PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit
ist, kann ich nicht sagen.«
Das Todesurteil für sie alle war gefallen. Rhodan konnte die
Situation nur noch verbessern, indem er die von dieser Welt
fortschaffte, die sich freiwillig mit der Rückkehr einverstanden
erklärt hatten. Die anderen mußten selbst sehen, wie sie
sich retten konnten.
»Wenn einer von uns Stan Stereolit auf dem Gewissen hat,
dann kann es nur Steve Tonkin sein. Denn er haßte Stan
insgeheim!«
Kaum waren diese Worte gefallen, da wußte Rhodan, daß
der Lauf der Geschehnisse durch nichts aufgehalten werden konnte. Es
nützte nichts, daß Steve Tonkin seine Unschuld beteuerte,
denn die Männer waren bewußt oder unterbewußt von
seiner Schuld überzeugt.
»Ich habe es nicht getan, ich war nicht einmal in Stans
Nähe«, hörte Rhodan den einen Avatara sagen. Es mußte
sich um Steve Tonkin handeln.
»Major Runete!« rief Rhodan.
Jemand antwortete ihm: »Der Feigling hat sich davongemacht.«
Bei sich dachte Rhodan, daß Runete keineswegs ein Feigling
war, sondern einer der wenigen, dessen logischer Verstand während
aller Wirrnisse die Oberhand behalten hatte. Die einzige Rettung
bestand in der Flucht - entweder flüchtete man in die
unbekannten Weiten der Methanwelt, oder man kehrte in seinen
menschlichen Körper zurück.
»Leutnant Berliter, sind Sie noch da?« erkundigte sich
Rhodan über den Tumult, der sich um Steve Tonkin entwickelte.
»Hier, Sir.«
»Versuchen Sie, die Männer zur Vernunft zu bringen.
Veranlassen Sie, daß sie sich trennen«, befahl Rhodan,
dann wandte er sich der Gruppe zu, die auf ihren Abtransport durch
den Psycho-Transmitter wartete. Zufrieden stellte Rhodan fest, daß
die Gruppe inzwischen auf sechzehn Mann angewachsen war.
»Wenn ihr zurückkommt, warnt die Mannschaft der CREST.
Oberst Akran soll sich
von dieser Welt fernhalten«, trug Rhodan den Männern
auf, bevor er sie einen nach dem anderen in ihre eigenen Körper
zurückschickte.
Nachdem der letzte der sechzehn Avatara zur Auflösung
gekommen war, stießen weitere sieben hinzu, bei denen nach der
ersten Faszination die Ernüchterung gefolgt war.
»Steve Tonkin ist tot«, erklärte einer von ihnen.
Rhodan blickte nicht zurück, wo er den Rest der Männer
wußte. Er hatte deren Schicksal in Leutnant Berliters Hand
gegeben und war überzeugt, daß er selbst es nicht besser
verwalten konnte.
Der letzte der zweiten Gruppe zögerte, bevor er sich dem
Psycho-Transmitter anvertraute.
»Machen Sie schnell, Mann«, drängte Rhodan.
»Bevor es zu spät ist.«
»Wir haben Steve Tonkin auf dem Gewissen, nicht wahr?«
wollte der Mann wissen.
»Sie nicht«, versicherte Rhodan.
»Doch, auch ich.«
»Über Ihre Schuld können Sie auch nachdenken, wenn
Sie wieder auf der KC-21 sind«, erklärte Rhodan.
In diesem Augenblick tauchte neben dem Mann ein Ungeheuer auf. Der
Anblick der transparenten Bestie erschreckte Rhodan, aber er zögerte
keinen Augenblick lang und stieß den bedrohten Mann in den
Transmitter. Gleich darauf nahm er die Schaltung vor.
Das formlose Ungeheuer stürzte sich auf die Stelle, wo sich
eben noch sein Opfer befunden hatte, bekam aber mit seiner
Pseudo-Klaue nur noch die in Auflösung befindliche Gestalt des
Avatara zu fassen. Damit verschwand das Ungeheuer.
Rhodan spürte auf einmal eine gewaltige geistige Erschöpfung
und lehnte sich gegen den häßlichen Metallwürfel, der
für dreiundzwanzig Männer die letzte Rettung aus diesem
tödlichen Paradies gewesen war. So unansehnlich der
Transmitterblock durch die Augen des Avatara betrachtet auch wirkte,
jetzt vermittelte er Rhodan ein Gefühl der Erleichterung.
Aber der Augenblick der Entspannung war nur kurz, denn ein neuer
Zwischenfall erinnerte ihn daran, daß noch einige der Männer
in der Gestalt des Avatara zurückgeblieben waren und einen
gefährlichen Unsicherheitsfaktor bildeten.
»Ihr Schufte, ihr gemeinen Schufte. Zuerst habt ihr meinen
Freund Steve Tonkin gelyncht, jetzt trachtet ihr mir nach dem Leben.
Aber das könnt ihr mit Alton Stromer nicht tun. Vorher mache ich
euch fertig!«
Rhodan blickte in die Richtung, aus der die in höchster
Erregung gesprochenen Worte kamen. In einer Entfernung von
dreihundert Metern befanden sich die letzten fünf Avatara
beisammen. Einer von ihnen schwebte etwas höher auf einer
wirbelnden Nebelschicht, die wie eine verzweigte Ader die Atmosphäre
durchzog. Das mußte Alton Stromer sein, dessen Nerven unter der
ungeheuren Anspannung versagten.
Einer der vier anderen Avatara, in dem er
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