Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ich am Zügel mit mir, als ich auf die Soldaten
zuging.
    »Mann des Beiles«, sagte ich demutsvoll und kniete
nieder, »ich bin ein Händler. Ich weiß, daß
User-Rechmire das Gold und die Steine liebt, und ich weiß dazu
viele Geschichten.«
    Er musterte mich unverschämt.
    »Du glaubst, daß User-Rechmire, die schönste
Binse des Deltas, genau das will, was du verkaufst?«
    Ich lächelte zurückhaltend, griff in den Gürtel und
zog den Stein hervor, der dort verborgen war. Meine Maschinen hatten
einen Rubin hergestellt, dessen Echtheit jeden überzeugte, der
ihn sah. Obwohl er aus einem Kunststoffgemisch bestand, einen hohen
Glasanteil besaß, war der falsche Rubin so geschliffen, daß
er die Sonnenstrahlen einfing und unsere Gesichter mit einem
Sprühregen von roten Lichtblitzen überschüttete, als
ich ihn zwischen Daumen und Zeigefinger drehte. Die Augen des
Torwächters weiteten sich, als sich das rote Feuer in ihnen
spiegelte. Der Rubin war so groß, daß ich ihn kaum mit
der Hand umspannen konnte.
    »Ob User-Rechmire diesen Stein wohl sehen will?«
fragte ich ruhig.
    Er nickte verdrossen.
    »Ich bringe dich zu ihm, Fremder. Wie ist dein Name?«
    Ich sagte vorsichtig:
    »Man nennt mich in jedem Land, durch das ich ziehe, anders.
Augenblicklich heiße ich Re-Arkon.«
    Kurze Zeit später kniete ich vor User-Rechmire.
    »Man soll nicht sagen«, dröhnte der Stadtkönig,
»daß ich fremde Händler ausraube, aber zeige mir den
Stein, den der Torwächter gesehen hat. Ich muß ihn haben.«
    Ich richtete mich auf und holte den Stein hervor.
    »Woher hast du ihn?« fragte er, als das rote Licht die
Zone um den Sessel des Königs erfüllte.
    »Ich habe ihn eingetauscht«, sagte ich. »Für
eine Erfindung. Ich habe den Männern in der Gegend des
Sonnenaufgangs einen Bogen konstruiert, der ihren hölzernen
Bögen überlegen ist. Dafür haben sie mir viele solche
Steine gegeben. Es ist ein kleines Volk, aber ihr Land ist
unermeßlich reich. Dort sind die Straßen mit solchen
Rubinen gepflastert!«
    User-Rechmire lachte polternd.
    Es war klar, aus welchem Grund sich Buto sträubte, in den
Staat der beiden Ägypten einzutreten: User-Rechmire hatte keine
Ahnung, was der Pharao aufbieten konnte. Vielleicht kannte er nur die
schlechtdisziplinierten Heere des Skorpions, vielleicht war ihm das
Schicksal von Sais nicht berichtet worden — auf alle Fälle
unterschätzte er die Gefahren, die ihm drohten.
    »Du lügst wie ein Händler lügen kann«,
sagte er. »Sicher hast du einen Teil der Straße bei dir?«
    Ich nickte, öffnete den ledernen Verschluß eines me'
Aer Säcke und schüttete die Steine achtlos auf den Teppich
vor wiier-Rech-mire.
    Ein strahlendes, funkelndes, glitzerndes und blendendes Feuerwerk
breitete sich aus. Ich hatte den Inhalt des Säckchens direkt in
ein Rechteck aus Sonnenstrahlen geschüttet, und einige junge
Mädchen, die hinter dem Thron standen, schwiegen verblüfft.
Keuchend beugte sich User-Rechmire vor.
    Dann erklärte er rundheraus:
    »Du hast zwei Möglichkeiten, Arkon.«
    Ich nickte und sagte leise:
    »Entweder verkaufe ich die Steine sehr billig an dich/ oder
ich zeige dir den Weg in das Land der barbarischen Länder. Weißt
du etwas von Byblos?«
    Wortlos schüttelte User-Rechmire den Kopf.
    Er war ein hellhäutiger, fetter Mann. Noch vor wenigen Jahren
mußte ei kraftvoll und von der unermüdlichen Gewandtheit
der kleinwüchsigen, zu Fettansatz neigenden Menschen gewesen
sein. Jetzt war er schwammig und von den guten Jahren verwöhnt.
Nur die Augen und zwei tiefe Kerben, die sich um die Mundwinkel
herumzogen, zeigten seine Herrschsucht und seinen despotischen
Charakter. Kinn und Nase aber und gewisse Züge, wenn er sprach,
sagten mir mehr — er war jemand, der sich selbst an seinem Mut
berauschte, der aber ebenso schnell von fremden Ideen begeistert war.
    »Das Land, aus dem ich komme, ist von Kostbarkeiten erfüllt.
Ich kam durch die Sümpfe, aber es gibt einen anderen Weg, dicht
am Meer entlang. Die Leute, die dort leben, sind Barbaren; sie bauen
Hütten, schlachten ihr Vieh und trinken Hirsebier. Sie sind
schlecht bewaffnet, und außerdem von mäßiger
Tapferkeit.
    Man könnte sie leicht dazu bringen, Steine und Gold gegen
Waffen und junge Mädchen zu tauschen.«
    Ich fuhr mit der Hand durch die Steine. Rote, gelbe, grüne
und weiße Blitze schössen wie Insekten durch den Raum. Die
Mädchen kamen näher, und eine Frau, deren Schönheit
verblüht war, kam die Stufen vom Thron herunter und

Weitere Kostenlose Bücher