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PR TB 079 Das System Der Traumsänger

PR TB 079 Das System Der Traumsänger

Titel: PR TB 079 Das System Der Traumsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jemand einfach durch die Wand seines Hauses käme, ohne nach
einer Tür zu suchen.“
    Franklin Kendall zuckte die Schultern. „Es ist eben nicht
sein Haus, sondern ein Bauwerk seiner vermeintlichen Feinde, John.
Furcht und Grauen können auch bei Terranern die Tünche der
Zivilisation wegwischen.“
    Vor den noch warmen Stufen angekommen, zögerten sie eine
Weile. Doch dann sagten sie sich, daß der Schaden nicht größer
würde, wenn sie die Stufen ebenfalls benutzten.
    Kendall kletterte voraus. Es war ein etwas mühseliger
Aufstieg, denn Bruno hatte die für ihn geringe Schwerkraft
berücksichtigt und nur alle anderthalb Meter eine Trittstelle
gebrannt.
    Als er sich rittlings auf den Rand der Sockelschale schwang,
blickte er verwundert um sich. Bruno war nicht mehr zu sehen, aber es
gab auch keine Anzeichen dafür, daß er gewaltsam
eingedrungen sein könnte.
    Das Gebäude ruhte mit einer Ecke in der Mitte der Schale. Es
sah so aus, als könnte der
    geringste Windstoß es aus dem Gleichgewicht bringen und
umstürzen lassen.
    Franklin aktivierte sein zweites Helmfunkgerät, das, wodurch
er mit dem Maahk Verbindung aufnehmen konnte.
    Er rief nach Bruno.
    Ohne Erfolg.
    Unterdessen war John Rawlins neben ihm angelangt.
    „Irgendwo muß es eine Tür geben“, sagte er
schweratmend. „Gehen wir weiter.“
    „Wie denn?“
    Franklin starrte auf die glatte gewölbte Innenfläche des
Sockels. Bruno hatte sich anscheinend einfach hinuntergleiten lassen.
Aber was für einen Maahk kaum erwähnenswert war, konnte
einem Terraner schon einige Knochenbrüche eintragen.
    „Indem wir den Gleiter holen“, antwortete John.
    Kendall nickte, rührte sich aber nicht vom Fleck. Nachdem sie
beide eingesehen hatten, daß sie die Anstrengung des Abstiegs
scheuten, grinsten sie sich aufmunternd an.
    „Also, dann... !“ sagte Kendall und schwang sich über
den Rand.
    Die Innenwandung des Schalensockels war glatt wie Glas. Kendall
rutschte bis zur gegenüberliegenden Seite, wurde vom Schwung
nach links weitergetragen und an John vorbeigewirbelt.
    Ein seltsam schriller Ton stieg auf, wurde zu einem ultrahohen
Wimmern — und verstummte wieder.
    Kendall fühlte sich gewichtlos werden. Im nächsten
Moment erhielt er sein Gewicht zurück und stürzte hart.
    Das letzte, was seine schwindenden Sinne undeutlich wahrnahmen,
waren die pupillenlosen Augen im polierten Steingesicht eines
Götzenbildes...

5.
    Als Franklin Kendall wieder zu sich kam, glaubte er in der
FRATERNITY zu sein. Deutlich war das Tosen und Summen von
Fusionsreaktoren und Umformern zu hören.
    Doch dann merkte er, daß er auf hartem Boden lag. Sein Kopf
schmerzte, und seine Gliedmaßen waren seltsam taub. Er öffnete
die Augen und schloß sie wieder, denn das, was er sah, kam ihm
unwirklich vor: eine weißgelbe Sonne und neun Planeten, von
denen einer ein Ringsystem besaß.
    Das Solsystem!
    Franklin wartete, bis er sich etwas beruhigt hatte, dann öffnete
er die Augen erneut.
    Über sich sah er tatsächlich das Solsystem, aber diesmal
merkte er, daß es sich nur um ein Modell handelte. Ein in
Intervallen aufblitzender Lichtpunkt neben dem dritten Planeten
irritierte ihn, bevor er erkannte, daß der Lichtpunkt nur den
Erdmond markieren sollte.
    Warum ausgerechnet den Mond der Erde... ?
    Und warum liege ich hier?
    Kendall wollte sich aufrichten, aber seine Glieder gehorchten ihm
nur widerwillig. Stöhnend kam er hoch, sah das Gesicht eines
Götzenbildes — und erstarrte.
    Seine Gedanken vollführten einen irrsinnigen Wirbel.
    Unverwandt starrte er die Statue an.
    Ein schlanker, hochgewachsener Körper aus weißem
Marmor, mit zwei Beinen und zwei Armen, einem humanoiden Rumpf und
einem schmalen Gesicht unter der hochgewölbten Stirn, der
Schädel haarlos und die Augen - die Augen... !
    Die seltsam leuchtende Iris und das gelbliche Glimmen der Augäpfel
erinnerten ihn an jemanden.
    Baar Lun... !
    Unter einem inneren Zwang erhob sich Franklin Kendall und schritt
langsam auf das Standbild zu.
    Kein Zweifel! Das mußte ein Standbild Baar Luns sein, des
letzten aus dem Volke der Moduls und des Lun-Klans! Alles stimmte,
sogar die leicht vorgestülpte Unterlippe.
    Kendall erschauerte.
    Wie komme ich hierher?
    Irgendwo war ein Geräusch, ein Schaben oder Rascheln. Dann
Schritte.
    Kendall wich langsam zurück, griff nach dem Paralysator in
seinem Gürtelhalfter. Es war eine Reflexbewegung.
    Er schoß nicht, als die Gestalt aus den schweren Schatten im
Hintergrund des Tempels trat. Wie

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