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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Luft
aus. Ein schneidender, heller Ton erscholl, der einen
Doppelstunden-Marsch im Umkreis zu hören war.
    »Gut!« schrie Menkauhor begeistert und nahm die Hände
von den Ohröffnungen des Helmes.
    Menephta warf das Hörn auf den Rücken, und wir warteten
auf das zweite Signal für die Truppen. Am östlichen Ende
der Schlachtreihe schlug jemand den Schäkel aus der Sperre,
    und eine brennende Feuerkugel stieg bis in gewaltige Höhe.
Ich hatte aus Salpeter, Holzkohle und Schwefel ein leicht
entzündbares Gemisch hergestellt und Kupferspäne
hineingemischt. Ein eisig blaues Licht erschien über Sais.
Hinter dem abgesprengten Felsen durchhieb ein Gardist das Seilbündel,
und ganz langsam setzten sich die sechs mächtigen,
breitflächigen Räder des Fahrzeugs in Bewegung. Der
tonnenschwere Stein preßte die Räder tief in den Grund der
Rampe, aber langsam beschleunigte der Wagen. Die Stangen, mit denen
man ihn lenkte, wurden weggenommen, nur noch die ausgesuchten zehn
Männer steuerten durch Balken, die sie gegen die breiten
Kupferbänder preßten. Die schwere Ladung lief, immer
schneller werdend, die Rampe hinunter, wurde schneller . . .
schneller . . . ein mahlendes, verderbenbringendes Geräusch
ertönte. Auf den Türmen tauchten vereinzelt Fackeln auf.
Wir alle hatten unsere Fackeln in Kupferspäne getaucht und waren
am blauen Licht zu erkennen. Jetzt donnerten die sechs Räder auf
die Hafenstraße hinaus, fegten an uns vorbei und ratterten,
krachten und klapperten — und die Krone des Stadtkönigs
zielte genau auf die Balken des Tores ... jetzt, nicht mehr zwei
Mannslängen.
    Ein donnerndes Geräusch.
    Mehrere Tonnen Gestein krachten gegen die Stadttore. Die Räder
brachen zusammen, Bohlen splitterten, der Stein spaltete das Tor und
warf mit seinem ungeheuren Gewicht die Flügel
    nach innen, fuhr auf das Holzwerk hinauf und walzte die Krieger
hinter dem Tor nieder. Er blieb sechs Mannslängen hintei der
Innenkante der Türme stehen, total zerstört, aber
wirkungsvoll.
    Ein zweites Hornsignal.
    Meine Gruppe und der Pharao stürmten vor. Zwanzig
Bogenschützen blieben in der Nähe des Tores und begannen zu
feuern. Tote Krieger stürzten von den Wällen, und die
blauleuchtenden Fackeln bewegten sich weiter. Neben mir lief Menes,
seh1' r bewaffnet, und der junge Mann schwang eine bronzene Keiue.
Menkauhor schoß dem Menes einen Weg frei. Brände und
Fak-keln beleuchteten den Schutt der Häuser, die Verwundeten und
die kreischenden Kinder. Wir kannten den Weg genau und liefen
vorwärts, dem Palast zu. Hinter uns fluteten, wie von der
Mündung eines Trichters angezogen, zehntausend gutbewaffnete,
disziplinierte Männer nach Sais hinein. Die anderen Truppen
bewachten die anderen vier Tore.
    Die Gruppen verteilten sich, lieferten sich mit den Verteidigern
heftige, aber kurze Kämpfe und schrien immer wieder, die
Sais-Leute sollten die Waffen niederlegen, es würde ihnen nichts
geschehen. Als die ersten Gruppen die Tore an den anderen Mauern
erreichten, wurden diese geöffnet, und Sais war hilflos
geworden.
    Wir fanden wenige Gegner.
    Chetihotpe hat sie bei sich im Palast, sagte mein Logikhirn.
    Das war richtig.
    Vorbei an Trümmern, an Schreienden und Weinenden, an Krüppeln
und an Leichen, die aufgedunsen waren wie Säcke. Glühende
Balken, Staubfahnen, Geröll und Schutt, ein goldener Becher
schepperte, von einem Fußgänger geschleudert, über
die Gasse. Der Palast war geschlossen. Man hatte Wagen und Steine
aufgehäuft, und dahinter flogen Lanzen hervor und hielten uns
auf.
    »Menkauhor! Rauchpfeile!«
    Dreißig Bogenschützen jagten einen Schauer von Pfeilen
zwischen den Lücken in dem provisorischen Wall. Man hörte
gellende Schmerzensschreie. Dann zischten, lange Funkenschwänze
hinter sich herschleppend, Brandpfeile an besonders ausgesuchte
Punkte, schlugen ein, und eine Mauer aus Qualm legte sich zwischen
uns und die Verteidiger. Wir setzten uns nach rechts ab,
überkletterten die Mauer und warteten, bis unsere Truppen
nachgedrungen waren, dann sprangen wir in den Hof hinein.
    »Osorkon!«
    Der nubische Bogenschütze versammelte seine zehn Leute um
sich und griff die Verteidiger von hinten an, gab uns Feuerschutz.
Menes schwang seinen Kolben, und ich riß die Axt hervor. Wir
stürmten das Tor mit den beiden löwenköpfigen
Gestalten aus Granit davor. Pfeile schwirrten, Schreie ertönten,
kämpfende Männer sanken um, Lanzen bohrten sich in Körper,
und ich zog im Schutz der Dunkelheit meinen Lähmstrahler

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