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PR TB 079 Das System Der Traumsänger

PR TB 079 Das System Der Traumsänger

Titel: PR TB 079 Das System Der Traumsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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preßte die Lippen zusammen. Seine Augen
flackerten in einem Anflug von Entsetzen, als er erkannte, daß
sie nicht wirklich zurückfliegen noch etwas anderes tun konnten,
wenn sie Maa Duun nur träumten.
    „Die Lage ist sehr kompliziert“, sagte Homunk. „Aber
es gibt einen winzigen Lichtblick. Wir, ihr Terraner und ich, können
die Stadt Maa Duun träumen, denn wir haben eine Vorstellung
davon, wie sie einmal ausgesehen haben mag. Bruno aber kann Maa Duun
niemals träumen. Er wußte nichts von dieser Stadt, vom
Lun-Klan und von dem Modul Baar Lun.“
    „Aber ich sehe doch die Stadt ganz deutlich!“
protestierte der Maahk.
    Er beschrieb, was er sah, und es stimmte mit dem überein, was
die Terraner und Homunk sahen.
    „Bruno ist also eine Art Schlüssel“, erklärte
Eddie Burke. „Wenn wir genau wüßten, ob er wirklich
ist oder ob wir ihn nur träumen, dann...“
    Er stieß eine Verwünschung aus.
    John Rawlins lachte. Es klang nicht erheitert, sondern eher nach
Verzweiflung.
    „Wir können es nicht feststellen, Eddie. Wir können
nur so handeln, als wäre alles Wirklichkeit — und
abwarten, ob der Traum aufhört oder nicht. Etwas wird geschehen,
dessen bin ich sicher. Entweder finden wir uns nach dem Erwachen in
einem anderen Sektor des Betanebels wieder — oder ein Traum
löst die Realität ab.“
    „Oder dieser Traum wird von einem anderen Traum abgelöst“,
sagte Bruno. „Ich fürchte, es wird unserem Oberkommando
nichts anderes übrigbleiben, als alle Planeten des Betanebels
mit ferngesteuerten Waffen zu vernichten. Wenn Khalam-III nicht
wäre....“
    Er brach abrupt ab und starrte wieder auf das Bild von Maa Duun.
    „Sprechen Sie weiter, Bruno“, forderte Homunk ihn auf.
„Khalam-III scheint sehr wichtig für die Maahk-Völker
zu sein, wenn man deswegen die Gewaltanwendung scheut, obwohl es in
der maahkschen Mentalität liegt, Probleme gewaltsam aus der Welt
zu schaffen.“
    „Unsere Probleme bestanden bisher zum größten
Teil daraus“, entgegnete Bruno, „daß humanoide
Völker gewaltsam gegen uns vorgingen. Was anderes als Gewalt
konnte unsere Reaktion darauf sein.“
    „Das ist richtig“, sagte Noowee Logan. „Aber
diese Reaktion hat sich im Verlauf Ihrer Geschichte so
eingeschliffen, daß sie beinahe automatisiert wurde.“
    „Noch ist unsere Herrschaft in Andromeda nicht gefestigt“,
widersprach Bruno. „Wir müssen weiterhin streng logische
Maßstäbe anlegen, wenn wir unsere alte Heimat nicht erneut
verlieren wollen. Ich sollte ihnen das nicht sagen, aber als
Geheimdienstoffizier weiß ich, daß Ihre Solare Abwehr die
Verhältnisse in Andromeda kennt.“
    „Aber sie weiß nichts von Khalam-III“, warf John
Rawlins ein. „Deshalb wollen Sie uns ebenfalls nichts darüber
verraten. Wissen Sie, welchen Schluß das zuläßt?“
    „Nein, Rawlins“
    John lächelte ironisch.
    „Daß Sie überhaupt nicht an eine Bedrohung durch
terranische Mutanten glauben, Bruno. Wenn Sie nämlich dafür
Anhaltspunkte hätten, müßten Sie als sicher annehmen,
daß wir das
    Geheimnis von Khalam-III kennen — und in diesem Fall
brauchten Sie uns gegenüber nicht zu schweigen.“
    Der Maahk schwieg.
    Als Angehöriger einer logisch denkenden Rasse erkannte er
sicherlich, daß Rawlins’ Argumente stichhaltig und nicht
zu widerlegen waren. Andererseits war er ebenso sicher zum
Stillschweigen verpflichtet, und so etwas schien einen Maahk ebenso
zu binden wie einen Terraner.
    „Es ist vorläufig nicht wichtig“, sagte Homunk.
„Dort unten befindet sich eine Stadt, und ob Realität oder
Traumsymbol, wir sollten sie untersuchen.“
    „Nicht allein!“ forderte Bruno. „Ich werde
mitkommen!“
    „Das hoffe ich“, erwiderte Franklin trocken. „Die
solare Menschheit hat hier nichts zu verbergen.“ Er lachte
gepreßt. „Nicht einmal im Traum.“
    *
    Da es kein energetisches Landegerüst gab, setzte die
FRA-TERNITY außerhalb der Stadt auf der Ringstraße auf.
Zuvor hatte Eddie Burke versucht, Funkkontakt mit wem auch immer zu
bekommen. Ohne Erfolg. Maa Duun war anscheinend ohne Leben.
    Zumindest ohne intelligentes Leben, denn nachdem sich der von der
FRATERNITY entfesselte Sturm gelegt hatte, tauchten von irgendwoher
golffarbene große Vögel auf, segelten um die stählerne
Kugel des Raumschiffes, ließen sich auf der oberen Polkuppel
nieder und stimmten einen unvorstellbar zarten Gesang an.
    Franklin Kendall lauschte den Melodien, die von den
Außenmikrophonen verstärkt übertragen wurden.

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