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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Flugaggregat
ein, griff wieder nach dem Gürtel Coyolas und fuhr das Aggregat
auf volle Leistung. Coyola schloß die Augen und war unglaublich
mutig. Minuten später landeten wir dicht neben meinem Gleiter.
Ich riskierte es - wir flogen mit dem Gleiter zurück zur
Siedlung. Als die Sonne unterging, lag ich ausgestreckt auf einem
harten, aber nicht unbequemen Lager. Eine Energiezelle war an eine
Lampe angeschlossen und leuchtete. Wenn ich den Kopf drehte und mich
aufrichtete, sah ich über das gesamte Tal hinweg.
    Auf einem Felsvorsprung, drei Meter unterhalb der Mauer, kauerte
der RobotKondor und bewachte meinen Schlaf.
    ***
    Alles versank in der Dunkelheit der Nacht. Kein Licht, außer
dem der Sterne, bis der Mond sich als volle Scheibe hinter der
unsichtbaren Horizontlinie des Meeres her vorschob. Die Landschaft
verschwand in der Schwärze. Bäume und Hügel, der
Flußlauf und die Siedlung. Ich bewegte die Hand und schaltete
die Lampe aus. Der Schlaf kam über uns, selbst über die
Frauen, die um die Toten trauerten. Ich glitt in einen wüsten
Traum hinüber.
    Ahuitzotla, der Medizinmann, der die andere Stämme gegen die
Tlatilco aufgehetzt hatte, taumelte die letzten Stufen der langen
Felsentreppe hinunter. Er blutete aus mehreren Wunden und schleppte
sich dahin wie ein Tier. Er war halb tot, aber eine seltsame Energie
trieb ihn vorwärts. Der alte Mann murmelte vor sich hin. Es
waren abgerissene Gedankenfetzen, teilweise delirierte er.
    Er kannte nur eins - das Ziel.
    hinter dem urwald... dort ist ein stamm von mächtigen großen
kriegern... sie hausen auf der spitze eines berges und warten...
nicht auf mich... und sie brauchen hilfe, wenn sie die steine bewegen
wollen... sie warten... wenn ich ihnen berichte, daß ich ihnen
die mädchen geopfert habe... dorthin... sie werden mich
retten... sie werden die Tlatilco vernichten.
    Schwankende Blätter berührten seine Stirn. Wurzeln
stellte sich ihm in den Weg, und er spürte die Bisse der Ameisen
nicht.
    Irgendwann trank er, irgendwann fand er einige Früchte und aß
sie auf. Und
    als sie kam, die runde, furchtbare Sonne des Tages, legte er sich
hin und schlief. Seine schmerzenden Wunden weckten ihn viele Stunden
später.
    Als er wieder bei Kräften war, taumelte und rannte, stolperte
und ging er weiter. Nach Westen. Viele Tage lang. Bis die braunen
Berghänge auftauchten und er den schmalen Pfad wiederfand, den
so viele vor ihm gegangen waren.
    Er suchte Hilfe bei fremden Göttern.

4.
    Glücklicherweise vergaß ich, sobald ich mich gewaschen
und rasiert hatte, den nächtlichen Traum wieder, der mich mit
Panik erfüllt hatte. Die Arbeit rief. Ich breitete meine
medizinische Ausrüstung auf der unregelmäßigen
Steinplatte aus, die auf drei großen Felsen ruhte, und rief
Coyola herein.
    Ich brauchte eine Viertelstunde, bis ich seine unzähligen
kleinen Wunden versorgt hatte. Mein Vorrat aus den Magazinen der
vernichteten arkonidischen Flotte war groß und vielfältig.
Als die Sonne fast senkrecht über uns stand, hatte ich alle
Krieger verbunden, hatte Geschwüre behandelt und Dornen aus der
Haut gezogen, hatte Insektenvertilgungsmittel gesprüht und den
Gebrauch von Seife erklärt, die ich paketweise im Laderaum des
Gleiters gefunden hatte. Schließlich mochte ich nicht mehr; das
Vertrauen der Männer wuchs von Stunde zu Stunde, und da sie es
waren, die hier redeten, würden auch die Frauen ihre Scheu
verlieren. Die Kinder waren ohnehin unbefangen. Coyola und ich saßen
im Sonnenschein auf der Schwelle des Hauses und tranken Alkohol, den
ich mitgebracht hatte.
    »Ihr seid jetzt dreihundert Menschen«, sagte ich.
»Wenn die Krieger zurückkommen, wächst die Zahl. In
einigen Jahren seid ihr viel mehr. Was dann?«
    Coyola begriff ziemlich schnell.
    »Du meinst, die Felder sind zu klein?« fragte er.
    Ich nickte und erwiderte:
    »Nicht nur die Felder. Alles. Ich sage dir, daß ihr
bald diesen Berg verlassen müßt. Ich braucht vieles mehr.
Wasser und Felder, Wald und jagdbares Wild. Und eine Gegend, in der
ihr die Herren seid.«
    Sein Vertrauen war grenzenlos. Er bewies es durch seine nächste
Frage.
    »Was sollen wir tun?«
    »Ihr sollt versuchen, ein größeres Gebiet unter
eure Kontrolle zu bringen. Die Kinder deiner Kindeskinder müssen
dort noch genügend Platz haben. Erst dann könnt ihr daran
denken, neue Städte zu gründen.«
    »Ich verstehe«, sagte er. »Wir haben zwei Jahre
gebraucht, um das hier zu bauen. Und das Wasser zum Trinken müssen
die Frauen

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