PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit
Mark Berliter zu
erkennen glaubte, unternahm Versuche, zu Alton Stromer
hinaufzugelangen. Aber er hatte seinen Körper noch nicht
genügend in der Gewalt und versagte kläglich.
»Ich schicke euch die Ungeheuer aus dem ES, bevor ihr es
tut!« schrie Alton Stromer.
»Seien Sie vernünftig, Stromer«, erklang
Berliters beschwörende Stimme. »Niemand von uns will, daß
Ihnen ein Leid geschieht. Wir möchten nur, daß Sie über
den Psycho-Transmitter auf die Korvette zurückkehren.«
»Das sagt ihr, aber ihr wollt etwas ganz anderes. Wenn ihr
mich im Transmitter
habt, bringt ihr meinen Körper zur Auflösung, damit ich
umkomme. Aber ich schicke euch das Ungeheuer.«
Alton Stromer war wahnsinnig!
Rhodan löste sich vom Transmitter und näherte sich
Stromer, indem er sich von den atmosphärischen Strömungen
treiben ließ.
»Nehmen Sie Vernunft an, Stromer!« rief er ihm zu.
Ein schauerliches Gelächter war die einzige Antwort. Stromer
versuchte, sich innerhalb der Nebelschwaden weiterzubewegen.
»Ihr bekommt mich nie!« schrie Stromer.
Seine Umrisse schienen sich zu verdoppeln, die Verdoppelung wurde
größer und löste sich als formloser Schatten von ihm.
das Ungeheuer aus seinem ES hatte sich befreit!
Einer von Mark Berliters Begleitern schrie auf. Er versuchte zu
fliehen, indem er seinen Körper in wilde Schlängelbewegungen
versetzte.
Er kam nicht weit. Als wäre das Ungeheuer von der Bewegung
angezogen worden, bildete sich aus seiner psychischen Masse ein
rachenartiges Gebilde und schnappte nach ihm. Der Mann verschwand
darin.
Niemand hatte während dieser Vorgänge auf Alton Stromer
geachtet. Als er jetzt einen qualvollen Schrei von sich gab, fuhren
die Männer zusammen - ihre AvataraKörper krümmten sich
wie unter Schmerzen, und sie sahen fassungslos, wie Stromer sich in
einem Wirbel von Molekülen auflöste. Bald darauf
verflüchtigte sich der rotierende Nebel in einem herabstürzenden
Windstoß.
Alton Stromer war nicht mehr. Der Mann, dem er den Tod gewünscht
hatte, mußte in den letzten Augenblicken seines Lebens einen
solchen Haß entwickelt haben, daß sein ES sich noch
einmal aufbäumen konnte und Stromer mit ins Verderben riß.
Rhodan war erschüttert über den neuerlichen Tod zweier
Menschen, die die ihnen verliehenen Fähigkeiten nicht hatten
meistern können.
Zwei neue Opfer - die anderen Avatara hatten aus diesem Erlebnis
die Konsequenzen gezogen und ließen sich durch den Transmitter
abstrahlen. Nur Mark Berliter weigerte sich.
»Und wenn ich Ihnen den Befehl zur Rückkehr gäbe,
Berliter, würden Sie ihn verweigern?« sagte Rhodan.
»Sie sind bestimmt einsichtsvoll genug«, erwiderte
Berliter, der sich, im Gegensatz zu den meisten anderen, im Körper
des Avatara zu einem reiferen Wesen entwickelt hatte, »um mir
angesichts der besonderen Lage eine Befehlsverweigerung später
nicht nachzutragen.«
»Ich verlange Ihre Rückkehr nur zu Ihrem eigenen
Schutz«, entgegnete Rhodan.
»Jetzt sind nur noch Sie und ich übrig, Sir. Wollen Sie
ernstlich sagen, daß ich mich vor Ihrem ES fürchten muß?«
»Auch ich bin nicht vollkommen, Leutnant. Ich habe nicht die
Herrschaft über mein ES.«
»Dann bleibt immer noch der Ausweg, uns zu trennen.«
»Sie wollen also nicht die Gelegenheit zur Rückkehr
nützen.«
»Nein. Ich möchte auf Maja bleiben. Zumindest so lange,
bis das Schicksal der Explorerleute geklärt ist.«
»Wie Sie meinen, Leutnant. Aber wenn Sie die Explorerleute
finden, dann denken Sie daran, daß auch sie nur Menschen sind.«
»Viel Glück auch Ihnen, Sir.«
Glück! Ja, das würden sie brauchen, denn durch ihre
Unzulänglichkeit waren sie außerstande, ihr Schicksal auf
dieser Welt selbst zu bestimmen.
Rhodan-Avatara sah zu, wie Berliter-Avatara sich unbeholfen durch
die aufgepeitschte Oberfläche entfernte.
***
Die besten Aussichten, die Verschollenen zu finden, errechnete
sich Rhodan durch einen Kontakt zu den Eingeborenen - Kalkis, wie
Guru Nanak sie genannt hatte. Aber die Kalkis zu finden, erschien ihm
als ebenso schwierig, wie die Explorerleute ausfindig zu machen. Er
konnte nur darauf hoffen, daß die Kalkis zu ihm kamen. Deshalb
war es im Prinzip auch egal, was er unternahm, oder ob er überhaupt
etwas unternahm.
Berliter-Avatara war Rhodans Blicken schon lange entschwunden. Er
hatte den »jungen Leutnant« zuletzt gesehen, als dieser
einen kilometerhohen Kristallberg umrundete. Rhodan fragte sich
unwillkürlich, was aus Major Pandar Runete geworden war -
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