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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Grenze sein
könnte.
    In zwei Tagen werden wir sie erreichen, mit der halben
Lichtgeschwindigkeit...
    25. April
    Ich mußte einige Tage aussetzen, weil wir fast ständig
Dienst hatten und in den freien Stunden wie Tote schliefen.
    Vor drei Tagen überquerten wir die Grenze - und es war
tatsächlich eine Grenze. Als wir den Unterschied bemerkten, war
es bereits zu spät.
    Die Abteilung für Zeitspezialisten in Terrania hatte recht:
das Phänomen der schwarzen Regionen hat etwas mit Zeit zu tun,
und zwar mit einem anderen Zeitablauf. Wenn wir unsere Dimension als
Bezugseinheit nehmen, wenn wir unser Universum als normal bezeichnen,
so handelt es sich zumindest bei dieser schwarzen Region um ein
unnormales Universum. Die Zeit läuft langsamer ab, etwa
tausendmal langsamer.
    Wir bemerkten es erst, als wir die nächste Sonne ansteuerten,
die plötzlich sichtbar wurde, als die Orter die Grenze
registrierten. Der ganze Himmel in Flugrichtung ist voller Sterne,
die vorher nicht vorhanden gewesen sind. Dafür verschwanden
hinter uns die Sterne unseres eigenen Universums.
    Die Sonne hat einen Planeten, der uns im ersten Augenblick wie ein
gigantisches planetarisches Museum vorkam, bis wir dafür die
Erklärung fanden. Seine Lebensbedingungen sind so schlecht, daß
wir nur eine kurze Zwischenlandung vornahmen.
    Doch der Reihe nach.
    Riesige Urwälder bedecken seine Oberfläche, unterbrochen
von weiten Hochebenen und tiefer gelegenen Steppen. Sherridan schlug
eine Landung vor, und niemand hatte etwas dagegen. Es sah alles ganz
harmlos und ungefährlich aus, und vielleicht ist es das sogar.
Jedenfalls entdeckten wir noch beim Niedergehen die gigantischen
Saurier, die unbeweglichen Urwälder, die wie flüssiges Blei
stehenden Ströme und erstarrten Oberflächen der Meere.
    Nichts bewegte sich auf dieser Welt, und die unbekannten Tiere
wirkten wie ausgestopft und präpariert.
    Wir landeten trotzdem.
    Der Kommandant stellte eine Untersuchungskommission zusammen, die
wenig später das Schiff verließ. Inzwischen hatten die
Experten festgestellt, daß ein Tag auf dem Planeten etwa drei
Jahre dauerte. Das ließ noch nicht darauf schließen, daß
auch die Zeit langsamer verging, dafür gab es andere Hinweise
und schließlich Beweise.
    D er Bericht des ersten Landekommandos war verblüffend. Sie
fanden eine todesstarre Welt vor, in der sich nichts sichtbar
bewegte. So als sei alles eingefroren, dabei herrschten ziemlich hohe
Temperaturen. Kein Windhauch regte sich, und die Oberfläche des
Wassers war derart widerstandsfähig, daß die Männer
darauf gehen konnten. Es war unmöglich für sie, auch nur
einen Tropfen aus dem stillstehenden Bach zu holen.
    Grauenhafte Bestien, Saurier und zähnefletschende Ungeheuer,
standen überall herum, aber sie bewegten sich nicht. Eine Art
Tiger hing mehrere Meter hoch reglos in der Luft, als habe ihn die
Erstarrung genau in diesem Augenblick des Sprunges getroffen. Seine
Beute, ein kleineres Tier, schien zur Flucht gewandt, rührte
sich aber ebenfalls nicht von der Stelle.
    Die Expedition kehrte ein wenig später auf dem gleichen Weg
zurück, und da ließ sich feststellen, daß der Tiger
ein kleines Stück abgesunken war, während das Beutetier die
begonnene Drehbewegung halb vollendet hatte.
    Befremdet und fast entsetzt berichtete das Landekommando dem
Kommandanten, der daraufhin zugab, daß sich die verrückt
anmutenden Theorien der Wissenschaftler zu bestätigen schienen.
    Sie waren in eine langsamere Zeitdimension verschlagen worden.
    Die schwarzen Regionen der Galaxis waren eingebettete
Zeituniversen, zumindest war diese eines.
    Eine Kamera wurde aufgestellt und der Tiger gefilmt, alle zehn
Sekunden ein Bild. Die Kamera lief automatisch, während im
Schiff beraten wurde. Man hielt die Entdeckung für sehr wichtig,
würde sie doch den Experten
    in Terrania eine Menge Stoff zu neuen Spekulationen über das
Wesen der Zeit liefern.
    Als Sherridan einen Mann losschickte, der die Kamera und den
belichteten Film holte, berichtete dieser, der Tiger sei nun auf dem
Boden und einige Meter entfernt. Zwei Stunden waren vergangen.
    Der Film zeigte in der Tat, was wir erwartet hatten, in normaler
Geschwindigkeit: er zeigte den Sprung des Tigers und die eilige
Flucht der Beute.
    Berechnungen ergaben den tausendfach langsameren Ablauf der Zeit.
    Obwohl aufgrund dieses Ergebnisses die schreckenerregenden
Ungeheuer harmlos wurden, denn sie würden uns wegen unserer viel
zu schnellen Bewegungen überhaupt nicht

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