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PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls

PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls

Titel: PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Qualen der Unsterblichkeit selbst kennen.“
    Reginald Bull antwortete: „Sie kennen doch keine Gefühle.
Sie haben mir gezeigt, daß Sie jegliche Art von Gefühlen
bereits in den Kleinkindern Ihrer Rasse abtöten.“
    „Dennoch“, erwiderte der andere, „Sie sind ein
weiser Mann. Sie müßten unsere Zivilisation am ehesten
verstehen können. Wenn Sie das tun, werden Sie uns auch helfen.“
    Reginald Bull reagierte heftig. „Der Einblick, den ich in
Ihre Zivilisation bekam, hat mich erschüttert. Es läßt
sich moralisch durch nichts vertreten, daß jedes Individuum mit
brutalsten Mitteln in dieses starre Schema der Selbstvernichtung
gepreßt wird. Todesphilosophie! Das ist der schlimmste
Wahnsinn, von dem ich je gehört habe, Palmer.“
    „Wer sollte die Kluft zwischen unseren beiden Völkern
überbrücken können, wenn nicht
    Sie?“ fragte Palmer. „Die anderen fünf Personen,
die wir auf unser Raumschiff geholt haben, werden noch weniger
Verständnis für unsere Probleme haben.“
    „Vergessen Sie nicht, daß einer von ihnen eine
gefährliche Mordmaschine ist“, warf Bull ein. „Und
ich muß Sie bitten, mich bald zu Michael Rhodan zu bringen.
Sein Leben ist gefährdet.“ „Ich versuche zu
verstehen, was die Menschen am Leben hält - aber mir gelingt es
nicht.“
    Bull sagte: „Es ist jene Kraft, die Sie schon im Kleinkind
abtöten.“
    „Warum verdammen Sie unsere Kultur, anstatt sich um
Verständnis zu bemühen? Wieviel könnte uns an den
Lebensgewohnheiten der Menschen erschrecken!“
    Die beiden Gestalten gingen ahnungslos am Versteck des Androiden
vorbei.
    „Ich behaupte ganz bestimmt nicht, daß der Mensch die
idealste Kulturform besitzt“, sagte Bull. „Aber bestimmt
ist sie nicht so wirklichkeitsfremd wie die der Nonontol. Das zeigt
sich schon daran, wie ratlos sie vor einem außergewöhnlichen
Ereignis stehen. Nicht nur, daß Sie die Mentalität der
Menschen vollkommen falsch einschätzen, wissen Sie mit sich
selbst nichts anzufangen.“
    „Deshalb brauchen wir Ihre Hilfe.“
    „Das haben Sie vollkommen falsch angefangen. Warum sind Sie
nicht in Ihrer wahren Gestalt zu uns gekommen?“
    „Die Menschen hätten vor unserem Aussehen Abscheu
empfunden.“
    „Das stimmt nicht. Wir denken schon lange kosmisch. Uns
Menschen stößt viel mehr Ihre erzwungene Todesphilosophie
ab...“
    Die Stimmen verklangen. Der Androide verließ sein Versteck.
Er hatte den Dialog interessiert verfolgt und aus dem Gehörten
logische Schlüsse gezogen. Wenn er die ausschmückenden
Details beiseite ließ, dann blieb eine wichtige Tatsache übrig:
Michael Rhodan befand sich irgendwo auf diesem riesigen Raumschiff.
    Die Messer stoßbereit, machte sich der Mordandroide auf die
Suche.
    *
    „Das Leben hat keinen Sinn, daher ist es auch sinnlos, zu
leben. Der Tod ist bedeutungsvoll, er muß angestrebt werden, so
daß jenes Nichts, das vor dem Dasein geherrscht hat, wieder
erreicht wird.“
    Chester Wyland hatte es mit dumpfer Grabesstimme gesprochen.
    „Hör auf damit, Ches“, sagte Wilma Sarlaya. Sie
sah auf Michael hinunter, der friedlich schlief. Ihr kam es vor, daß
er zu ruhig schlief. Zum wiederholten Male stellte sie die Frage an
Chester Wyland: „Hast du ihn mit deinen Sonden bestimmt nicht
beeinflußt?“
    „Aber Wilma!“ rief ehester Wyland empört. „Ich
habe nur seine überreizten Nervenzentren beruhigt.“
    Eine Weile herrschte Schweigen, dann sagte Wilma Sarlaya: „Warum
die Nonontol nur Bull, Djilolo-Myhra und Buru-Slim nicht zu uns
lassen.“
    „Sie werden versuchen, jeden einzeln für ihre
Todesphilosophie zu gewinnen“, erwiderte ehester Wyland. Ganz
unzusammenhängend fügte er hinzu: „Du, Wilma, ich
glaube, ich werde hierbleiben.“
    „Ches!“ Wilma zuckte bei dieser Eröffnung
zusammen. „Willst du vielleicht sagen, daß Palmer dich
von der Todesphilosophie überzeugt hat?“
    „Zumindest hat er mir bewiesen, daß ich unter den
Menschen nichts weiter als ein monströser Krüppel bin“,
erwiderte Chester Wyland.
    „So darfst du nicht reden, Ches“, fuhr ihn Wilma an.
„Du weißt so gut wie ich, daß du deinen festen
Platz in der Menschheit hast. Du hast dem Ezialismus unschätzbare
Dienste erwiesen -und das kommt letzten Endes der Allgemeinheit
zugute.“
    „Du brauchst dich nicht gleich aufzuregen, Wilma“,
sagte Wyland eingeschüchtert. Zu sich selbst sprach er in
gereiztem Ton. „Von dir habe ich diese verdammten Ideen,
Psycho-Boy.
    Du hast sie mir

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