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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die gefährlich zu schaukeln begannen. Vögel
flatterten umher, als wir uns schweigend mit Handzeichen
verständigten und die Zweige abbrachen oder zur Seite schoben,
um freies Schußfeld zu haben. Dann hörten wir die Schreie
von Tuxpan.
    Wir standen auf, hängten die Köcher an einen Ast und
legten die Pfeile auf die Sehnen. Mein Bogen, mit dem ich vor Troja
Wettschießen veranstaltet hatte, lag in meiner Hand.
    Keuchend und schnaubend stob die Herde Wildschweine aus dem Busch,
genau auf ihrer eigenen Spur.
    »Beim Busch!« sagte Coyola.
    Ich nickte, spannte mit drei Fingern den Bogen aus und fixierte
einen jungen Eber, der den Kopf hochgerissen hatte und versuchte, die
fremde Witterung auszumachen. Der Pfeil schwirrte von der Sehne und
bohrte sich durch den Hals des Tieres. Es zuckte zusammen und schrie
gellend auf. Die Herde geriet in Panik, als der junge Eber zur Seite
fiel, mit allen Läufen ausschlug und röchelte. Ein zweiter
Pfeil bohrte sich in den Bauch eines anderen Ebers, und wieder
erschollen diese wütenden, lauten Schreie.
    Der Leiteber raste in einem Kreis rund um die Herde, grunzte und
wühlte mit den gebogenen Hauen die Erde auf. Coyolas Pfeil riß
eine lange, blutende Wunde entlang der Wirbelsäule des Tieres,
und der Eber geriet in einen wahren Taumel. Ich spannte gerade den
Bogen für einen dritten Schuß, als ich im Augenwinkel eine
Bewegung sah, die nicht hätte sein sollen. Gleichzeitig meldete
sich mein Extrasinn.
    Coyolafällt! Mitten in die Herde!
    Mir stockte der Herzschlag, als ich sah, wie Coyola von dem
schmalen Ast rutschte, verzweifelt versuchte, Bogen und Pfeil nicht
fallen zu lassen und zwei Meter vor einer rasenden Muttersau ins Gras
fiel.
    Ich zögerte zu schießen; und schon erfolgte der
Angriff.
    Der Eber und die schwere Sau kamen von beiden Seiten und polterten
auf Coyola zu. Der Junge richtete sich auf, schwang sich herum und
hatte den Obsidiandolch in der Hand.
    Ich schoß.
    Der Pfeil heulte durch die Luft und drang krachend in den Schädel
des Ebers ein. Ich sah, wie er auf einem Auge geblendet wurde, dann
sprang ich mit einem riesigen Satz hinunter zu Coyola. In der rechten
Hand hielt ich die Streitaxt, die einer steinzeitlichen Waffe ähnlich
sah, aber ungleich besser ausgewogen war.
    »Zurück!« schrie ich. »Aus dem Weg!«
    Ich holte weit aus, mit fast gestreckten Armen. Ich rannte in den
Weg hinein, der zwischen Coyola und der wütenden Muttersau zu
erkennen war. Das Tier ließ sich ablenken, warf sich in vollem
Lauf herum und griff mich an. Mit drei großen Sprüngen
brachte sich Coyola in Sicherheit, und ich riß beide Arme nach
vorn und schlug nach unten.
    Die Messer, zwischen plastikverkleidetes Leichtmetall eingespannt,
pfiffen durch die Luft. Mit einem einzigen Schlag trennte ich den
Kopf des Tieres vom Körper, und ich rannte, die Frischlinge
überspringend, zu meinem Baum zurück. Hinter uns jagten
sämtliche Tiere der Herde her. Coyola sprang in
    vollem Lauf hoch, stemmte sich mit beiden Armen auf den Ast und
kletterte wieder hinauf. Ich umrundete den Baum zweimal, dann hieb
ich die Axt in den Stamm und schwang mich, dicht vor den blitzenden
Hauern eines jungen Tieres, in die Höhe. Wir kauerten
schweratmend am Stamm und sahen uns an.
    »Coyola!« keuchte ich. »Größter Jäger
des Stammes!«
    Coyolas weißes Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt; er
schämte sich und wußte, daß der Zusammenstoß
mit einer Herde tobsüchtiger Wildschweine noch von den wenigsten
Jägern überlebt worden war. Schreiend und grunzend
versuchten zwanzig Tiere, die Wurzeln des Baumes aus dem Boden zu
wühlen. Ich nahm wieder den Bogen und zielte dreimal sorgfältig.
    Als das letzte Tier fiel, flüchtete der Rest der Herde,
wieder auf dem Pfad zurück, und ich hoffte nur, daß Tuxpan
nicht niedergetrampelt würde. Einige Minuten später kam er
zwischen den wippenden Büschen hervor, die Machete aus Obsidian
in beiden Händen.
    »Wir haben dir alle Arbeit abgenommen!« rief ich und
sprang vorsichtig auf den Boden.
    »Besonders ich. Quetzalcoatl hat mir das Leben gerettet«,
sagte Coyola leise und beschämt. Er landete im Gras und wagte
nicht, mich anzusehen.
    »Auch ein Gott kann sich irren«, sagte ich lachend,
»und es soll auch Götter geben, die selbst vor wilden
Schweinen Angst haben. Ein solcher steht vor euch, Freunde!«
    Wir zählten acht getötete Tiere. Tuxpan und Coyola
fällten zwei kleine Bäume, und ich band die Füße
von drei Tieren zusammen. Hätte ich jetzt den

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