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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Helga standen auf ihrer Lichtung, sahen der
silbernen Kugel nach, bis sie verschwunden war. Sie wußten, daß
sie ihre Freunde nie mehr wiedersehen würden.
    Helga setzte sich auf den Baumstamm und sah hinüber zur eben
aufgestellten Hütte am Rand der Lichtung.
    »Jetzt sind wir allein«, sagte sie.
    »Ja, nun sind wir ganz allein«, bestätigte er.
»Mir ist der Abschied nicht so schwergefallen, wie ich anfangs
befürchtete. Vielleicht hat mir der Gedanke geholfen, daß
wir auf der Erde sind und bleiben - und natürlich der Gedanke an
dich, Helga. Im Grunde meiner Seele bin ich ein Romantiker, aber ich
habe es niemals wahrhaben wollen. Du hast meine Seele entdeckt, und
dafür bin ich dir dankbar. Was ist das für ein Leben, in
dem man sich selbst verleugnen muß? Jetzt haben wir das nicht
mehr nötig. Wir sind frei, wahrhaft frei. Wir können
leben!«
    »Und die anderen? Die Leute, die mit uns blieben?«
    »Wir haben den Gleiter und werden sie besuchen, so ein oder
zwei Mal im Jahr. Später wird die Verbindung abreißen,
vielleicht. Niemand kann wissen, was danach geschieht. Vielleicht
sind unsere Kinder klüger als wir.«
    »Weißt du, wie ich mir vorkomme?« fragte sie.
    »Wie denn?«
    Sie sah ihn an.
    »Wie Eva. kannst du das verstehen?« Er nickte.
    »Sicher verstehe ich das - vielleicht bist du Eva. Aber hier
ist doch niemand, der uns aus dem Paradies vertreiben könnte.«
    »Wohin auch? Die ganze Welt ist ein Paradies.«
    »Jetzt sind Menschen hier«, murmelte er und schnitzte
weiter an der Angelrute.
    Noch waren die Fische arglos. Sie standen in ihrer kleinen,
seichten Bucht. Sie wußten noch nicht, daß der Mensch in
ihre Welt gekommen war.
    Ein Wesen, das ihnen weit überlegen war und sie aus ihrem
Paradies vertreiben würde.
    Bis noch ein Größerer kam und es genauso mit den
Menschen machte.

10.
    Mit 99,99% LG zog die EX-724 eine gewaltige Schleife um die fremde
Galaxis und kehrte zur heimatlichen Milchstraße zurück.
Diesmal gab es keinen Zwischenfall und keinen unbeabsichtigten Sturz
in die Vergangenheit. Der Kurs war genau berechnet und programmiert
worden. Morrison hatte selbst die Rotation der Milchstraße
einkalkuliert, die sich in der während des kurzen Fluges
vergehenden Zeit halb um sich drehen mußte, falls keine
Abweichung eingetreten war. Das ergab eine kleine Kurskorrektur bei
Ende des Fluges und während des Bremsmanövers.
    Wenn alles planmäßig verlief, mußten sie die Erde
gegen Ende der Kreidezeit vorfinden, einige Millionen Jahre vor
Beginn des Tertiärs. Es würde noch den Morosaurus geben,
vielleicht schon das Urpferd. Aber den Menschen gab es noch nicht.
    Oder gab es ihn noch?
    Am 1. September begann der Bremsvorgang, der vierundzwanzig
Stunden in Anspruch nahm, dann fand Morrison zu seinem eigenen
Erstaunen die Sonne -in der Tat ein wenig gelblicher und nicht mehr
so grellweiß wie zuvor. Ein sicheres Zeichen dafür, daß
viel Zeit vergangen war.
    Die Einsteinmethode hatte funktioniert.
    Eine gute Woche war an Bord vergangen und die Erinnerung an die
auf der Erde Zurückgebliebenen war noch frisch. Obwohl jeder
wußte, daß sie schon seit Jahrmillionen nicht mehr
lebten, war es eine Selbstverständlichkeit, die Erde vor der
Landung mehrmals zu umkreisen.
    Man fand nicht den geringsten Hinweis, daß auf dem Planeten
jemals ein Mensch existiert hatte.
    Auch später, als kleinere Expeditionen nach der Landung die
weiter verschobenen Kontinente absuchten, wurde keine Spur gefunden.
Der Mensch, der das Paradies gesucht und gefunden zu haben glaubte,
war wieder daraus verschwunden. Es gab ihn nicht mehr, und er hatte
nichts, aber auch gar nichts, zurückgelassen.
    Dafür beherrschten die letzten Riesensaurier die Szene.
    Grabner hatte die EX-724 auf einem Hochplateau in den Anden
gelandet, wo die Luft klar und rein war, günstig für
Morrisons Beobachtungen und die späteren Berechnungen. Vorher
jedoch versuchte der erfahrene Astronautiker anhand der vorhandenen
Sternkarten aus dem 25. Jahrhundert und den augenblicklichen
Konstellationen herauszufinden, wann sie auf der Erde gelandet waren.
Das war eine Aufgabe, die trotz der Komputer, Tage, vielleicht
    sogar Wochen in Anspruch nahm.
    Abermals nutzten die Wissenschaftler die einmalige Gelegenheit,
die Erde zu erforschen - eine Erde, die ihnen unbekannt war.
    Nach vier Tagen fand eine Unterredung zwischen Grabner und
Morrison statt, die im Logbuch festgehalten wurde.
    Hier der Wortlaut des Gespräches in der Kommandozentrale

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