PR TB 072 Im Auftrag Der MdI
Erwähnen Sie
Stenzac nicht."
Penokker schaltete das Sprechgerät ein. Er wußte, daß
er keine Chance hatte, Redhorse oder einen der beiden anderen Männer
zu warnen. Er war sich noch nicht völlig im klaren, was Spander
überhaupt vorhatte, aber fast alles deutete darauf hin, daß
der Tefroder versuchen würde, ebenfalls in die Station zu
gelangen. Dazu brauchte er einen Antigravprojektor, denn er war zu
schwach, um zu gehen.
Penokker überlegte, was geschehen würde, wenn Vilmone
das Gerät gebracht hatte. Vilmone und er waren dann beide für
Spander nur eine Belastung. Es war denkbar, daß er sie
umbrachte.
"Hier spricht Penokker, Sir!" sagte der Sergeant, als er
Kontakt bekam. "Spander geht es sehr schlecht. Es scheint, daß
er bald sterben wird."
"Warten Sie, ich gebe Ihnen Dr. Vilmone. Ihm können Sie
die Symptome schildern."
"Ja, Sergeant?" klang gleich darauf Vilmones Stimme aus
dem Lautsprecher.
Penokkers alte Abneigung wurde wach, und er verzog das Gesicht.
Doch er hatte jetzt keine Zeit, solchen Gefühlen nachzugehen.
"Spander stirbt", sagte er. "Es ist sicher besser,
wenn Sie nach oben kommen und sich um ihn kümmern."
"Ist er bewußtlos?"
"Ich weiß es nicht", sagte Penokker. "Er
wälzt sich hin und her und verdreht die Augen. Ich weiß
nicht, was ich tun soll, um ihn zu beruhigen."
Er hörte, wie Redhorse und Vilmone sich unterhielten. Nach
einer Weile meldete sich der Cheyenne.
"Ich habe Dr. Vilmone losgeschickt. Er wird in wenigen
Augenblicken bei Ihnen sein."
"Danke, Sir!" sagte Penokker abschließend, obwohl
er alles andere als dankbar war. Er schaltete ab und legte das
Funksprechgerät auf den Kartentisch. Spander sagte nichts. Er
schien mit dem Ablauf des Gesprächs zufrieden zu sein.
Penokker blieb an seinem Platz und wartete auf das Erscheinen des
Arztes. Ein paar Minuten verstrichen, dann hörte er Vilmones
Schritte draußen auf der Gangway.
Der Arzt kam herein, ging an Spander vorbei, ohne ihn zu sehen,
und blieb dann vor Penokker stehen.
"Wo ist er?" fragte er erstaunt.
Penokker starrte ihn an. Er war so zornig, daß er Vilmone am
liebsten geschlagen hätte. Allmählich begriff Vilmone, daß
etwas nicht stimmte. Er sah sich um.
"Hallo, Doc!" krächzte Spander.
Vilmone blickte von Spander zu Penokker, als könnte er nicht
verstehen, was vor sich ging. Er suchte nach Worten, brachte aber nur
ein unverständliches Stottern zustande. Penokker wandte sich ab.
"Schnallen Sie den Antigravprojektor ab, Dr. Vilmone!"
befahl Spander und unterstrich seine Worte mit einem Wink des
Impulsstrahlers.
Vilmones Hände zitterten, als sie den Gurt öffneten.
Penokker sah grimmig zu;
er studierte jede einzelne Bewegung des Arztes.
"Sie haben mich in eine Falle gelockt”, sagte Vilmone.
Penokker brauchte einige Zeit, um zu begreifen, daß der Arzt
ihn meinte. Sprachlos vor Wut sah er Vilmone nur an, bis der Arzt den
Kopf senkte und den Antigravprojektor zu Spander hinüberwarf.
Geschickt fing der Tefroder das Gerät auf und untersuchte es.
Nach einiger Anstrengung gelang es ihm, es mit einer Hand an seinem
Körper zu befestigen. Er schaltete das Kraftfeld ein und stieß
sich leicht vom Boden ab. In der gleichen Haltung, in der er am Boden
gesessen hatte, schwebte er zur Kuppel der Jet hinauf. Dort
normalisierte er seine Lage. Die ganze Zeit über ließ er
die beiden Terraner nicht aus den Augen und bedrohte sie mit seiner
Waffe. Schließlich landete er neben dem Schleusengang und hielt
sich mit der freien Hand an einer Metallstrebe fest.
"Ich weiß nicht, was ich mit Ihnen machen soll",
sagte er. "Wenn ich Sie zurücklasse, folgen Sie mir oder
warnen Redhorse über Funk. Außerdem würden Sie die
Männer an Bord der GRABBER informieren."
"Was hat er vor, Sergeant?" fragte Vilmone mit
unsicherer Stimme.
Penokker sagte: "Nun los!" und schloß die Augen.
"Nein!" schrie Vilmone entsetzt.
Spander schoß, und der Rückstoß preßte
seinen schwerelosen Körper gegen die Wand. Penokker wurde
getroffen und sank zu Boden. Es geschah vollkommen lautlos.
Eine dünne Rauchwolke stieg zur Kuppel hinauf und löste
sich schnell auf.
Vilmone öffnete den Mund, aber er brachte keinen Laut hervor.
Seine Blicke waren auf den toten Sergeanten gerichtet. Er war
unfähig, die Ereignisse zu begreifen.
Spander zielte und schoß erneut. Die Schwerelosigkeit ließ
ihn sein zweites Opfer verfehlen, aber Vilmone stand wie erstarrt da
und unternahm nichts.
Der dritte Schuß verwundete ihn tödlich.
Stenzac
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