PR TB 072 Im Auftrag Der MdI
weil er
glaubte, daß die Terraner sich nun nicht nur um ihn, sondern
auch um die Blues kümmern mußten. Das würde ihre
Aufmerksamkeit von ihm ablenken und seine Chance erhöhen.
"Zum Hangar!" befahl er Stenzac.
Er verließ sich darauf, daß ein gatasischer Offizier
die Räumlichkeiten eines terranischen Raumschiffes genau kannte.
Stenzac schien auch zu wissen, was der Tefroder von ihm erwartete,
denn er ging voraus, ohne zu zögern.
Vor dem Hangar erwartete sie Dwillan. Spander wußte sofort,
wen er vor sich hatte, denn der Pilot trug eine Kombination mit
Rückentornister.
"Was soll mit dem Blue geschehen?" erkundigte er sich.
Er machte einen erregten Eindruck. Spander erriet, daß die
Nervosität des Terraners aus der inneren Bereitschaft
resultierte, ihn während des Fluges nach Ingerhowe zu
überwältigen.
"Wir nehmen Stenzac mit", sagte Spander.
Dwillan blickte von Stenzac zu Spander, dann schüttelte er
den Kopf.
"Wir fliegen mit einer Moskito-Jet. Darin ist nur Platz für
zwei Personen."
"Drei", sagte Spander unnachgiebig. "Es muß
irgendwie gehen."
"Tun Sie, was er verlangt, Leutnant!" rief Lanvin über
Interkom. Der Major hatte die Auseinandersetzung verfolgt. Er war
offenbar bereit, alles zu tun, um Spander loszuwerden, nachdem dieser
mit der Freilassung der Blues erneut seine Unberechenbarkeit bewiesen
hatte.
"Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß die
Flugsicherheit durch die Mitnahme eines dritten Passagiers in Frage
gestellt wird", sagte Dwillan zu Spander.
Der Tefroder nickte mit dem Kopf in Richtung des Hangars. "Los!"
befahl er.
Spander mußte gegen einen neuen Schwächeanfall
ankämpfen. Er war froh, daß Dwillan und Stenzac
vorausgingen. So konnte nur der Blue sehen, daß Spander
schwankte und sich mit einer Hand stützen mußte.
Im Hangar standen noch zwei Moskito-Jets. Eine davon war
startbereit. Die Techniker, die in der Nähe gearbeitet hatten,
zogen sich sofort zurück, als Spander und seine beiden Begleiter
auftauchten. Lanvin hatte ihnen eine entsprechende Anweisung gegeben,
um jeden Zwischenfall zu vermeiden.
"Sie steigen zuerst ein!" befahl Spander dem Piloten.
Er fragte sich, wie er in die Jet hineingelangen sollte. Der
Einstieg lag zwei Meter über dem Boden. Nur eine schmale Leiter
führte hinauf.
"Jetzt Sie!" sagte Spander zu Stenzac, nachdem Dwillan
auf dem Pilotensitz Platz genommen hatte. "Versuchen Sie, sich
zwischen den beiden Sitzen auf den Boden zu setzen."
Dwillan streckte den Kopf aus der offenen Kanzel. "Er wird
mich behindern!" protestierte er. Spander antwortete nicht,
sondern wartete darauf, daß seine Anordnungen ausgeführt
wurden. Er war entschlossen, den Blue zu erschießen, wenn es
sich als unmöglich herausstellen sollte, ihn in der Moskito-Jet
mitzunehmen.
Stenzac stand oben auf der Leiter und zwängte sich ins Innere
der Jet. Dwillan, der ihm zuschaute, schüttelte immer wieder den
Kopf.
"Beeilen Sie sich", drängte Spander, der sich kaum
noch aufrecht halten konnte.
Dwillan gab dem Offizier, der im anderen Teil des Hangars in
seiner Kabine stand, ein Zeichen. "Lassen Sie das!" rief
Spander sofort. Inzwischen war es Stenzac gelungen, zwischen beiden
Sitzen am Boden zu kauern. Spander reichte Dwillan die Atomschablone
hoch. Er gab sie nur widerwillig aus der Hand, aber er wußte,
daß er ohne Hilfe überhaupt nicht in der Lage war, in die
Jet zu gelangen. Dwillan schob die Atomschablone unter seinen Sitz.
Spander griff nach den Sprossen der schmalen Leiter. Es fiel ihm
schwer, sich nach oben zu ziehen und gleichzeitig die Bombe
bereitzuhalten. Er fühlte die lauernden Blicke des Piloten auf
sich ruhen. Wenn er jetzt einen Schwächeanfall erlitt, war er
verloren.
Mitten auf der Leiter mußte Spander anhalten. Sein Herz
klopfte wie rasend. Für seinen geschwächten Körper
bedeutete der Aufstieg einen ungeheuren Kraftakt. Schließlich
gelang es ihm, mit einer Hand den Rand der offenen Kanzel zu
umklammern. Er konnte ins Innere der Jet blicken. Er sah Stenzac
zwischen den beiden Sitzen kauern.
Spander hob ein Bein und schob es über die offene Kanzel.
Dann ließ er sich nach vorn kippen, so daß er genau auf
den hinteren Sitz fiel.
Dwillan wandte sich zu ihm um. Spander glaubte so etwas wie
Anerkennung im Gesichtsausdruck des Terraners zu erkennen.
Wahrscheinlich hatte Dwillan nicht damit gerechnet, daß dieser
kranke und erschöpfte Mann es schaffen würde, doch noch in
die Jet zu gelangen.
"Schieben Sie die Atomschablone zu mir nach
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