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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ritter durfte
nur einmal kämpfen. Dann, einen Tag später, würden die
beiden gewählten Anführer zwei Gruppen bilden und diese
Gruppen gegeneinander antreten lassen. Das würde, vermutlich mit
ständig sich verkleinernder Zahl, so lange weitergeführt,
bis die beiden besten Ritter gegeneinander antreten würden. Die
Königin der Liebe und der Schönheit, die am ersten Tag vom
besten aller Ritter erwählt werden sollte, überreichte dann
am Ende des zweiten Tages den Preis an den besten Kämpfer des
Turniers.
    Ich hatte den Ehrgeiz, der beste Ritter zu sein. Surrey von
Mowbray würde es freilich nicht gerade freuen.
    Ich schlief ein.

9.
    Noch bevor ich die Augen öffnete, hatte ich eine Vision: Ich
sah mich vor
    der Burg der Zauberer; unschlüssig und unsicher. Ich glaubte,
daß der Weg dorthin auch nach dem Turnier alles andere als
leicht sein würde. Ich hatte den Eindruck einer Gefahr, in der
ich schwebte, ohne die Gefahr genau deuten zu können. Kam sie
von Menschen oder von dem, das die Bauern hier »Schicksal«
nannten? Würde vielleicht sogar ein fremdes Schiff, von dem
Hypersignal der Erben jener Stellaren Gäste gerufen, sie abholen
und mich zurücklassen? Plötzlich streifte mich der Hauch
der Panik - es war ein so deutlicher Eindruck, als habe jemand mit
dem gepanzerten Kampfhandschuh zugeschlagen. Meine Gedanken wimmelten
plötzlich von bösartigen Ratten, von zurückschnellenden
Ästen wie bei einer rasenden Flucht. und als ich erwachte und
das Sonnenlicht sah, zerstob alles wie ein früher Nebel über
dem Gras.
    »Versuche also wieder einmal, Atlan, deine Einsamkeit durch
einen Kampf um eine Frau zu verkleinern!« murmelte ich laut.
    Wie schon so oft das beste Mittel, die Unsinnigkeit einer Bindung
kennenzulernen, die ein Unsterblicher mit einer Frau dieser Welt
eingeht! sagte mein Extrasinn.
    Ich stand auf.
    Gromell hatte alles getan, um mir den Tag zu erleichtern. Es gab
ein leichtes, aber kräftiges Essen. Meine Rüstung und
sämtliche Waffen bis auf den Dolch lagen bereit, gesäubert
und poliert. Die Pferde scharrten ungeduldig im Stall. Ich aß,
zog mich langsam an, dann ritten wir mit insgesamt drei Pferden
hinaus zum Kampfplatz. Dort stand mein kleines Zelt, dort hing mein
zweiter Schild an einem weißgestrichenen Pfahl. Und heute gab
es viele Besucher - Ostern und das Turnier hatten sie von weither
zusammenströmen lassen. Viele von ihnen wollten nur sehen, wie
die verhaßten Normannen aus den Sätteln gestoßen
wurden.
    Wir kamen an.
    »Es sind insgesamt vierundsechzig Ritter gekommen«,
sagte Gromell. »Hier im Zelt findest du alles, was du brauchst.
Du solltest jeden Ritter kennen, sein Wappen und seinen Wahlspruch.
Mich wundert sehr, daß gestern sogar Surrey seinen Becher mit
Bier leergetrunken hat.«
    »Die Furcht vor der Pest hat seinen Stolz besiegt!«
kommentierte ich.
    Ich befestigte die stählernen Überschuhe an den
Stiefeln, zog die schweren Handschuhe an und band die Vinteile, eine
Art Schal aus Terkonitstahlgewebe, um das Kinn. Dann setzte ich den
Helm auf und band ihn fest.
    »Willst du herausfordern, oder läßt du dich
herausfordern?« fragte Gromell.
    »Ich warte!« sagte ich.
    Das Turnier wurde geritten, ohne daß scharfe Waffen benützt
werden durften. Dies war als Devise bereits bei der Einladung
ausgegeben worden. Auch mein Speer trug nur die stumpfe
Turnierspitze. Ich setzte mich in den Zelteingang und wartete. Hinter
den Barrieren ertönte jetzt eine helle, schmetternde Musik, in
der ich auch maurische Elemente wiederzuerkennen glaubte. Dann trat
Stille ein.
    Die Zelte standen in zwei Reihen zu je drei Dutzend auf beiden
Seiten des Platzes. Zwischen ihnen und dem Platz waren hölzerne
Barrikaden angebracht, die Platz für mehrere Reiter freiließen.
Die Ritter standen ausnahmslos gerüstet vor ihren Zelten, die
Pferde wurden im Schatten gehalten. Die Morgensonne verwandelte jetzt
das Bild in eine Ansammlung von Farben. Eine erwartungsvolle Stille
trat ein, als Graf Geffrey von Abergavenny auf ein Podest trat und
mit lauter Stimme eine kurze Ansprache hielt. Dann riefen die
Herolde:
    »Tretet vor, edle Kämpfer. Die Augen der schönen
Frauen sehen Euch beim Kampf zu! Es geht um die Königin der
Liebe und der Schönheit.«
    Geffrey setzte sich. Ich sah an seiner Seite in einer leichten
Tragbahre seinen Sohn. Zufrieden nickte ich und betrachtete dann die
anderen Ritter der Reihe nach. Einige von ihnen zogen es vor, die
Herausforderer zu erwarten, andere schwangen sich in

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