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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Und Sie vergessen, Kommandant, daß
wir bereits seit mehr als fünfzehn Jahren unterwegs sind. Die
Frage ist nur: stimmt Ihre Rechnung, oder stimmt meine? Eine
Streitfrage, nicht wahr? Ich fürchte, ich werde recht behalten -
vielmehr hoffe ich es nun. Es ist bewiesen, daß seit unserem
ersten Start von Yellow fünfzehn Jahre vergingen. Im Raum und
auf der Erde. Nicht im Schiff, das gebe ich zu. Ich bin überzeugt,
daß damit die Vorbedingung der Bordbestimmung erfüllt ist.
Darum bitte ich Sie, Helga Petersen und mich offiziell zu trauen.«
    Grabner: »Sie kennen sich schon länger?«
    Hallström: »Jedenfalls lange genug, und wenn kein
Wunder geschieht, werden wir uns noch weitere tausend Jahre kennen.
Sie müssen zugeben, daß der Tatbestand der im Paragraphen
erwähnten besonderen Bedingungen voll und ganz gegeben ist.«
    Grabner: »Ich gebe es zu, kann aber die Entscheidung erst
nach Rücksprache mit einigen Offizieren fällen. Seien Sie
sicher, daß ich mich für Sie einsetzen werde. Ich gebe
Ihnen Bescheid. Und noch etwas: grüßen Sie Dr. Petersen
von mir.«
    Hallström: »Danke, Kommandant.«
    ***
    Am 29. Mai um 11.00 TZ wurden Hallström und Helga Petersen
vom Kommandanten getraut. Trauzeugen waren Professor Grützli und
Bral.
    Die EX-724 erreichte zu diesem Zeitpunkt eine Geschwindigkeit von
exakt 99,9% LG.
    Nurmi wurde schnell größer, obwohl der Stern nur um
16,4% langsamer war als das Schiff.
    Die EX-724 holte schneller auf, als sie durfte!
    In der Wissenschaftlichen Abteilung entbrannte eine heftige
Diskussion darüber, ob der Verlauf der Dinge normal und den
Naturgesetzen entsprechend war oder nicht. Grützli vertrat die
Meinung, daß alles gar nicht anders sein könne. Hallström
pflichtete ihm bei. Lediglich Dr. Lin bekam ganz schmale Augen und
schwieg.
    Bral sagte:
    »Noch ist es so, wie wir es erwartet haben, aber ich nehme
an, daß die Änderung beginnt, sobald Sie
Lichtgeschwindigkeit erreichen. Der ganze Tatbestand erinnert mich an
das Benehmen von Wasser - ich weiß aus Gesprächen mit Dr.
Hallström, daß gerade Wasser ein seltsamer Stoff ist, auch
auf Ihrer Heimatwelt. Wasser benimmt sich völlig normal, wenn es
abkühlt. Bis
    etwa vier Grad Plus nach Ihrer Skala. Dann benimmt es sich
umgekehrt. Statt sich weiter zusammenzuziehen, dehnt es sich wieder
aus. Ich finde, wir haben hier eine Parallele, wenn auch auf
temporaler und nicht auf physikalischer Ebene.«
    »Die Zeit im Schiff verläuft normal«, widersprach
Dr. Lin, der bisher geschwiegen hatte. »Und so wird es auch
bleiben. Wir werden nichts bemerken. Nicht eher, bis wir wieder
landen.«
    Helga betrat den Raum. Sie hatte Dienst in der Astronomischen
Sektion gehabt und war von einem Assistenten abgelöst worden.
Die letzten Worte Lins verstand sie noch, auch wenn sie die
vorangegangene Unterhaltung nicht mit angehört hatte.
    »So, Dr. Lin, wir werden vor einer Landung nichts bemerken?
Da irren Sie sich aber gewaltig! Jörn, schalte den Interkom ein
und lasse dich mit der Astro-Abteilung verbinden!« Sie wartete
einige Sekunden, bis das Bild erschien. Mit ausgestreckter Hand
deutete sie darauf. »Sehen Sie selbst, meine Herren! Nurmi!«
Ihre Stimme wurde eine Nuance heller. »Wir haben Nurmi bereits
überholt und hinter uns gelassen! Und zwar nicht mit einem
Sechstel LG, sondern mit scheinbar millionenfacher Geschwindigkeit.
Draußen vergehen Jahre, während wir unnütze Gespräche
führen.« Sie deutete auf Grützli. »Tun Sie was,
Professor! Die Geschwindigkeit des Schiffes beträgt jetzt
ziemlich genau 99,98 Prozent LG.«
    Hallström ging zu ihr und legte ihr seine Hand auf den Arm.
»Ruhig, Kleines, du mußt jetzt ganz ruhig bleiben.
Erinnere dich an unser Gespräch in der Kuppel. Damals warst du
auch ruhig und gefaßt, als ich dir von den Möglichkeiten
berichtete, die vor uns liegen. Nun gut, draußen rast die Zeit
vorbei. Soll sie doch! Wir hier leben weiter, und wenn wir wollten,
könnten wir in wenigen Minuten die Erde erreichen. Eine Erde
allerdings, die um zwanzigtausend Jahre älter wurde, seit wir
sie verließen. Wir wollten das vermeiden, daher die
Experimente. Es sieht so aus, als wäre die Zeit gegen uns.«
    »Sie ist es!« bestätigte Grützli ernst. »Der
Trick mit der LG hat nicht geholfen. Wir können sie nicht
überschreiten, und je mehr wir uns ihr nähern, um so
schneller vergeht draußen die Zeit. Aber um so größer
wird auch die Strecke, die wir in Sekunden zurücklegen. Ich
möchte mit dem Kommandanten

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