PR TB 072 Im Auftrag Der MdI
Redhorse. War der Cheyenne nicht der
Schuldige? Hatte er nicht den Befehl zum Ausschleusen einer Space-Jet
gegeben?
"Warum starren Sie mich so an, Doc?” fragte Redhorse,
als er den Blick des Mediziners bemerkte.
"Das hätte alles nicht zu passieren brauchen!"
stieß Vilmone hervor. "Aber es war Ihnen nicht genug, die
Nachricht in Spanders Haaren zu kennen. Sie wollten den
Multiduplikator finden, den es vielleicht auf dieser Welt gibt."
Redhorse antwortete nicht, sondern konzentrierte seine Aufmerksamkeit
auf die Kontrollen. Penokker warf einen kurzen Blick in Vilmones
Richtung. Der Arzt glaubte Ablehnung und Feindschaft darin zu
erkennen.
Minutenlang sprach keiner der drei Männer. Vilmone litt unter
diesem Schweigen. Er wünschte, er hätte seine letzten Worte
unausgesprochen machen können, war aber zu stolz, um sich bei
Redhorse zu entschuldigen. Nach einiger Zeit meldete sich Lanvin
erneut. "Ich habe mit Spander gesprochen. Er befindet sich auf
dem Weg zum Hangar." "Wer wird Pilot sein?" fragte
Redhorse. "Dwillan. Er hat sich gemeldet. Ich glaube, daß
er der richtige Mann dafür ist."
Redhorse nickte zustimmend. Vilmone kannte Dwillan nur dem Namen
nach. Er war ein junger Leutnant, der erst während ihrer letzten
Landung auf Prenho an Bord gekommen war.
"Ich habe Dwillan angewiesen, Spander zu überwältigen,
wenn er die Gelegenheit für günstig hält." "Sehr
gut", sagte Redhorse.
Wir hätten jetzt eine Chance, Spander loszuwerden",
meinte Lanvin. Trotz der schlechten Bildübertragung war zu
sehen, wie er errötete. "Dazu müßten wir
allerdings Dwillan opfern. Eine Salve aus den Impulsgeschützen
der GRABBER kann die Moskito-Jet vernichten."
"Ich weiß nicht, wovon Sie reden", gab Redhorse
zurück. Ich habe Ihre letzten Worte kaum verstehen können."
" Lanvin senkte beschämt den Kopf.
Für Vilmone kam Redhorses Reaktion unerwartet. Er hatte
angenommen, daß der Kommandant der GRABBER auf den Vorschlag
Lanvins eingehen würde.
"Lassen Sie mich wissen, wann Spander und Dwillan von Bord
gegangen sind", fuhr Redhorse fort.
"Tauchen wir trotzdem?" erkundigte sich Penokker.
"Nein", lehnte Redhorse ab. "Wir warten auf
Spander. Ich kann mir vorstellen, daß er uns einiges über
diese Station am Grunde des Sees sagen kann."
Vilmone bezweifelte, daß Spander ihnen freiwillig
Informationen geben würde. Aber Redhorse hatte bestimmt schon
Pläne, wie er den Tefroder überlisten wollte.
Wenn Spander und Dwillan eine Moskito-Jet benutzten, würden
sie Schwierigkeiten haben, damit zu landen. Tauchen konnten sie mit
diesem Zwei-Mann-Raumschiff auf keinen Fall. Das konnte nur bedeuten,
daß es eine andere Möglichkeit gab, an die Station
heranzukommen.
Penokker steuerte die Space-Jet zum Seeufer. Er landete jedoch
nicht, sondern hielt das Diskusschiff ein paar Meter über der
Planetenoberfläche, um nötigenfalls sofort manövrieren
zu können.
Redhorse beobachtete die Bildschirme. Vorläufig war nur ein
kleiner Punkt zu sehen. Das war die GRABBER. Bald würde ein
zweiter Punkt auftauchen, sich von dem ersten entfernen und in die
Atmosphäre von Spander II eindringen.
5.
Der Weg zum Hangar war für Spander eine einzige Quälerei.
Instinktiv schlug er
den richtigen Weg ein. Er wußte, daß man ihn
beobachtete und hielt die Bombe so, daß jeder seine
Bereitschaft erkennen konnte, sie sofort zu benutzen. Mit dem freien
Arm umklammerte er die Atomschablone. Immer wieder mußte er
stehenbleiben, jedesmal voller Angst, daß er nicht weiterkommen
würde. Seine Erschöpfung hatte ein Stadium erreicht, das
ihn gegen jede Art von Schmerz unempfindlich machte. Ein dumpfes
Gefühl des Ausgehöhltseins war die einzige Empfindung, zu
der er noch fähig war. Sein Körper hatte längst
aufgegeben, aber er wurde weiter angetrieben.
Manchmal schien sich der Gang vor seinen Augen aufzulösen,
der Boden schwankte, und die Decke drohte auf ihn herabzustürzen.
Immer wieder zuckte er zusammen und riß den Arm mit der Bombe
hoch, wenn er vor sich Bewegungen wahrzunehmen glaubte. Als er in die
Nähe des Hangars kam, wurde er noch vorsichtiger. Er bog in
einen Hauptkorridor. Etwa zwanzig Meter von ihm entfernt standen zwei
terranische Raumfahrer vor einer Tür.
Einer der Männer winkte ihm zu. Sie hatten offenbar nicht die
Absicht, ihn anzugreifen. Spander witterte eine Falle.
"Verschwinden Sie!” rief Spander. Er erschrak über
den Klang seiner Stimme.
"Wir bewachen die Blues!" gab einer der Raumfahrer
zurück. "Sie können
Weitere Kostenlose Bücher