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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wahrnehmen können,
beschloß Sherridan den baldigen Start und die Rückkehr in
unser Universum.
    Wir blieben noch einen Tag, dann erfolgte der Start. Der Tiger war
inzwischen im Dschungel verschwunden, aber nicht sehr weit gekommen.
Tausend Tage für uns sind ein Tag auf dieser Welt. Unsere
Lebensspanne hier würde fünfzig Tage betragen - relativ
gesehen.
    Mit einer exakt berechneten Linearetappe kehrten wir zur
Zeitgrenze zurück, dann flogen wir mit einfacher
Lichtgeschwindigkeit weiter, um die Mauer abermals zu durchbrechen.
    Aber die Sterne unseres Universums wurden nicht sichtbar. Der
Geschwindigkeitsmesser der EX-756 zeigte die Markierung Null, von
einer Sekunde zur anderen. Trotz voller Schubleistung blieb der
Zeiger dort.
    Das Schiff bewegte sich nicht mehr.
    Wir waren in das andere Universum eingedrungen, aber wir konnten
es nicht mehr verlassen. So also ist die Situation heute. Was wird
morgen sein?
    30. April
    Seit fünf Tagen versuchen wir, die Zeitmauer zu überwinden.
    Bisher vergeblich.
    Es gibt eine Menge Theorien an Bord, warum es mit der Rückkehr
nicht klappt, aber keine von ihnen hat sich
    soweit in die Praxis umsetzen lassen. Fest jedenfalls steht, daß
die Grenze nur von der anderen Seite überquert werden kann. Der
Schwarze Sektor scheint wie eine Falle, in die man zwar ungehindert
hinein, aber nicht mehr hinausgelangen kann.
    Wir haben es auch mit kurzen Linearetappen versucht, und bald
mußte Oberst Sherridan einsehen, daß er damit sich und
das Schiff nur größten Gefahren aussetzte. Der Flug wurde
unmittelbar an der diffusen Zeitgrenze jäh unterbrochen, ganz
gleich, wie die Etappe programmiert worden war.
    Wir kamen einfach nicht durch.
    Und wir sind bis heute nicht durch.
    Im Augenblick ist Ruheperiode im Schiff. Morgen beraten sich die
Offiziere mit dem Kommandanten.
    14. Mai
    Wir haben eine Linearetappe über fünfzig Lichtjahre
programmiert und sind in den Zeitsektor hineingeflogen, zu einer
gelben Sonne mit zwei Planeten. Die Wissenschaftler haben dazu
geraten, damit die Ungewißheit und vor allen Dingen das
aufreibende Warten im Schiff ein Ende haben. Natürlich bleibt
die Ungewißheit, aber auch Sherridan vertritt die Auffassung,
daß nur ein wenig Ablenkung unsere Lage erträglicher
machen kann. Darum wurde beschlossen, auf dem zweiten Planeten zu
landen.
    Er ist von einer primitiven Insektenrasse bewohnt, die jedoch
harmlos scheint. Noch läßt sich das nicht feststellen,
weil auch hier der Zeitablauf tausendmal langsamer als im Schiff ist.
Ein Landekommando hat
    das einwandfrei festgestellt. Trotzdem werden wir landen. Morgen
schon.
    16. Mai
    Alles ist gutgegangen. Die Welt um uns ist tot, und wir bewegen
uns in ihr wie unsichtbare Geister. Es wird niemals einen direkten
Kontakt zwischen uns und dem Leben geben können, es sei denn,
wir entwickeln eine Methode, Bewegungen und Akustik anzugleichen.
Zeitraffer bei Filmaufnahmen bieten sich als erste
    Notlösung an. Tonbänder, die mal langsamer und mal
schneller abgespielt werden, sind eine weitere.
    Es ist eine schöne Welt, und langsam könnte man sich
vielleicht daran gewöhnen, daß auf ihr zwei Lebensformen
zugleich existieren können, ohne sich jemals gegenseitig zu
behindern. Es ist die Zeit, die sie trennt.
    Wir beginnen heute damit, ein Lager aufzustellen, denn Sherridan
hat angeordnet, daß die EX-756 wieder in Orbit geht...
    13. Juni
    Wochen sind vergangen - nach unserer Zeitrechnung.
    Längst umkreist unser Schiff ohne Besatzung die Sonne. Alle
Landeboote stehen in einem schnell errichteten Hangar. Wir haben aus
Fertigteilen Häuser gebaut, in denen wir leben. Es ist immer
Tag, und manchmal vermissen wir die Nächte. Es dauert noch zwei
Jahre, bis es Nacht wird, aber so lange werden wir ja nicht hier
sein.
    So wenigstens dachten wir.
    Bis gestern.
    Seit gestern denken wir anders.
    Es begann damit, daß sich die großen Insekten, die in
riesigen Burgen leben, zu bewegen begannen. Wie ein stehengebliebener
Film, der plötzlich wieder anläuft, wenn man den Projektor
in Betrieb setzt. Der Vorgang ging so schnell vor sich, daß wir
kaum Zeit hatten, uns von unserer Überraschung zu erholen. Zum
Glück sind die Ureinwohner dieser Welt friedlich und greifen uns
nicht an. Obwohl Oberst Sherridan die Rückkehr zur
    EX-756 empfahl, wurde er von den Wissenschaftlern überstimmt,
die unbedingt das Phänomen studieren wollten. Sie wollten sich
die einmalige Chance, die Anpassung zweier verschiedener
Zeitdimensionen beobachten zu

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