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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gesagt: in letzter Zeit haben mich viel mehr die materiellen
Dinge des Lebens interessiert. Ich habe nicht mehr darüber
nachgedacht, was nach dem Tod sein wird -oder was vor der Geburt war.
Eigentlich merkwürdig, wie sehr man sich ändern kann, wenn
man älter wird."
    „Ich bin ebenfalls älter geworden, aber meine Probleme
blieben meine Probleme. Ich finde das normal."
    Jenner seufzte und nahm einen Schluck Wein. Er sah hinauf zu den
hell strahlenden Sternen am klaren Nachthimmel. Es war allmählich
dunkel geworden.
    „Vielleicht sind meine ganzen Ambitionen auf meinen Sohn
übergangen, der ja nun auch meine Arbeit fortsetzt. Das
Geheimnis der Zeitmauer, von der ich noch überzeugt bin, daß
es sie gibt. Das andere Universum, das ich nur annehmen kann. Leben
auf anderen Welten..."
    „Und was ist mit unserer Theorie, daß sich der Geist
vom Körper trennen und in einen anderen dringen kann?"
    Jenner King sah Targot Fall fest an.
    „Ich glaube noch immer, daß es möglich ist, aber
es erscheint mir plötzlich sinnlos, darüber zu
diskutieren."
    „Dafür tut es dein Sohn nun." Targot Fall
erwiderte Jenner Kings fragenden Blick und nickte ernst. „Ja,
genau das meine ich! Das Verhalten von Rex ist der Beweis unserer
Theorie! Deine Seele ist in seinen Körper gewandert und hat sich
mit seinem Bewußtsein vermengt. Dir ist nur die Erinnerung
geblieben, nicht aber die Begeisterung, der heilige Eifer, der dich
sonst auszeichnete. Mit anderen Worten: du bist gealtert, mein
Lieber."
    „Harte Worte, Targot, aber vielleicht hast du recht. Doch
was meine Seele angeht, so habe ich noch immer das sichere Gefühl,
über eine zu verfügen. In meinem Innern scheint es ein
wenig leerer geworden zu sein, das stimmt allerdings, doch dafür
gäbe es eine ganze Menge von Erklärungen. Oder glaubst du
wirklich, es fehlt etwas, das ich verloren habe?"
    „Die endgültige Antwort darauf werde ich dir vielleicht
geben können, wenn Rex und ich aus dem Universum zurückkehren."
    Sie schwiegen und lauschten in die Nacht hinaus. Targot Fall
wohnte weit vom Stadtrand entfernt. Hier draußen hörte man
nur selten das Geräusch eines Autos oder das Summen eines
vorbeiziehenden Gleiters. Nur die Antigrav-Jets zogen oft hoch oben
in der Stratosphäre dahin und erzeugten einen feinen weißen
Kondensstreifen, der schnell wieder verging.
    Alles war ruhig und still.
    In diesen Frieden hinein summte der Televisor.
    Targot Fall erhob sich und schaltete das Gerät ein. Auf dem
Bildschirm erschien Berendas Gesicht. Undeutlich war im Hintergrund
die schimmernde Hülle der PEREX zu erkennen. Der Wissenschaftler
rief also aus der Werft an.
    „Du arbeitest noch, Berenda?"
    „Fertig, Targot! Wir sind fertig! Rex und Shen haben mir
beim Einbau geholfen! Wir haben es geschafft, Targot! Ginge es nach
uns, so könnten wir morgen bereits starten..."
    „Immer langsam!" ermahnte Targot Fall. „Wir
dürfen nichts überstürzen. Hast du deinen Motor
überhaupt erproben können?"
    „Das ist nur im freien Raum und außerhalb unseres
Systems möglich, aber du kannst mir glauben, daß er
funktioniert. Bist du allein?"
    „Nein, Jenner ist bei mir."
    „Ich komme noch zu euch-wartet auf mich!"
    Ehe Targot Fall ihn darauf aufmerksam machen konnte, wie spät
es war, hatte Berenda schon abgeschaltet.
    „Da hast du es!" meinte Jenner King amüsiert.
„Lädt sich einfach ein, ohne danach zu fragen, ob wir müde
sind oder nicht. Vielleicht bringt er Rex auch noch mit, dann können
wir gleich eine Party feiern."
    „Meine Haushälterin wird nicht sehr begeistert sein",
vermutete Targot Fall.
    Jenner King war das egal. Er war froh, daß Targot für
heute keine Gelegenheit mehr erhielt, über seine Seele zu reden.
    *
    Die Regierung setzte den Starttermin fest.
    Der Rat der Wissenschaftler nahm mit einiger Unruhe zur Kenntnis,
daß eine praktische Erprobung des zusätzlichen
Beschleunigungsantriebes nicht möglich war. Er mußte sich
auf Berendas Versicherung verlassen, daß nichts schiefgehen
konnte.
    Schwere Transportfahrzeuge schleppten die PEREX hinaus auf den
Raumhafen, eine riesige betonierte Fläche mit einer Startrampe,
die einst für die HELOS errichtet worden war. Sie war zu klein
für die zehn Meter längere PEREX, die keine solche Rampe
benötigte. Das Schiff stand auf seinen eigenen Heckflossen.
    Es hatte die Form eines Torpedos und war dreißig Meter hoch.
Der Bug lief spitz zu, in der Mitte betrug der Durchmesser etwa fünf
Meter. Das Heck war stumpf

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