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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und Waffen bleiben hier. Ich mache dort hinter den
Bäumen ein kleines Lager. Wann kann ich dich erwarten?«
    Ich erwiderte vorsichtig:
    »Ungefähr zwei Stunden, nachdem es dunkel geworden ist.
Ich werde lange mit Alexandra sprechen. Die anderen Ritter kommen
später, sagt man.«
    Wir führten die beiden beladenen Packpferde und unsere
Reittiere in den Schatten der Bäume. Überall zwitscherten
Vögel, die ich nicht kannte. Kleine Tiere huschten im Gestrüpp
herum. Der Robotwolf stöberte zwischen den Stämmen herum.
Ich hatte ein ungutes Gefühl, wenn ich den Kopf drehte und
hinauf zur Burg blickte. Drei oder vier Reiter ritten langsam die
Serpentinen hinauf; ich sah keine Lanzen, keine Wimpel und wenige
Farben. Es schien etwas in der heißen, flirrenden Luft des
Mittags zu liegen. Ein unbestimmbares Gefühl des Hinterhaltes.
Die Burg sah dunkel aus wie eine Festung des Grauens. Zwischen den
Bäumen kam ein fauliger Geruch hervor. Ich spürte ein
Frösteln zwischen den Schulterblättern.
    »Ich denke an Surrey und an den Überfall, damals, in
der Nacht«, sagte Gromell und nahm seinen Bogen von der
Schulter. »Und mir ist nicht besonders wohl bei dem Gedanken,
dich dort oben allein zu lassen.«
    »Offen gestanden«, sagte ich, »ich fühle
mich auch etwas unsicher.«
    Wir sahen uns schweigend an. Die Zweifel Gromells wurden von Tag
zu Tag stärker; er glaubte mir den fremden Ritter nicht mehr
länger. Ich hatte seine Auffassungsgabe einfach unterschätzt.
    Gromell murmelte:
    »Du hast deinen Zaubervogel. Der Wolf bleibt mir zur Hilfe.
Er und - mein Bogen. Ich warte auf dich bis Mitternacht, dann reite
ich weiter nach Norden. Einverstanden?«
    »Einverstanden!« sagte ich. »Du wirst gestatten,
daß ich den Hügel auf dem Rücken des Pferdes
bezwinge, nicht mit meinen Sohlen!«
    »Ja. Sage deinem merkwürdigen Vogel.«, erwiderte
er. Ich winkte ab. Trotz aller Möglichkeiten schien es mir noch
immer gefährlich zu sein, an dem Fest der Ritter teilzunehmen.
    Kurze Zeit später schwang ich mich in den Sattel. Während
ich langsam die Serpentinen hochritt, schwebte der Vogel heran,
setzte sich auf meine Schulter, und ich gab ihm meine Befehle. Ich
trug das breite Armband mit den Schaltungen für beide Tiere und
hatte nicht vor, es zu verlieren. Arrow würde nur mit
Verzögerung eingreifen können, aber Falco konnte die
Verbindung zwischen Gromell und mir herstellen. Ich kam an die
heruntergelassene Zugbrücke, ritt in den Burghof ein und wurde
von allen Seiten höflich begrüßt. Das Gesicht Surreys
konnte ich nicht entdecken, aber ich sah den jungen Grafen, der im
Schatten schlief. Er machte einen wesentlich gesünderen und
kräftigeren Eindruck als während des Turniers. Schließlich
begrüßte mich der Burgherr.
    Ich fragte:
    »Ist Lady Alexandra hier, Graf von Abergavenny?«
    Er lächelte dünn; der Mann glich einem Halbtoten, dürr
und mit ledriger Haut, die straff über den fast haarlosen
Schädel gezogen war. Sein Gesicht war voller Narben, der Bart
war schütter und von fahlem Grau. Trotzdem konnte ich weder
Argwohn noch Bösartigkeit entdecken, nur eine gewisse Lethargie,
eine Müdigkeit von Seele und Körper. waren es Folgen
einseitiger Ernährung oder eines Lebens voller Abenteuer und
Gefahren? Ich wußte es nicht.
    »Ja, sie wartet auf Euch, Graf Atlan. Sie hat, scheint es
mir, ihr Herz an Euch verloren.«
    Ich lachte zurückhaltend.
    »Das würde mich freuen«, sagte ich. »Surrey,
Graf von Mowbray, ist nicht unter Euren Gästen?«
    »Er ließ sich entschuldigen. Seine Verletzungen. Ihr
wißt!«
    »Ja. Habt Ihr einen Trunk für einen verschmachtenden
Mann?«
    Die Haupthalle der Burg war feierlich geschmückt. Tücher
und Zweige hingen an den Wänden, überall brannten Kerzen.
Die riesigen Scheite im Kamin loderten hoch, Funken prasselten. Viele
Ritter sahen mir entgegen, als mich Geffrey ankündigte. Ein Page
brachte einen Pokal und einen Krug teuren Weines. Ich trank auf die
Ehre des Hauses, auf die Schönheit der Damen und sah mich um.
Alexandra stand in einer Nische, im hellen Sonnenlicht. Sie bemerkte
meinen Blick und drehte den Kopf. Ich hörte die Musik von
fahrenden Spielleuten; sie war melodischer und weicher als die Töne
auf dem Kampfplatz. Ganz unmerklich nahm mich die Stimmung gefangen.
Leise Gespräche wurden von lautem Gelächter unterbrochen,
jemand sang, Frauenlachen und Wärme. Und der Wein. Ich winkte
dem Pagen, ließ den Pokal wieder vollschenken und sagte zu
Geffrey und den Rittern, die

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