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PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit

PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit

Titel: PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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qualvoller Schrei
verstummt war. Erst nach einer langen Zeit kam wieder Leben in sie.
Nur das ferne Knistern der Kristallberge und die endlose Melodie des
Windes waren zu hören, während sich die Avatara um Perry
Rhodan zusammenscharten. Vergessen war die Schönheit der
Landschaft, und die Verlockungen wurden überhört. Angst
herrschte vor; die Angst, das gleiche Schicksal wie ihr Kamerad
erleiden zu müssen, trieb sie zusammen.
    »Wer war es?« erkundigte sich Rhodan.
    Nachdem alle Männer sich mit Namen gemeldet hatten, stand
fest, wer das Opfer gewesen war: Stan Stereolit.
    »Seht da!« rief einer von ihnen.
    Sie sahen es alle. Der Avatara-Körper ihres toten Kameraden
schwebte langsam durch die Schichten der Oberfläche herauf, an
ihnen vorbei und strebte höher, immer höher, bis er in den
Bereich der starken Oberwinde geriet und davongewirbelt wurde.
    Pandar Runete sagte düster: »Es sieht aus, als ob er
den einzigen Weg gefunden hat, um diese trügerische Welt zu
verlassen.«
    »Hören Sie mit diesem Geschwätz auf«, wies
Rhodan den Sikh zurecht. »Wir haben schließlich den
Psycho-Transmitter.«
    Pandar Runete blickte in die Runde der Avatara. »Ich weiß
nicht, wie die anderen denken, aber ich vermute, daß keiner von
ihnen freiwillig zurück möchte - so wenig wie ich. Trotz
allem!«
    Rhodan-Avatara wandte sich an die Männer. »Einer von
euch ist getötet worden, die Wahrscheinlichkeit ist groß,
daß weitere das gleiche Schicksal erleiden werden. Diese Welt
ist voll unbekannter Gefahren, deshalb wäre es am besten, sie zu
verlassen. Ich möchte keinem von euch einen entsprechenden
Befehl geben, weil ich weiß, in welchem Zwiespalt sich eure
Gefühle befinden. Ich werde euch freie Wahl lassen. Wer kehrt
zur KC-21 zurück?«
    Zu Pandar Runetes Überraschung sonderten sich elf der Männer
von den anderen ab.
    »Nicht mehr?« wunderte sich Rhodan. »Nur elf
wählen das Leben?«
    Einer der Männer, die sich zum Hierbleiben entschlossen
hatten, sagte mit hoffnungsvoller Stimme: »Wenn wir immer
zusammenbleiben, dann kann uns nichts geschehen.«
    »Das ist kein Ausweg«, sagte Rhodan schneidend. »Die
beste Chance zum Überleben haben wir, wenn wir uns trennen.«
    Dadurch hatte Rhodan zumindest erreicht, daß die Männer
aufgerüttelt wurden. Als alle ihn erwartungsvoll ansahen, fuhr
er fort:
    »Hier wird alles, was ihr denkt, Realität. Aber nicht
allein von den bewußten Gedanken droht Gefahr. Viel
gefährlicher ist euer Unterbewußtsein, das ihr nicht unter
Kontrolle habt. Wie ihr an Stan Stereolits Schicksal gesehen habt,
genügt es, wenn jemand gegen einen anderen einen geheimen Groll
hegt. Es ist nämlich falsch, wenn ihr annehmt, daß
Stereolit durch ein Ungeheuer dieser Welt starb. Er starb durch die
Gedanken eines von euch. Das Ungeheuer aus dem wilden, unbezähmbaren
ES hat ihn getötet.«
    Rhodan hielt inne und betrachtete die Männer nach der Reihe.
Er konnte sie noch nicht voneinander unterscheiden, da sie als
Avatara fast identisch aussahen.
    »Wollt ihr immer noch nicht umkehren!« appellierte er
zum letztenmal an ihre Vernunft.
    Einen Augenblick lang dachte Rhodan, daß er gesiegt hatte
und sie sich zur Umkehr entschließen würden. Aber dann
geschah etwas, was seine Hoffnung
    zunichte machte.
    Einer der Avatara glitt nach vorne und baute sich vor einem
anderen auf.
    »Wenn einer von uns Stan Stereolit auf dem Gewissen hat,
dann kann es nur Steve Tonkin sein. Denn er haßte Stan
insgeheim!«
    Pandar Runete, der als einziger Rhodans Überlegungen hatte
folgen können, erkannte sofort, daß die Situation nun
nicht mehr zu retten war. Wenn Stan Stereolit tatsächlich von
einem Ungeheuer aus dem ES getötet worden war, dann konnten sie
ihr Heil nur noch entweder in der Flucht oder in einer schnellen
Rückkehr in ihre menschlichen Körper suchen.
    Runete entschloß sich für die erste Möglichkeit.
Diese Welt war für ihn der Wirklichkeit gewordene Traum, dem er
ein ganzes Leben lang nachgerannt war. Er wollte nicht in das
Universum des Menschen zurückkehren. Deshalb sonderte er sich ab
und ließ die Kameraden im beginnenden Chaos zurück.

7.
    Freud sagt: »... jedenfalls hatte der römische Kaiser
unrecht, der einen Untertanen hinrichten ließ, weil dieser
geträumt hatte, daß er den Imperator ermordete. Es wäre
am Platze, des Wortes Plato zu gedenken, daß der Tugendhafte
sich begnügt, von dem zu träumen, was der Böse im
Leben tut... Ob den unbewußten Wünschen Realität
anzuerkennen

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