PR TB 081 Die Kämpfer Vom Friedenskorps
Eingeborenen
verantwortlich, aber wahrscheinlich hat es noch andere Wirkungen,
darunter die, alle zerstörerischen Triebe zu unterdrücken.«
Poswick Lotus Burian stöhnte leise, sagte aber nichts.
Yokish fuhr fort:
»Wir waren uns einig darüber, daß die Burrancer
von lemurischen Flüchtlingen abstammen. Sie sind also mit uns
verwandt, haben die gleichen Erbanlagen, ein wenig verändert
zwar, aber uralte Instikte pflegen sich auch dann zu erhalten, wenn
sie überflüssig geworden sind.
Als die Burrancer sich völlig auf eine Nahrung umstellten,
der das Usubhora fehlte, wurden ihre Kampfinstinkte plötzlich
nicht mehr unterdrückt. Erinnert euch daran, daß die
Eingeborenen anfangs nur entschlossen waren, sich zu befreien. Die
Entzugswirkung setzte also erst allmählich ein. Später
kämpften sie wie die Berserker, und heute scheinen sie zu
glauben, daß nur Kampf das Leben lebenswert mache.«
Logan verschränkte die Arme vor der Brust.
»Du hast mich überzeugt, Yokish. Aber was können
wir unternehmen? Wir müßten dafür sorgen, daß
die Burrancer wieder zur gewohnten Nahrung zurückkehren, doch
sie haben keine Verpflegung übernommen, da sich in den Schiffen
genügend Konzentrate und normale kaimaerische Lebensmittel
befinden.«
Yokish Kendall lächelte.
»Ich habe Hopganh dazu überredet, hundert
Transportschiffe zurückzulassen. Sobald er gestartet ist, werden
die Schiffe mit burrancischen Lebensmitteln beladen. Ich hoffe, daß
die Kaimaerer unterdessen keinen
Gefallen mehr an Konzentraten finden und sich über ihre
gewohnte Kost freuen würden.«
»Sie denken doch nur an den Kampf«, murmelte Arthur
Burke. »Wie willst du sie dazu bewegen, unmittelbar vor dem
Kampf Lebensmittel zu übernehmen und einen allgemeinen
Festschmaus zu veranstalten?«
Burian grinste und warf ein:
»Wir könnten ihnen sagen, daß das zum Ritual
aller Raumsoldaten vor einem Kampf gehört.«
»Richtig«, erwiderte Kendall. »Wir werden
außerdem behaupten, das Usubhora verleihe ihnen besondere Kraft
und mache sie unbesiegbar. Da sie die Mutter Erde und das Usubhora
verehren, werden sie uns glauben.«
»Sir?« fragte Burian.
Yokish Kendall blickte den Diplomatenanwärter fragend an.
Poswick Burian kratzte sich verlegen an seinen tätowierten
Armen und sagte:
»Anscheinend habe ich etwas voreilig gehandelt, Sir. Lubomir
ist nämlich unterwegs und macht die Waffen der gelandeten
Schiffe unbrauchbar. Er wird es nicht bei allen Schiffen schaffen,
aber jedenfalls sinkt der Gefechtswert der burrancischen Flotte um
mindestens fünfzig Prozent.«
Kendall war überrascht, faßte sich aber schnell wieder.
»Ich wüßte nicht, wieso das voreilig gewesen sein
sollte, Burian. Im Gegenteil, ich bin froh, daß Sie etwas
unternommen haben, während wir anderen ratlos waren. Wenn mein
Plan versagt, können die Burrancer wenigstens nur halb soviel
Schaden anrichten.«
»Möglicherweise nimmt ihnen das Versagen ihrer
Geschütze den Mut«, warf Bata Logan ein.
Das Donnern und Dröhnen startender Raumschiffe verhinderte
eine weitere Unterhaltung. Die Fensterscheiben zersprangen, Rauch und
Staub fegte herein. Irgendwo ertönten Schreie.
Als die Geräusche verebbten und Rauch und Staub sich
niederschlugen, fand Kendall sich auf dem Fußboden wieder. Er
hustete und versuchte, sich den Staub aus den Augen zu wischen.
Innerlich schimpfte er über die Unvernunft Hopganhs, der die
Schiffe alle mit einemmal
hatte starten lassen, obwohl das Startfeld weder durch Erdwälle
noch durch Energiebarrieren abgesichert war.
»Diese Burschen müssen noch eine Menge lernen!«
schimpfte Burke. »Am besten wäre es gewesen, sie hätten
die Segnungen unserer Zivilisation nie kennengelernt.«
»Los!« befahl Kendall. »Alle unter die Dusche!
Anschließend organisieren wir die Beladung der Frachter. Nach
diesem Gewaltstart beginne ich zu fürchten, daß Hopganh
der Schreckliche mit einem einzigen Linearmanöver ins
Klonai-System fliegt.«
Atlan Logan Garfield pfiff leise vor sich hin, während die
CURIO in den freien Raum jagte. Auf dem Hecksektor der
Bildschirmgalerie schrumpfte Kaimaer rasch zusammen.
Die CURIO war eine Raumjacht von eiförmiger Bauweise, neunzig
Meter lang, mit einem Minimaldurchmesser von dreißig
Zentimetern und einem Maximaldurchmesser von dreißig Metern.
Der Besitzer war bis zum Vortag der Finanzmakler Theodor Eustach
Hausmann gewesen, Vater des Flottenchefs Franz Hausmann und der
inoffizielle Chef der gestürzten Regierung. Er
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