PR TB 094 Die Zeitmauer
Endergebnis der intelligente
Spharone war.
Er wurde der Stammvater der Familie King, dessen Endglied Jenner
King war.
Und nun wurde er Rex King, der alle seine Pläne verwirklichen
sollte, die er körperlos niemals verwirklichen konnte.
Die Zeitmauer!
Wollte er jemals in sein eigenes Universum zurückkehren,
mußte er die Zeitmauer durchbrechen, durch die ihn ein Unfall
geschleudert hatte. Zu lange war er im Körper eines anderen
Lebewesens geblieben, und als dieses plötzlich eines gewaltsamen
Todes starb, war es zu spät für ein überlegtes
Verlassen des zerstörten Körpers.
Sein Geist verlor die Gewalt über Zeit und Raum.
Er mußte von vorn beginnen, sich der natürlichen
Entwicklung anpassen - und warten.
Die Zeit in diesem Universum verging langsamer -das wußte er
noch.
Es war in das Normaluniversum eingebettet.
Dort würde die Zeit inzwischen schneller vergangen sein,
tausendmal schneller.
Milliarden Jahre mußten vergangen sein.
Nur ein Sturz in die Vergangenheit konnte ihn zu seinen Freunden
zurückbringen.
Aber das war alles noch Theorie.
Jetzt war er erst einmal Rex King, das Werkzeug, das er benutzen
mußte, um seinen Plan zu verwirklichen.
Ein Plan, zu dem auch die PEREX gehörte.
*
D er Bau des Raumschiffs näherte sich seiner Vollendung.
Rex hatte gut kalkuliert. Die Geldmittel reichten, ohne daß
ein Kredit aufgenommen werden mußte. Auch Berenda kam mit
seinem Antrieb gut voran. Die Konstruktion erinnerte an eine
flachgedrückte Schnecke, die zwischen dem normalen
Photonenantrieb und den Düsen eingebaut werden sollte.
Rex hielt sich jeden Tag in der Werft auf. Nun hatte er wieder
eine Aufgabe und ein Ziel. Gemeinsam mit Shen Ghol sorgte er dafür,
daß keine Nachschubschwierigkeiten das Werk verzögerten.
Kein Sabotageakt hatte sich mehr ereignet, was vielleicht in
erster Linie darauf zurückzuführen war, daß
die Regierungspolizei die Werft strenger als sonst von der
Außenwelt abschirmte. Besonders die Halle, in der die PEREX
entstand, wurde Tag und Nacht bewacht.
Targot Fall verließ die Werft am späten Nachmittag,
denn er war mit Jenner King verabredet, den er in letzter Zeit
häufiger als sonst traf. Dem Biologen konnte die Veränderung
nicht entgehen, die sich mit Jenner vollzog.
„Jetzt, da du dein Ziel fast erreicht hast, scheint dich das
Problem nicht mehr zu interessieren, Jenner". Sie saßen
wieder auf Falls Dachterrasse. „Die PEREX wird gebaut, dein
Sohn wird ihr Kommandant sein -und was ist mit dir, dem Urheber des
Gedankens? Willst du jetzt vielleicht Faro Pantha das Feld
überlassen?"
Jenner Ring schien ehrlich erstaunt zu sein.
„Was hast du für Ideen, Targot? Warum sollte ich mich
jetzt zurückziehen, wo wir gesiegt haben? Ich denke überhaupt
nicht daran, ganz im Gegenteil: Wenn ihr unterwegs seid, werdet ihr
hier Freunde brauchen. Pantha wird nicht untätig zusehen."
„Vielleicht habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt,
Jenner. Ich meinte mit der Veränderung eigentlich mehr deine
Einstellung zu seelischen und psychologischen Dingen. Früher
konnten wir uns stundenlang über solche Probleme unterhalten und
du warst es immer, der mir wertvolle Anregungen geben konnte. Heute
sieht es so aus, als würdest du lieber nicht mehr darüber
sprechen."
„Ich bin überarbeitet, Targot, vergiß das nicht.
Mein Kopf ist voller Pläne, die Expedition betreffend, wenn ich
auch nicht viel darüber spreche. Ich habe einfach keine Zeit
mehr , über den Sinn des Daseins nachzudenken oder Betrachtungen
über den Tod anzustellen."
„Immerhin aber weißt du noch, daß wir es taten?"
Jenner sah seinen Freund verwundert an.
„Natürlich weiß ich es noch! Warum sollte ich es
denn nicht mehr wissen?"
„Richtig, das war eine dumme Frage." Targot Fall
schwieg einen Moment und schenkte Wein nach. Dann sagte er: „Es
ist merkwürdig, wirklich merkwürdig ..."
„Was ist merkwürdig?"
„Du meinst, du hättest den Kopf jetzt zu voll, um über
unsere alten Probleme nachzudenken. Glaubst du nicht auch, daß
Rex den Kopf mindestens ebenso voll hat?"
„Sicher. Warum?"
„Weil er nun plötzlich beginnt, sich Fragen zu stellen,
die das Leben nach dem Tode betreffen. Ich habe lange Diskussionen
mit ihm geführt, und dann war mir manchmal, ich spräche
wieder mit dir. Er hat viel von dir, dein Sohn. Die gleichen
Gedankengänge und Folgerungen."
„Da werdet ihr ja während des Fluges genügend
Gesprächsstoff haben, Targot. Ich freue mich darüber, aber
ehrlich
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