PR TB 072 Im Auftrag Der MdI
hinten!"
befahl Spander mit leiser
Stimme.
Nachdem Dwillan diesem Befehl nachgekommen war, ließ Spander
ihn die Kanzel schließen. Jetzt waren sie von der
Sauerstoffversorgung der GRABBER unabhängig. Die Schleuse
öffnete sich.
Die Moskito-Jet glitt auf die Schleuse zu und schwang sich in den
Weltraum hinaus. Für Spander war das noch kein Grund, sich als
Sieger zu fühlen. Der schwierigste Teil seiner Aufgabe stand ihm
noch bevor. Er mußte Redhorse und dessen Begleiter besiegen und
die Atomschablone in den Multiduplikator schieben.
Dann erst würde Mirona Thetin, Faktor I der Meister der
Insel, Gelegenheit erhalten, zum Leben zu erwachen und das Reich, das
die Terraner zerschlagen hatten, erneut aufzubauen.
Auf dem Bildschirm der Ortungsanlage war deutlich zu erkennen, wie
sich die Moskito-Jet von der GRABBER entfernte und sich dem Planeten
Spander II näherte. Lanvin teilte über Funk mit, daß
Spander in Begleitung von Dwillan und Stenzac aufgebrochen war.
"Wir konnten einen Ausbruch der Blues verhindern", sagte
der Major. "Spander hatte sie freigelassen, damit sie gegen uns
kämpfen sollten. Aber es ist nicht zu Zwischenfällen
gekommen. Die Gataser erkannten glücklicherweise, daß ihre
kurze Freiheit nur unvollkommen war, denn sie besaßen keine
Waffen, um sich zu verteidigen. Sie kehrten deshalb bereitwillig in
den Laderaum zurück."
"Ich kann mir denken, warum Stenzac diesen Flug mitmachen
muß", sagte Redhorse. "Da Spander ihn nicht sofort
erschossen hat, müssen wir annehmen, daß er den
gatasischen Offizier auf diesem Planeten bestrafen will."
Vilmone beugte sich nach vorne.
"Das alles ist mir unerklärlich. Spander erscheint mir
für solche Aktionen zu schwach. Ich bezweifle, daß er den
Flug hierher übersteht."
"Dwillan hat Anweisung, den Tefroder zu überwältigen,
wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet", klang noch einmal
Lanvins Stimme auf.
"Dwillan hat wahrscheinlich genug Arbeit mit der Landung",
erwiderte Redhorse. "Die Moskito-Jet kann nicht tauchen, also
wird Spander dem Leutnant befehlen, am Ufer des Sees zu landen. Das
wird bei den gegenwärtigen Umständen nicht einfach sein."
"Wenn es zu einer Bruchlandung kommt, kann die Bombe
explodieren, die Spander hat", sagte Penokker.
Der Sergeant wollte darauf hinweisen, daß auch die Space-Jet
gefährdet war, wenn die Moskito-Jet zur Landung ansetzte.
Redhorse gab jedoch keinen Befehl zur Positionsänderung.
Vilmone starrte unablässig durch die Kuppel nach draußen,
aber er sah nur Regen und tiefhängende Wolken. Er rechnete
damit, daß sie die Landung des zweiten Beibootes nur über
die Ortungsanlage verfolgen konnten. "Wie will Spander zum Grund
des Sees hinabkommen?" fragte der Arzt Redhorse. "Lanvin
sagte uns, daß der Tefroder keinen Schutzanzug dabei hat."
Redhorse dachte einen Augenblick nach. "Vielleicht braucht er
nicht hinabzutauchen." Diese rätselhafte Antwort war der
einzige Kommentar des Oberstleutnants. Vilmone wünschte, er
hätte einen besseren Kontakt zu Redhorse. Daß Penokker ihn
ablehnte, störte Vilmone weniger, denn der Sergeant würde
seine Meinung über ihn sofort ändern, wenn Redhorse den
Anfang zu einer besseren Zusammenarbeit machte.
Warum haben sie mich überhaupt mitgenommen? fragte sich
Vilmone unglücklich.
Ein kaum verständlicher Kommentar Penokkers zu den
Ereignissen auf den Bildschirmen ließ Vilmone in Richtung der
Kontrollen blicken.
Die Moskito-Jet war in die Atmosphäre eingedrungen. Ihr Flug
wirkte unsicher. Mehr als die Space-Jet wurde das kleine Flugzeug von
den Windböen hin und her geworfen.
Vilmone glaubte den Worten Redhorses und Lanvins entnommen zu
haben, daß Dwillan ein zuverlässiger Pilot war. Es war
also anzunehmen, daß er die MoskitoJet trotz aller
Schwierigkeiten sicher landen würde.
Ein paar Minuten später flog die Moskito-Jet über dem
Tal, wo sich der geheimnisvolle See befand. Dwillan ließ sich
viel Zeit. Er wollte kein Risiko eingehen. Bestimmt dachte auch er an
die Gefahr, die dem kleinen Raumfahrzeug durch die Bombe drohte.
Vilmones Augen suchten den wolkenverhangenen Himmel ab, aber er
konnte nichts erkennen. Endlich sagte Penokker: "Sie sind
gelandet.” "Fliegen Sie zum Landeplatz und kreisen Sie
darüber!" ordnete Redhorse an.
Die Moskito-Jet war drei Meilen vom Seeufer entfernt
niedergegangen. Sie hatte eine tiefe Furche in den weichen Boden
gerissen und zahlreiche Büsche entwurzelt. Die Landekufen
schienen jedoch nicht beschädigt zu sein. Eine
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