Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
setzte sich
neben mich.
    »Sie sind schön, User-Rechmire«, sagte sie, eine
Spur zu schrill. »Sie würden meinem Halsschmuck stehen.
Und Thej-neferu braucht zwei Ringe ... verhandle mit diesem Mann,
Krone der Stadt!«
    User-Rechmire stützte sich schwer auf seine Hand, betrachtete
seine Frau, dann mich, schließlich die Steine, dann drehte er
sich halb herum und musterte aufdringlich seine Tochter.
    »Was verlangst du für die Steine, Händler?«
fragte er mürrisch.
    Ich breitete die Arme aus.
    »Nichts, was du nicht geben könntest, Mauer der
Festung!«
    Er lachte stoßartig und winkte.
    »Wein! Was soll ich dir bieten? Willst du Frauen? Macht,
einen Posten in dieser Stadt, ein Stück Land mit Bauern, Herden
und Palmen? Sprich!«
    Ich erklärte ruhig:
    »Ich bin kein seßhafter Händler, User-Rechmire.
Ich komme und gehe und sehe vieles.
    Ich verkaufe die Steine nicht gegen Menschen. Ich habe sie
erhandelt gegen eine Idee — und ich vertausche sie gegen
Macht.«
    Er begriff nicht, also murmelte er:
    »Macht? Wie meinst du das?«
    »Du willst diese Steine und hast Macht. Ich habe die Steine
und will Macht. Ich schlage dir vor: Nimm ein Heer, ziehe mit mir und
unterwirf die Stadt Byblos. Ich werde dort dein Stadthalter und lasse
Schiffe aus Zedern bauen ... solche, wie du sie auf dem Nil siehst,
wenn sie nach Memphis fahren. Du schützest mich mit deinen
Truppen, und ich schicke dir, was immer ich finde. Dafür will
ich über Byblos herrschen. Mein Preis: Ich nur kenne den Weg,
und ich nur will die Macht. Überlege es dir gut.«
    Thej-neferu setzte sich neben ihre Mutter und nahm nacheinander
einige Steine auf. Dann sagte sie leise:
    »Deine Männer sind faul geworden und ungewohnt, die
Waffen zu führen. Wieviel Tage zieht ein Heer, Re-Arkon?«
    Die Mädchen und Frauen waren überwältigt von dem
Glanz und der Schönheit der Steine. Es gab bis hinauf zum
letzten Katarakt keine größeren Steine; jedenfalls keine
dieser Herstellungsart und dieses Schliffes.
    »Es zieht einen Mondwechsel, wenn es nicht im Gehen schläft,
Tochter des Stadtkönigs.« User-Rechmire knurrte:
    »Und sie sind barbarisch, ungewohnt des Kampfes, sagst du?«
    Ich nickte.
    »So ist es. Sie werden sich vielleicht wehren, aber ich
kenne jeden Weg dort im Land. Sie wehren sich nicht lange, wenn sie
spüren, daß ein Stärkerer kommt. Sie ertrinken in
Faulheit und Reichtum.«
    Ich stand da und hob den Becher hoch. Während ich hier meine
Idee anpries wie ein Händler ein verdorbenes Gemüse,
überlegte ich. In spätestens zwei Monaten mußte ...
nein, es durfte nicht so lange dauern. In einem Monat mußte das
Heer des Stadtkönigs an
    der Meeresküste nach Osten ziehen und weit weg von Buto sein.
Ich kam vom Oberlauf des Stromes, also wußte ich, was dort
vorging.
    »Du weißt«, sagte ich, »daß der
Menes wider Buto rüstet?«
    Er funkelte mich an, als habe ich ihn beleidigt.
    »Ja! Aber sein Schädel wird an diesen Mauern
zerschmettert werden. Weißt du, wann er mit seinen Bauern hier
anrücken will?«
    Ich nickte wortlos.
    »Wann?« schrie User-Rechmire.
    »In fünfzehn Mondwechseln«, sagte ich. »Seine
Männer bauen in Memphis, und sie bauen Tempel in Sais. Und er
kämpft gegen die Bewohner der Wüste an fast allen Grenzen
des Oberlaufes, bis hinauf nach Thinis.«
    Er lachte dunkel.
    »Das ist gut«, sagte er. »Das gibt uns Zeit. Du
weißt, welches Ende dir blüht, wenn deine Nachrichten
nicht wahr sind?«
    Ich hatte eine Woche Zeit, ihm die Stadt Byblos, die aus einigen
Hütten und einem Steinwall bestand, wie meine Sonden gezeigt
hatten, in glühenden Farben auszumalen. Ich bekam
    einen Ehrenplatz innerhalb des königliehen Haushaltes,
speiste an der Tafel des Königs, berichtete unaufhörlich
und schaffte es, daß User-Rechmire in seiner Gier sein Heer
zusammenzog. Es waren fast zweitausend Mann mittelmäßig
ausgerüsteter Truppen, die gegen Menes nicht einen Tag
ausgehalten hätten. Was aber entscheidend war ... wenn einmal
die Truppe mit dem König aus der Stadt hinaus war, würden
sich auch die Bauern nicht hinter die wuchtigen Mauern flüchten,
die sie erbaut hatten.
    Du bist raffiniert — und du weißt, daß dein Plan
aufgeht, sagte mein Extrasinn.
    Er würde Menschenleben erhalten helfen und beitragen, die
Stadt kampflos zu nehmen.
    Ich schlenderte durch die Straßen, mein photographisches
Gedächtnis merkte sich die Bilder. Ich zählte die Soldaten
und schätzte ihre Schlagkraft ab. Ich maß die Höhe
der Mauern und rechnete

Weitere Kostenlose Bücher