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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die verwundbaren Stellen aus, und in der
Dunkelheit meines Zimmers zeichnete ich eine Karte von Buto,
beschrieb alles sehr genau und gab eine Reihe von Anweisungen. Dann
schickte ich Kar, meinen Wolf, mit dem Papyrus los — er sollte
ihn zu Neter-Nacht bringen.
    Am anderen Morgen beklagte ich mich bei User-Rechmire, daß
mir der Wolf entlaufen sei.
    Und am achten Tag meines Aufenthaltes stand das Heer bereit.
Zweitausendeinhundert Soldaten, eine Menge Frauen und Nahrungsmittel
und Waffen, sechzehn Träger der königlichen Sänfte und
mein Gespann. Wir zogen schnell und ohne Umwege durch Sumpf, über
niedrige Wasserarme, über Sandflächen und endlose
Schilfwälder und eineinhalb Mannslängen hohe
Papyrusdschungel nach Osten. Schließlich erreichten wir den
Strand des vielverzweigten Binnenmeeres.
    Mein Plan war aufgegangen.
    Schritt nach Schritt. Zuerst noch Sumpf voller Mücken und
Insekten, voller Geräusche. Dann: Gras und kein Schatten. Ein
salziger Geruch von der linken Seite. Sonne, Hitze, flirrende
Helligkeit und Staub, der sich ätzend auf die Schleimhäute
legte. Mordendes Sonnenlicht. Heisere Schreie der Unterführer.
Milliarden Fliegen. Geier über uns. Horus
    und Neit waren nicht mit den Zweitausend. Nur der wahnwitzige
Plan, aus Mitleid und Abscheu geboren, konnte die Männer und an
ihrer Spitze
    den User-Rechmire, hier in dieses gelbe, goldene Verderben reißen.
Fünfzehn Tage nichts anderes als Gehen, Fahren, Rasten, Trinken
und Schlafen. Aus vernünftigen Gedanken wurde schiere Mordlust.
Aus Mordlust wurde der unablässige, unwiderstehliche Durst nach
Wasser, nach Ruhe und nach Frieden. Schließlich tauchte die
Oase auf, die groß genug war, um uns alle aufzunehmen. Eine
Herde von Antilopen wurde von den zweitausend Männern
eingekreist und niedergemacht. In dieser Nacht schlief alles, als ob
Re sie mit seinem Strahl getötet hätte.
    Ist es das wert? fragte rhetorisch mein Logiksektor.
    Ich hatte unterwegs unablässig gerechnet und meinen Plan mit
den zeitlichen Abläufen verglichen. Ich hatte in unserer Nähe
die Späher des Neter-Nacht gesehen, die davonrasten, nachdem sie
den Zug gesehen und seine Größe erkannt hatten.
    Noch acht Stunden! warnte der Extrasinn.
    Meine beiden Pferde waren jetzt meine Rettung. Ich tränkte
sie an der Quelle, rieb sie sorgfältig und so lange ab, wie ich
konnte, trieb sie dann auf die Weide und klopfte ihre Hälse. Sie
hatten den langen Marsch gut überstanden.
    Einer der Unterführer kam auf mich zu.
    »Re-Arkon«, sagte er. »Wie lange müssen wir
noch marschieren?«
    »Wir kommen morgen abend in ein langes Tal. Es ist grün
und voller Schatten«, sagte ich. »Noch zehn Tage!«
    Ich schlief, bis mich Ti weckte, indem er mir die Decke wegriß.
Langsam stand ich auf, badete mich ausgiebig und überprüfte
meine Ausrüstung. Dann schirrte ich die Pferde ein und
vergewisserte mich, daß jeder Riemen saß, jede Schnalle
zugezogen war.
    Dann ging ich quer durch die Reihen der schlafenden und
schnarchenden Männer und weckte User-Rechmire.
    »W... was ist los?« fragte er und rieb die Augen.
    »Stehe auf, ich zeige dir etwas, das du dein ganzes Leben
nicht vergessen wirst. Es dauert nur zwei Stunden!«
    Er war zu erschöpft und so tief im Banne des Schlafes, daß
er willig bis zur Quelle mitkam, sich wusch und einen gewaltigen
Bissen von einer Gazellenkeule herunterriß. Er wurde langsam
klarer, packte seine Streitaxt, den Bogen und den Köcher und
schickte sich an, die Sänftenträger mit Fußtritten
aufzuwecken.
    »Das ist unsinnig!« sagte ich. »Wir fahren in
meinem Wagen.«
    »Was hast du mir zu zeigen?«
    Ich sagte grimmig:
    »Wir jagen jetzt das schönste, schnellste und
widerspenstigste Wild dieser Welt, User-Rechmire!«
    Er schwang sich neben mich auf die Plattform. Ich sah mich um. Was
ich zurückließ, war das Vertrauen von mehr als zweitausend
müden Männern.
    »Welches Wild, Re-Arkon?«
    Ich sagte kurz: »Die Erkenntnis der Vernunft!«
    Ich ließ die Pferde ausgreifen. An den vorhergehenden
Abenden hatte ich den gesamten Hafervorrat verfuttert, den ich aus
Buto mitgenommen hatte. Sie rannten, als ob sie von Ti
    neben dem Rad gehetzt würden. Rumpelnd, stoßend und
schnell raste der Wagen durch den Sand, bog dann nach links ab und
rasselte nach einer halben Stunde in die grüne Senke hinein, die
noch im Schatten lag. Hinter uns schob sich die Sonne wie ein
gigantisches, blutrotes Rad über die geschwungenen, scharfen
Kanten der Dünen.
    Während wir durch

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