PR TB 093 Das Tor Zur Überwelt
hyperdimensionalen
Ebene entstand.
Die Stunden verrannen, obwohl die LUNA CLAN bis auf
vielmilliardenfache Lichtgeschwindigkeit beschleunigte. Endlich
beendete der Raumroboter das letzte Linearmanöver.
Hinter der LUNA CLAN glitzerte und gleißte die Sternenmauer
des galaktischen Südrandes - vor ihr aber strahlte ein nur
sonnengroßes Objekt, das mehr Energie erzeugte als eine ganze
Galaxis: der
Outsider-Quasar 3C744 . . .!
Quanto Burke wollte sich mit seinen Freunden in Verbindung setzen,
um die Einzelheiten ihres Vorgehens zu besprechen, doch bevor er dazu
kam, handelte Vurlason Garfield bereits.
Die Energietaster meldeten gerade eine ovale Quelle von
6-D-Energie - und im anderen Augenblick verschwand das normale
Universum.
Auf den Bildschirmen waren nur noch wogende schattenhafte und
undeutbare Gebilde zu sehen.
Die LUNA CLAN hatte den Einstein-Raum verlassen und befand sich
innerhalb der sechsdimensionalen Ebene ..
*
Yokish Kendall streifte die Turnhose ab und stellte sich unter die
heiße Dusche. Das Wasser wusch den Schweiß von seinem
muskulösen Körper.
Der Erste Diplomat des INTERGALACTIC PEACE CORPS hatte sein
tägliches Fitness-Training absolviert. Er atmete schwer, denn er
verlangte sich bei solchen Gelegenheiten stets alles ab. Nach einer
halben Minute schaltete er die Dusche auf kalt. Er holte tief Luft,
als die kalten Wasserstrahlen seinen erhitzten Körper von allen
Seiten peitschten. Dann verließ er den Duschraum, und die
Automatik schaltete die Geräte selbst-tätig ab.
Nachdem Kendall. sich vom Massageroboter hatte behandeln lassen,
ging er in die Umkleidekabine. Vor dem Spiegel reckte er sich und
musterte kritisch seinen Körper. Die Muskelbündel
zeichneten sich deutlich unter der gebräunten Haut ab; die
Bauchdecke war straff und faltenlos. Besonders aufmerksam betrachtete
der IPC-Diplomat seine Arme. Sie unterschieden sich äußerlich
nicht von seinen ersten Armen, die man ihm nach einer schweren
Verwundung abgenommen hatte, die er während seiner Dienstzeit in
der Solaren Abwehr davongetragen hatte. Dennoch waren sie in gewisser
Hinsicht anders, obwohl sie nicht aus Metallplastik oder ähnlichen
künstlichen Materialien bestanden. Die Regenerierungstechniker
hatten sozusagen eine »genetische Superkonstellation«
geschaffen und ihm Arme wachsen lassen, die aus ungeheuer starken,
belastungsfähigen Knochen, Sehnen und Muskeln bestanden. Was die
Arme anging, so war Yokish beinahe so stark und widerstandsfähig
wie ein Oxtorner.
KendaIl beendete die Musterung nach wenigen Sekunden und zog sich
an. Innerhalb des Planetoiden mit dem Namen LETHOS CENTER pflegte er
mir eine leichte, atmungsaktive Kombination zu tragen. Dazu kam das
Universalgerät an seinem linken Unterarm, das wie ein
edelsteinbesetzter, drei Finger breiter Stahlreif aussah, aber
zahlreiche Kommunikations- und Kommandogeräte in Mikrobauweise
enthielt.
Er begab sich in seine Zimmerflucht, setzte sich in einen breiten
Schalensessel und ließ den Servoroboter einen Whisky und eine
Zigarre servieren.
Yokish Kendall freute sich auf einen gemütlichen Abend.
Während der letzten Wochen war die Arbeit geradezu hektisch
gewesen, obwohl kein bedeutender Fall für das IPC vorgelegen
hatte. Aber die Informierung und Unterweisung der »Vurla-Kinder«
sowie die Umstrukturierungsarbeiten an der LUNA CLAN hatten ihm keine
freie Minute gelassen.
Er lächelte undefinierbar, als er an die »Kinder«
dachte, die seit dem »Schlüpfen« aus den
Inkubationskammern zwar siebzehn Jahre und rund drei Monate alt
waren, aber das Licht der Welt faktisch erst vor eineinviertel Jahren
erblickt hatten.
Vurlason, Quanto und Telem, die Söhne der auf Vurla
umgekommenen Männer Atlan Logan Garfield, Arthur Burke und
Poswik Lotus Burian . . .! Immer, wenn er an sie dachte, dachte er an
die drei für immer verlorenen Freunde und Gefährten. Sie
hatten ihr Leben gegeben, um zwei Sternenreiche vor einem
mörderischen Krieg zu bewahren. Aber ihr »Mörder«
war kein Verbrecher gewesen, sondern eine Positronik der
Telemach-Serie, die alles Fremde von der Gemeinschaftsintelligenz des
Planeten Vurla fernhalten wollte. Sie hatte zwar Garfield, Burke und
Burian getötet, ihnen jedoch zuvor Sperma entnommen und damit
drei Eizellen unbekannter Vurlanerinnen befruchtet, um neue,
»integrierte« Menschen zu gewinnen. Schlußendlich
aber hatte sie die IK-Kammern mit den heranwachsenden Kindern
freigegeben, und so waren wenigstens die Söhne der Toten für
ihre
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