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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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völlig gerundete Bucht von einigen
kleineren und größeren Inseln abgeriegelt wurde. Der
Kondor schwebte in großer Höhe über der scheinbar
endlosen Fläche der See. Er suchte nach dem Schiff.
    Seit zwei Tagen suchte der Kondor ununterbrochen. Nachts arbeitete
er mit Infrarotgeräten. Und ich sah genau, wie der künstliche
Vogel seine Kreise zog. Zuerst nur eine blaue Fläche unter den
Sonnenstrahlen, erfüllt von winzigen, sichelförmigen
Reflexen. Dann ein Strand, weißer Sand und einige palmenartige
Bäume. Und dann - ich erschrak fast vor Freude: das Schiff. Es
ankerte weit vor dem Sandstreifen, und die Besatzung arbeitete daran.
Feuer brannten, ein Segel wurde aufgezogen, und ich hatte zum
erstenmal Gelegenheit, die Schiffsbesatzung genauer zu sehen. Ich
zählte schnell, während ich dem Kondor Befehl erteilte,
tiefer zu gehen und das Schiff nicht aus dem Fokus zu lassen.
    Sechsundvierzig Personen. Ich stellte fest, daß fünfzehn
von ihnen Mädchen waren; erstaunlich jung und verblüffend
gutaussehend. Einunddreißig Männer. Sie besserten das
Schiff aus. Die Mädchen oder jungen Frauen schienen Früchte
gesammelt zu haben und kochten etwas über dem Feuer; jetzt sah
eine von ihnen nach oben und deutete auf den Kondor, dessen Schatten
über den Sand huschte. Das Schiff hatte eine wahrhaft gemischte
Mannschaft. Negerinnen und Neger, Menschen aus Karthago und Ägypten,
einige von unverkennbar nordischem Typ und solche von archaischem
Aussehen. Warum war dieses Schiff mit einer solchen Besatzung
gestartet? Von welchem Hafen?
    Ich sah Kapitän Hannas.
    Er arbeitete an Deck; halbnackt und mit salzverkrustetem Bart und
langem Haar. Ballen von Stoff lagen an Deck und trockneten, Seile
wurden gespannt und gespleißt. Hannas gab knappe, halblaute
Befehle, die begründet waren und umgehend befolgt wurden.
    Wenn er sofort wieder in See stach, konnte er in knapp zwanzig
Tagen bei uns sein. Ich mußte ihn besuchen und ihm das Ziel
nennen.
    Wenn sie mir halfen, war meine Arbeit nur halb so schwer.
    Langsam zog ich die flexible Karte hervor, die ich anhand von
Höhenfotos angefertigt hatte. Ich stellte fest, wo ich mich
befand, und maß aus, über welcher Insel der Kondor
kreiste. Zweitausendeinhundertfünfzig Kilometer. Für meinen
Gleiter nur eine gute Stunde.
    ***
    Wir gingen noch immer durch unendliches Baumwerk; hier wechselten
binnen weniger Schritte die verschiedenen Geländeformen ab. Für
einen Jäger gab es hier alles, was er sich wünschen konnte.
Wir sahen große, faule Schildkröten auf den flachen
Sandbänken des Flusses. Frösche verschwanden in großen,
flachen Sprüngen im Wasser. Einmal folgte uns, unsichtbar und
nur durch das Knurren zu erkennen, der silberfarbene Jaguar. Aber er
schien lohnendere Beute gefunden zu haben und verließ unsere
Spur, als wir den Fluß über einen umgestürzten Baum
überquerten. Tuxpan hatte noch seine Schwierigkeiten, mit dem
Bogen und den Pfeilen zu hantieren; vor drei Tagen hatten die Krieger
angefangen, Bögen und Pfeile herzustellen und die ersten
ballistische Waffe auf diesem Doppelkontinent zu benutzen.
    »Hier werdet ihr hundert Jahreswechsel lang ununterbrochen
jagen können«, sagte ich leise.
    Tuxpan sprang neben mir ins seichte Wasser und spuckte aus.
    »Du hast recht. Das Jagdgebiet ist viel besser als das, über
dem die Siedlung steht.«
    Wir befanden uns auf dem Pfad, der fünfzig Kilometer tiefer
ins Hochland hineinführte. Dort gab es nur Wald und
Savannenflächen, Kiesbänke und Morast - kurz: ein ideales
Gebiet, um den Stamm eine außerordentlich lange Zeit mit Wild
zu versorgen.
    »Hier. Spuren von Schweinen!« sagte Coyola.
    Wir wollten für die Siedlung jagen. Vor sechs Stunden hatten
wir den Berg der Tlatilco verlassen und waren nach Westen gewandert.
Nur wir drei. Jetzt standen wir am Rand eines Morastes, vor den
breiten Spuren einer kleinen Gruppe von Wildschweinen, die sich einen
Pfad durch das Unterholz gewühlt hatten.
    Ich sagte: »Sind die Spuren frisch, Coyola?«
    »Nicht älter als ein Vierzehntel des Tages«,
sagte der junge Krieger. »Wie jagen wir?«
    »Erfolgreich«, sagte ich lachend. »Hoffentlich.
Wir beide schießen am besten. Dein Vater soll uns die Herde
zusammentreiben, wir schießen zwei oder drei Tiere. Oder mehr,
wenn die anderen Jäger sie abholen.«
    »Einverstanden!« sagte Tuxpan. »Ich gehe.«
    Geräuschlos verschwand er. Wir sahen uns um und kletterten
langsam zwei Bäume hoch, setzten uns auf die breiten untersten
Äste,

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