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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stadtmauern nicht
eingesehen werden konten, zur Hafenstraße. Kurze Zeit später
waren sie nicht mehr sichtbar, aber die Gebäude der Straße
hatten sich in eine tödliche Falle verwandelt. Lanzenträger
und Kämpfer mit Streitäxten wurden gesammelt und verbargen
sich ebenfalls, in einem zangenförmigen Halbkreis rechts und
links der Straße in den Büschen verborgen. Neter-Nacht
versprach, jeden von ihnen bei lebendigem Leib auszuweiden, der eine
unvorsichtige Bewegung machte.
    Die Sklaven zogen die Barke des Menes ein Stück nilauf-wärts,
bis sie genau zwischen den Hafenbauten zu sehen war. Eine Gerade
verband jetzt Stadttor und Schiff. Die Barke war von den breiten
Balkentoren etwa zweihundertfünfzig Mannslängen entfernt.
    Soldaten und Hilfstruppen wurden um das
    Schiff zusammengezogen, und Menes legte die Kampfrüstung an.
    Die Hörner gaben ein erstes Signal.
    Aus dem Schatten eines kleinen, halbzerstörten Tempels, ir
dem die Soldaten hausten, zogen sie eine wuchtige Balkenkonstruktion,
die auf einigen Wagen montiert war. Holz wurde herangeschafft,
Menschen begannen geräuschvoll und sorglos daran zu arbeiten.
Die Stunden vergingen. Ein Scheinangriff wurde gegen die nördliche
Mauer vorgetragen; um das schmale Tor, das sich in ein Bauerngebiet
hinter der Stadt öffnete, entbrannte ein heftiger Kampf. Von den
Mauern wurden die Steine wieder herabgeschleudert, die wir
    nach Sais hineingeschossen hatten. Man goß kochendes Wasser
auf die Schilde der Angreifer, stieß die Leitern um und feuerte
Brandpfeile auf die Dächer. Sie fingen selten Feuer, denn sie
waren aus Schilf, mit grünen Blättern und mit Schlamm
getränkt. Die von den fünfzig Unterführern geschulten
Bogenschützen feuerten aus sicheren Deckungen auf die
Verteidiger der Mauern.
    Ein zweites Signal rief gegen Mittag noch mehr Soldaten zusammen.
    Neben dem Stadttor standen zwei Türme aus Granit, in derer
Seiten die mächtigen Türangeln eingelassen waren. Auf dem
linken Turm stand Chetihotpe und sah mit Besorgnis zwei Dinge, was
die Ansammlung von Kriegern um den großen Rammbock betraf, so
wußte der König, daß ein Sturm auf das Stadttoi
bevorstand.
    Warum aber die riesige Rampe gebaut wurde, die an dei Stelle eines
niedergerissenen Wohnhauses endete, wußte dei König nicht.
Er fühlte nur, daß ein gefährliches Geheimnis diese
Rampe umgab und hinter den schützenden Binsenmatten etwas
vorging, was er nicht sehen konnte.
    Dann, als die Sonne am höchsten stand, brachte man Siptah und
fesselte ihn an die glyphenbedeckte Säule des halbzerstörten
Tempels.
    Hundert Atemzüge später schlugen die schmalen, hohen
Tore von Sais nach außen auf.
    An der Spitze von etwa dreihundert Kriegern stürmte
Chetihotpe auf den räderbewehrten Widder los, jenseits dessen
die königliche Barke leicht im Nilwasser schaukelte. Menes/
umgeben von seinen besten Palastgardisten, näherte sich von der
anderen Seite. Ein mächtiges Geschrei ging durch Angreifer und
Verteidiger.
    Die Falken und die Geier, die unablässig über dem
Landstrich kreisten und hin und wieder wie dunkle Klumpen aus dem
Himmel fielen, flatterten von den Leichen auf. Raben und kleine Vögel
flogen über die verlassenen Bauten der Hafenstraße.
    Aus der Sicht der Vögel spielte weit unter ihnen eine Melodie
aus Schreien, Tritten, Waffengeklirr und Keuchen die Musik zu einem
gespenstischen Ballett. Der Keil aus Sais prallte vor. Zwanzig
Mannslängen vor den förmlich erstarrten Truppen des Menes,
vor dem Widder aus Holz, Stein und Bronze, rannte der Stadtkönig.
Die Pharaonentruppen wichen zurück, fluteten in vorbildlicher
Ordnung zwischen den Bauten nach rechts und links und blieben stehen,
drehten sich um und rammten einen Wall von Lanzen den Sais-Leuten
entgegen. Vor dem Widder teilte sich der Keil, und geriet in
Verwirrung.
    Auf dem flachen Dach des Wohnhauses erhob sich ein Mann, schwenkte
seinen roten Mantel und schrie:
    »Für Menes!«
    Die Bogenschützen traten in Tätigkeit. Sie zielten und
schössen, und sie trafen fast immer. Sie waren und blieben so
gut wie unsichtbar. Ein ständiger Strom von Pfeilen traf schräg
auf die breite Straße. Schreie ertönten, und nach und nach
sanken die Männer aus Sais um. Zwischen den Gebäuden
entwickelten sich kleine, aussichtslose Kämpfe — die
Pharaonentruppen wichen nicht um einen Schritt. Fünfzig Männer
schössen gezielt und schnell von fünfzig verschiedenen
Punkten aus. Die schnellen, in der Flugbahn stabilen Pfeile mit

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