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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fingen sich der Dampf und
der Rauch des Kaminfeuers und der Pfannen und Töpfe auf den
Rosten. Einige Kienspäne sonderten lange, schwarze Rußfäden
ab. Kerzen steckten in eisernen Leuchtern. Irgendwo fiel ein
Bierbecher um, ein Mann fluchte. Der Boden war schmutzig und mit
Sägemehl bestreut. Der Wirt hantierte am Herd und an seinen
Fässern, die anderen Mägde wuschen die Becher und die
Teller aus und scheuerten die hölzernen Löffel und die
Tröge und Pfannen. Ich holte Luft und sagte:
    »Wo ist dieser Gromell, Bona?«
    »Drüben, im Schuppen des Sheriffs. Zwei Männer des
Grafen bewachen ihn. Willst du ihn loskaufen?«
    Das Mädchen hatte sekundenlang vergessen, daß ich ein
Ritter war; sie zuckte zusammen, aber ich lächelte sie
beruhigend an. Dann stand ich auf und nahm meinen Helm in die Hand.
Ich sagte zu Bona:
    »Richte mir mein Zimmer und stelle einen Becher Wein auf den
Tisch; ich habe es gern warm, also lege viel Holz aufs Feuer. Der
Wirt soll das Essen aufschreiben. Ich gehe hinüber zum Sheriff.
Welches ist sein Haus?«
    »Das große mit den schwarzen Läden, genau
gegenüber, Herr Ritter!«
    Hinter mir drängte sich lautlos der grausilberne Wolf durch
die Stühle. Ich blieb hinter dem Pferdehändler stehen und
legte ihm die Hand auf die Schulter. Er hörte auf zu reden, als
er die Blicke seiner Gesprächspartner sah, und drehte sich halb
herum.
    »Herr Ritter?« fragte er und stand auf, als er das
Wappen auf meinem Überrock erkannte.
    »Ich brauche vier ausgezeichnete Pferde. Es müssen die
besten sein, die es gibt. Hast du solche Tiere?«
    Er zog die Schultern hoch, als fröstele er.
    »Ich habe zwei gute Pferde, Herr; aber es sind hier noch
andere Händler,
    die das eine oder andere Tier haben mögen.«
    Ich setzte ihm die Spitze meines Zeigefingers fest auf die Brust
und sagte deutlich:
    »Höre zu, Roßtäuscher! Ich sage dir, du
sollst vier Pferde besorgen. Kaufe die besten, die du findest, und
lasse dich nicht betrügen. Ich werde sie morgen bei
Sonnenaufgang ausprobieren - wehe, du hast mich betrogen. Wenn die
Tiere gut sind, zahle ich sehr gut. Wirst du das tun?«
    Er nickte nachdenklich und rechnete sich seine Chancen aus; Geld
schaffte alles, und mit meinem Goldvorrat konnte ich eine Burg bauen
lassen. Die Unterhaltung der Männer hatte aufgehört. Ihre
erstaunten Blicke gingen zwischen dem Pferdehändler und mir hin
und her. Die Bevölkerung war arm, das sah ich jetzt. Grobe
Stoffe, ausgemergelte Gesichter, unstete Augen und eine deutliche
Furcht vor der Macht eines Mannes aus dem Ritterstand. Nur wenige
Männer blickten mich offen an. Natürlich hatte sich
herumgesprochen, daß ich weder Sachse noch Normanne war. Das
bedeutete für mich den Vorteil des Unparteilichen.
    »Ja, Herr. Ich verdiene gern.«
    »Du verdienst nur, wenn du bestes Material lieferst. Zwei
der Pferde müssen für Ritterspiele, Kampf und Turniere
geeignet sein.«
    Er nickte, dann grinste er.
    »Morgen früh sind die Tiere im Stall dieses Gasthofes,
Herr. Ihr werdet mit mir zufrieden sein.«
    »Das wird sich zeigen, bei Sankt Dunstan!«
    Dann verließ ich die verräucherte Gaststube. Als die
Männer, die neben der Tür saßen, den zahmen Wolf
erkannten, erschraken sie. Ich würde genügend
Gesprächsstoff liefern. Ich trat in den eisigen Wind hinaus, sah
mich um und ging dann, die Hand am Schwertgriff, hinüber zum
Stall neben dem Haus des Sheriffs. Sheriffs waren von der Krone
bestimmte Männer, die Steuern eintrieben und gegenüber dem
König abrechnen mußten. Männer mit viel Macht also.
Ich schob das schwere Balkentor auf und sah zwischen Wagen und
Deichseln, zwischen Pferdegeschirren und Pflügen ein kleines
Feuer. Ein Mann lag gefesselt im Stroh, ein anderer saß auf
einem Schemel neben dem Feuer, und ein dritter tauchte aus der
Dunkelheit auf und richtete die Spitze seines Spießes auf mich.
    »Gut Freund«, sagte ich. »Ich bin Ritter Atlan
von Arcon, und ich habe mit dem Ritter von Mowbray gesprochen. Ist
dies hier Gromell der Fletcher?«
    »Wahr! Er ist es. Tretet näher, Herr Ritter. Was wollt
Ihr?«
    Ich zuckte die Schultern und rückte meinen Helm zurecht. Dann
nahm ich einen brennenden Ast aus dem Feuer, hielt ihn hoch und ging
vorsichtig, um keinen Brand auszulösen, auf den Gefangenen zu.
Er bewegte sich nicht und sah mich aus ungeduldigen grauen Augen an.
Ich musterte ihn genau. Ein schlanker, junger Mann mit einem harten
und trotzigen Zug um Mund und Kinn, mit überraschend
gutgeformten Händen und

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