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PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

Titel: PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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völlig unbewegter Luft
ertragen können. Der Torposten ließ das schwere Metalltor
aufgleiten, bevor die Reiter den in den Kraterwall eingelassenen
Zugang zur Kuppel SÜD erreichten. Winkend begrüßte er
die Ankömmlinge und sah anschließend zu, wie sie von ihren
Pferden sprangen und die dampfenden Tiere am Zügel in die
Schleuse führten. Kaum war drinnen die Beleuchtung aufgeflammt
und über die Ventile zischend die Atemluft eingeströmt, als
die beiden die Kapuzen in den Nacken schoben und den Gesichtsschutz
hochklappen ließen. Nachdem sie schließlich noch die
unförmigen Atemmasken abgenommen hatten, kamen zwei frische
Kindergesichter zum Vorschein. Der Kleinere der beiden warf den Kopf
zurück und schüttelte eine blonde Haarmähne über
die Schultern. Davon abgesehen, glichen sich der Junge und das
Mädchen vollkommen: dieselben blaßblauen Augen unter
farblosen Wimpern, derselbe schmale Mund, den ein Zug von
Entschlossenheit umgab, derselbe Blondton der Haare.
    Noch bevor das Eingangsschott aufrollte und den röhrenförmigen
Tunnel freigab, der das Tor mit der Kuppel verband, kam der Wächter
aus einer kleinen Tür in der Felswand der Schleuse geeilt. Der
alte Mann rieb sich fröstelnd die Hände und zog die
Schultern hoch. »Einbruch kalter Polarluft in Schleuse SÜD«,
meldete er trocken. »Zugleich Eintreffen zweier Verrückter,
die sich bei dieser Kälte im Freien herumgetrieben haben.«
    »Wir haben uns nicht herumgetrieben!« protestierte der
Junge. Er klopfte auf ein dickes Bündel, das hinter dem Sattel
seines Pferdes festgeschnallt war. »Sie sollten einmal sehen,
wieviel Gesteinsproben wir diesmal wieder mitgebracht haben.«
    »Ach ja, die Schatzgräber-Zwillinge!« spottete
der Alte. »Was ist es denn diesmal? Kupfer? Gold? Oder gar
Uran? Schnüffelnd bewegte er seine Nase über dem Bündel
hin und her, als wollte er den Inhalt am Geruch erkennen.«
    »Das wissen wir jetzt noch nicht, Mr. Griffith. Das Zeug
wandert wie üblich zuerst einmal ins Labor. Ich denke, daß
wir das Ergebnis bis morgen vorliegen haben.«
    Enttäuscht über die magere Auskunft des Jungen, verzog
der Alte das Gesicht. Jedermann in der Kuppel kannte seine krankhafte
Neugier und den Drang, jede erhaltene Information auf dem schnellsten
Wege weiterzugeben.
    Ein Spaßvogel hatte den Alten deshalb »Sender SÜD«
getauft, ein Spitzname, den Griffith nicht mehr losgeworden war.
    Der Junge zog am Zügel seines Pferdes. »Wir müssen
jetzt weiter, Mr. Griffith«, sagte er fast entschuldigend. Er
blickte zu seiner Schwester hinüber. Die Kinder tauschten ein
fast unmerkliches Augenzwinkern aus. Griffith mochte sich auf den
Kopf stellen - ihre Entdeckung würden Sie trotzdem nicht
preisgeben.
    Gleich zu Beginn des Röhrentunnels zweigten linkerhand die
Zugänge zu den Ställen ab. Hier war die Temperatur bewußt
niedriger gehalten, auch die Sauerstoffkonzentration lag unter der in
der Kuppel. Die Tiere waren den Lebensbedingungen auf OASIS VIER
angepaßt, sie hätten sich anders gar nicht wohl gefühlt.
Sorgfältig rieben die Zwillinge ihre Pferde ab und führten
sie in die Boxen.
    Auf dem Gang blieb der Junge plötzlich stehen. »Ich bin
nach wie vor dafür, daß wir Daddy so lange aus der Sache
heraushalten, bis wir ihm die fertigen Ergebnisse auf den Tisch legen
können«, sagte er eindringlich. »Am Ende ist alles
nur blinder Alarm und wir sind die Blamierten.«
    »Und wenn nicht?« fragte sie ernst.
    »Wenn nicht, dann.«, dehnte er ratlos.
    »Aha!«
    »Na gut!« entschloß er sich widerwillig. »Dann
bleibt es eben dabei.«
    Trotzig legte er eine schnellere Gangart ein und zerrte sie bald
an dem Bündel hinter sich her, das sie gemeinsam trugen.
Grinsend holte sie auf. Ihr dickköpfiges Brüderchen würde
sich bald wieder beruhigt haben.
    Der Antigravlift beförderte sie zu den Labordecks. Zielbewußt
strebten sie auf die mineralogische Abteilung zu.
    »Ich sehe noch den Tag kommen, an dem ihr sämtliche
Gebirge im Umkreis von hundert Meilen abgetragen habt«, empfing
sie der weißbekittelte Laborant, während er half, das
schwere Bündel auf einem der Tische abzusetzen und zu
entschnüren. Erwartungsvoll schlug er die derbe Plane zurück
und beugte sich über die Gesteinsfunde. Mit einer beiläufigen
Bewegung nahm der Junge ein obenauf liegendes, kleines Päckchen
an sich, das in Plastiktuch gehüllt war.
    »Geben Sie acht, daß die Zettel mit den Fundvermerken
nicht durcheinandergeraten«, mahnte er den Laboranten.
    Aus

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