PR TB 081 Die Kämpfer Vom Friedenskorps
vollrobotisierte Raumjacht, mit
starken Defensivwaffen, Edmond.«
»Sie werden sie bekommen«, antwortete der
Administrator. »Wollen Sie der Flotte entgegenfliegen?«
Garfield nickte.
»Ich will versuchen, den Anführer der Burrancer
umzustimmen, obwohl ich mir nicht viel davon verspreche. Yokish wird
es bereits versucht haben, und einer seiner Begleiter, Poswick
Burian, ist ein wahrer Meister der Beschwichtigungskunst. Deshalb
schlage ich vor, Sie ziehen vorsorglich alle verfügbaren
Flottenverbände im Klonai-System zusammen.«
»Na schön«, sagte Hardenberg resigniert und
erbittert. »Meine Amtszeit wird also mit einem Krieg eröffnet.«
»Noch ist der Krieg nicht da, Edmond«, widersprach
Garfield.
7.
Yokish Kendall stand am Rande der riesigen Ansiedlung, in der
jährlich zur Sonnenwende Millionen von Farmern zusammenkamen, um
eine Woche lang zu feiern. Sipgonh K’unmrah hatte ihm erklärt,
daß bei diesen Feiern die Junggesellen mit den Vätern
heiratsfähiger Töchter um den Kaufpreis feilschten. Die
Sonnwendfeiern dienten also nebenbei zur Verhütung einer
möglichen Inzucht.
Doch heute hatte Kendall kein Interesse für die schmucken
kleinen Steinhäuser, die Festwiesen und die großen
Amphitheater, in denen einmal im Jahr brodelndes Leben herrschte.
Ratlos starrte er auf die Kolonnen burrancischer Männer, die
geduldig warteten, bis sie die Raumschiffe betreten durften, mit
denen sie in den Kampf ziehen wollten.
Kommandos von Handwerkern sorgten für Ordnung, teilten die
Männer ein und beantworteten zahllose Fragen.
Das Bild ähnelte dem, was Kendall schon auf anderen Planeten
gesehen hatte, die sich auf einen Krieg vorbereiteten. Es gab nur
einen gewichtigen Unterschied: Hier auf Burranc zogen Männer
begeistert in den Krieg, die noch vor wenigen Tagen nicht gewußt
hatten, was physische Gewaltanwendung überhaupt war.
Er wandte den Kopf, als neben ihm ein Gleiter hielt. Hopganh
N’inmrah, ehemaliger Oberster Friedensrichter und nun
Administrator von Burranc, lächelte ihm vom Pilotensitz her zu.
»Ich staune immer wieder«, rief er, »daß
ein so schlechtes Volk wie das kaimaerische so wunderbare Maschinen
gebaut hat.«
Yokish ging zum Gleiter und stützte sich auf den Bordrand.
»Ich habe Ihnen schon gesagt und wiederhole es jetzt: Das
kaimaerische Volk ist weder besser noch schlechter als das
burrancische. Es hat nur eine schlechte Regierung, und Freunde von
mir sind dabei, diese Regierung zu stürzen. Wenn Sie Kaimaer
angreifen, zerschlagen Sie unnötigerweise politisches
Porzellan.«
Hopganh lachte.
»Burranc war viel zu lange isoliert, Yokish Kendall. Es wird
Zeit, daß wir in der galaktischen Politik ein
gewichtiges Wort mitreden. Und damit man uns auch zuhört,
werden die Waffen für uns sprechen.«
»Sie Narr!« sagte Kendall zornig. »Das haben vor
Ihnen schon andere getan. Es gibt sie nicht mehr. Unsere
Geschichtsbücher wimmeln von den Namen jener Narren, die sich
die Völker der Galaxis unterwerfen wollten. Niemand hat es
bisher geschafft.«
»Wir Burrancer werden es schaffen. Sie haben nicht gesehen,
wie meine Soldaten kämpften, sonst würden Sie nicht
zweifeln. Es gibt niemanden, der uns widerstehen kann. «
In diesem Augenblick wurde Hopganh N’inmrah von einer Gruppe
burrancischer Männer erkannt. Sie riefen seinen Namen und
jubelten ihm zu. Der Administrator winkte und rief:
»Kaimaer wird fallen!«
Ein Begeisterungssturm war die Antwort.
Yokish biß sich auf die Unterlippe. Diese tollkühnen
Männer würden die überlegenen Armeen Kaimaers einfach
überrennen. Aber mit einem Sieg über Kaimaer begann der
Krieg erst wirklich, und davon ahnten sie nichts. Nur wenige von
ihnen würden die Heimat Wiedersehen, doch bevor sie fielen,
würden sie Tod und Verwüstung über zahllose Welten
bringen.
Er überlegte, ob er in einem Hyperkomspruch das Eingreifen
der Solaren Flotte verlangen sollte. Zahlreiche terranische
Kampfschiffe waren in den letzten Jahren mit schweren
Narkosestrahlern ausgerüstet worden; sie konnten das Unheil
vielleicht abwenden.
Kendall schüttelte den Kopf.
Damit würde sich der Haß der Burrancer nur auf das
Solare Imperium richten. Man mußte ihnen nicht nur die
Raumschiffe wegnehmen, sondern ihren Planeten ständig besetzt
halten, damit sie nicht selber Raumschiffe bauen konnten - und das
war genau das, was das IPC verhindern wollte.
»In wenigen Stunden«, erklärte Hopganh
triumphierend, »werden unsere Schiffe nach Kaimaer
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