutete hinüber nach der brennenden Stadt und sagte hart:
    »Weil du dieses Land nicht verwüsten willst, sondern
einigen mußt. Und man einigt keine Toten und grausam
Verstümmelten. Das sicherste Mittel, dir die Liebe der Menschen
zu sichern, die hier in deine Tempel gehen sollen, ist Gnade. Ich
glaube, Chetihotpe ist wahnsinnig, daß er glaubt, er könne
dir widerstehen.«
    »Gut. Ich sehe, du bist ein Mann von großer Weisheit;
du wirst Frieden schaffen können. Vielleicht sieht auch der
Stadt-könig von Buto ein, daß es sinnlos ist, sich weiter
zu sträuben.«
    Ich stand auf.
    »Menes«, sagte ich, »Verkörperung des
Horus, wir werden die Stadt schleifen. Aber ich bitte dich um einen
einzigen Befeh] an alle deine Truppen.«
    »Ja?«
    Ich sagte es ihm.
    In den nächsten Tagen barst

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