PR TB 081 Die Kämpfer Vom Friedenskorps
Tricks.
Er versuchte es mit einem Gleitertaxi und ließ sich in ein
verwahrlostes Viertel fahren. Unterwegs wechselte er fünfmal das
Fahrzeug, aber als er am Ziel ausstieg, kam sein Schatten mit einem
anderen Taxi von der entgegengesetzten Richtung.
Dafür gab es nur eine Erklärung: Der Mann hatte ihm im
Vorbeigehen einen Mikrosender an die Kleidung geheftet, eines von
diesen winzigen stachelbewehrten Dingern, die man aus einigen Metern
Entfernung werfen konnte.
Garfield fühlte sich ziemlich niedergeschlagen, als er
erkannte, daß er seinen Schatten nur auf die harte Tour
loswerden konnte. Er suchte ein verlassenes baufälliges Haus,
was in dieser Gegend nicht schwer war, streifte sich im Keller die
Kleidung vom Leib und schlich in Unterwäsche bis in den düsteren
Flur.
Dort verbarg er sich hinter einem Mauerdurchbruch.
Er mußte fast eine Viertelstunde warten, bis sein Schatten
kam. Der Mann blickte auf ein Armbandgerät und schlich zur
Kellertreppe. Sein Empfänger zeigte natürlich an, daß
sich der Mikrosender im Keller befand.
Als der Verfolger die Treppe hinabsteigen wollte, sprang Garfield
vor. Er landete auf dem Rücken des Mannes, preßte ihm die
Knie in die Nierengegend und umschlang seinen Hals mit dem Arm.
Aber sein Gegner stemmte sich nicht gegen ihn, sondern ließ
sich einfach die Treppe hinunterfallen. Garfield stieß mit dem
Hinterkopf gegen eine Mauer und lockerte benommen seinen Griff.
Der Mann zog ein Vibratormesser und stieß zu. Doch Garfield
hatte sich schnell zur Seite gerollt. Er packte die Beine seines
Gegners und zog sie fort. Der andere stürzte, sprang aber
unglaublich schnell wieder auf und griff erneut an.
Garfield wußte, daß nur einer von ihnen lebend
davonkommen konnte - und er handelte danach. Er schlug
den Arm mit dem Messer zur Seite und stieß dem Mann die
gestreckten Finger in den Kehlkopf. Sein Gegner brach röchelnd
zusammen. Garfield schlug noch einmal mit der Handkante zu, dann war
es vorbei.
Keuchend kniete er neben dem Toten. Als sein Atem ruhiger ging,
schlich er zur Treppe und lauschte. Kein verdächtiges Geräusch!
Er hoffte, daß sein Schatten tatsächlich allein gewesen
war.
Danach untersuchte er die Taschen des Toten gründlich. Er
fand einen Ausweis der kaimaerischen Geheimpolizei und lächelte
grimmig. Man war also dahintergekommen, daß er im
Computer-Zentrum etwas ganz anderes gewollt hatte, als er dem
Pförtner gesagt hatte. Wahrscheinlich aber wußte man
nicht, daß er zu den Leuten gehörte, die Unruhe stifteten.
Doch man würde es zumindest vermuten.
Zeit, die Identität zu wechseln.
Seine Wohnung würde natürlich ebenfalls überwacht
werden. Dorthin konnte er nicht mehr zurück. Also mußte er
sein Ausweichquartier aufsuchen.
Er verließ das Gebäude und vollführte
vorsichtshalber noch einige Täuschungsmanöver, bevor er
sein Ausweichquartier aufsuchte.
Als er die Wohnung betrat, spürte er instinktiv, daß er
nicht allein war. Aber bevor er etwas unternehmen konnte, sagte eine
vertraute Stimme: »Ich bin es! Jakosh!«
Garfield atmete auf und schaltete das Licht an. Jakosh Rawlins saß
in einem Sessel, ein Glas mit Whisky in den Händen. Die
gepflegte Erscheinung, der blonde Backenbart und die kostbaren Ringe
an den schmalen Fingern weckten sofort Assoziationen mit dem Klischee
eines Modearztes.
Jakosh war tatsächlich Arzt, Dr. der Kosmomedizin und Dr. der
Pramechanik. Er war erst zweiunddreißig Jahre alt und hatte
seine Spezialausbildung eben erst beendet. Wie Bata Khoor Logan hatte
er keinen Militärdienst geleistet; er hielt nichts davon, einige
Jahre Befehlsempfänger zu sein.
»Hoffentlich hast du einen überzeugenden Grund für
deinen Besuch«, sagte Garfield. »Ich mag disziplinlose
Menschen nicht.«
Rawlins grinste.
»Nun, soviel Disziplin wie ein Schmuggelkapitän werde
ich noch aufbringen.« Sein Gesicht wurde ernst. »Du
siehst abgehetzt aus, Attie.«
Garfield goß sich einen Whisky ein und setzte sich seinem
Besucher gegenüber.
»Das bin ich auch. Ein Geheimpolizist war mir gefolgt. Ich
mußte ihn töten.«
»Das zeugt von schlechten Manieren.« Jakosh zündete
sich eine Zigarette an. »Erzähle!«
Garfield berichtete.
Als er geendet hatte, sagte Rawlins:
»Hoffentlich hast du den Mikrospion gefunden.!«
»Natürlich. Ich habe ihn zertreten, sonst wäre ich
nicht hier. Hältst du mich für einen Anfänger?«
»Durchaus nicht. Wenigstens ich habe gute Nachrichten,
Attie. Deine Computeraktion hat erste
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