Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

Titel: PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
jagte soeben die
dritte Serie von fauchenden Raketengeschossen in den Gang hinaus.
    »Junge, Junge!« flüsterte Rusty dem Kapitän
zu. »Hättest du gedacht, daß wir hier mit einem
Feuerwerk empfangen werden?«
    Die Ersatztruppe schritt unverzüglich zur Tat. Die
überraschten Belagerer sanken, von den unsichtbaren Strahlen der
Paralysatoren getroffen, gelähmt zu Boden. Jackson stiefelte
über die reglosen Gestalten hinweg in Richtung auf die Tür,
hielt jedoch sicherheitshalber ein paar Meter davor an.
    »Kommt 'raus, Kinder!« rief er.
    Zuerst erschienen zwei mißtrauische Nasenspitzen, die
sorgfältig die Lage sondierten, dann stürmten die maßlos
erleichterten Kinder auf den Gang hinaus, geradewegs in des Kapitäns
ausgebreitete Arme. Tim nutzte die Gelegenheit der so bereitwillig
dargebotenen Vaterbrust weidlich aus. Man muß die Feste feiern,
wie sie fallen.
    Der Rückzug war relativ problemlos. Dr. Joohst, über
Interkom auf den Stand der Dinge aufmerksam gemacht, wagte nicht,
sich mit seiner zahlenmäßig stark gelichteten Truppe den
Eindringlingen in den Weg zu stellen. Er konnte froh sein, daß
man ihn selbst ungeschoren ließ.
    Als Jackson dann noch die sofortige Freilassung seines
Funkoffiziers verlangte, mußte er allerdings eine bittere
Enttäuschung erleben. Nielson meldete sich persönlich über
Interkom.
    »Ich habe mich Dr. Joohst aus freien Stücken
angeschlossen«, erklärte er mit fester Stimme. »Stellen
Sie mir jetzt bitte keine Fragen über das Warum und Wieso!«
erstickte er von vornherein jede Debatte. »Jeder von uns muß
den Weg wählen, den er für richtig und notwendig erachtet.«
Damit schaltete er ab.
    »Nielson.«, murmelte der Kapitän.
    Er wirkte grenzenlos erstaunt.
    »Unser Hauptproblem wird das Wasser sein.« Rusty ließ
den kleinen Gleiter unbeweglich über dem Krater schweben. Etwa
fünfzig Meter unter ihnen glänzte Sektion SÜD im Licht
der fremden Sonne. Zwei Planierraupen wühlten sich durch den
geröllhaltigen Sand und ebneten den Geländestreifen
zwischen Kuppel und Kraterwall ein. Ein Maschinenungeheuer kroch
langsam vom Fußpunkt der Hauptschleuse in schnurgerader
Richtung auf die beiden Peilsender zu, die von den Kraterfelsen her
mit ihren unablässig ausgestrahlten Funkimpulsen den Kurs der
Maschine lenkten. Mit jedem Meter, den das Ungetüm zurücklegte,
wuchs die mattschimmernde Spur von rasch erhärtendem Kunststoff,
den sie hinter sich zurückließ.
    Dr. Grotham räusperte sich. »Ich bin überzeugt
davon, daß genügend Grundwasser vorhanden ist. Wir müssen
nur tief genug bohren. Wenn wir den künstlichen See großzügig
genug projektieren, so verfügen wir über ein ausreichendes
Wasserreservoir auch während längerer Trockenperioden.«
    Rusty und der Kapitän schauten unwillkürlich zu der
Senke jenseits des Kraterwalls hinüber. Sie mußte vertieft
werden. Den durchlässigen Sandboden würde man mit den
Hitzeprojektoren bestrahlen, so daß eine glasierte Schicht
entstand, die das hereingepumpte Wasser zurückhalten konnte.
Rund um den so geschaffenen See würde man Bäume ansiedeln,
Kiefern, Birken, Tannen. Etwas würde auf diesem kargen Boden und
bei diesem sibirischen Klima schon anwachsen, und wenn sie den
fruchtbaren Humus pfundweise heranschaffen und das Ganze unter
ungeheuerem Energieaufwand Tag und Nacht beheizen müßten.
Dies war ihre Heimat, mußte ihnen zur Heimat werden.
    Die Luft war klar und erlaubte eine weite Sicht. Wenn man die
Augen anstrengte, konnte man am Horizont eine winzige, dunstige
Silhouette erkennen, die sich kaum merklich vom graublauen Himmel
abhob: den Pingo, auf dessen Gipfel die andere Kuppel ruhte. Auch
dort waren in diesem Augenblick Menschen damit beschäftigt, sich
eine widerspenstige Umwelt gefügig zu machen, sie nach ihren
Wünschen und Vorstellungen zu formen. Terraner hier und Terraner
dort - warum konnten sie nicht gemeinsam an diese gewaltige Aufgabe
gehen?
    Dies ist Timmys Tagebuch, und ich untersage hiermit aufs
strengste, daß Unbefugte darin herumschnüffeln. Unbefugt
sind alle Personen, die nicht Tim Stokkeby oder Shirley Jackson,
genannt Twinnie, heißen. TOP SEKRET + TOP SECRET!
    Dritter Dezember 2040.
    Ich will keine großen Worte machen. Große Worte liegen
mir nicht. Ich will statt dessen den Inhalt von Mr. Craighs Rede
wiedergeben, die in ihrer anspruchslosen Schlichtheit am ehesten das
zum Ausdruck bringt, was Tim über Tim denkt.
    Rein zufällig hatte ich das tragbare Aufzeichnungsgerät
bei mir,

Weitere Kostenlose Bücher