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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sicherheit verfügte es
über einen lichtschnellen Antrieb. Immerhin hätte es dann
achtzehn Jahre benötigt, hierher zu gelangen.
    Der Ruck beim Aufsetzen hatte die Außenluke gänzlich
aufschwingen lassen. Dahinter lag bereits die einzige Kabine des
Bootes. Soweit Ellert von der Hangartür aus sehen konnte, war
sie leer.
    Langsam nur ging er näher. Er hatte ein ungutes Gefühl.
Auf der anderen Seite jedoch hoffte er, dem Geheimnis des Explorers
auf die Spur zu kommen, wenn er das Beiboot inspizierte.
    Zögernd kletterte er durch die Luke in das Innere des Bootes,
das in der Tat nur aus einer einzigen Kabine bestand. Kleinere Luken
führten zu Nebenräumen, in denen Nahrungsmittel,
Ausrüstungsgegenstände und der Antrieb untergebracht waren.
    Im Bug lag der Kontrollteil. Drei Kontursessel verdeckten die
Sicht auf die Instrumente, die den Teil des Bugs unter der
Sichtscheibe einnahmen, die einen freien Blick in den Raum
gestattete. Rechts und links standen weitere Sessel an der Wand, die
von Bildschirmen und kleineren Sichtluken bedeckt war. In der Mitte
der Kabine war ein meterbreiter Längsgang, der vom Heck bis zum
Bug führte.
    Ellert ging nach vorn.
    Abrupt blieb er stehen, als er im mittleren Sessel den Mann sah.
    Er war tot, denn er trug keinen Raumanzug. Seine rechte Hand lag
auf den Kontrollen der Handbedienung für die Ausstiegsschleuse.
Er mußte in der Minute gestorben sein, in der er die Atmosphäre
in den Raum entweichen ließ.
    Ellert wußte, daß nun sein Körper innerhalb von
wenigen Stunden zu Staub zerfallen würde. Bis dahin mußte
er Aufnahmen von ihm gemacht haben, um ihn später vielleicht
identifizieren zu können.
    Die linke Hand des Toten lag auf einem Metallkästchen,
offensichtlich nicht ohne einen bestimmten Grund. Der Zeigefinger
deutete noch auf einen roten Knopf an der Seite. Darunter stand:
open.
    Ein Aufzeichnungsgerät!
    Trotz seiner schrecklichen Entdeckung atmete Ellert-Shen
erleichtert auf. Nun würde er endlich einen authentischen
Bericht über das erhalten, was mit dem Explorer geschehen war.
    Vorsichtig zog er das Gerät unter der starren Hand hervor und
verließ das Boot. Um alles zu erhalten, wie es jetzt war, ließ
er die Atmosphäre des großen Hangars entweichen und
stellte damit für das Innere des Beibootes jenen Zustand wieder
her, den es Jahrtausende lang gewohnt war. Auch der Tote würde
sich nun nicht mehr verändern.
    Mit dem wertvollen Fund in der Hand kehrte er in die
Kommandozentrale zurück. Er stellte das Gerät auf den
Kontrolltisch und betrachtete es. Er zögerte, es zu öffnen,
obwohl jede Faser seines Bewußtseins ihm sagte, daß die
letzte Entscheidung vor ihm lag.
    Dann streckte er die Hand aus ...
    *
    Es war ein hauchdünnes und sehr schmales Tonband, das
abspielbereit vor ihm lag. Er brauchte nur den Knopf zu drücken,
mehr nicht. Der Explorer kreiste um die Sonne. Ellert hatte Zeit. Er
drückte auf den Knopf.
    Die Stimme war wohlklingend und sympathisch, ohne jede Erregung
oder Bedauern. Sie erweckte den Eindruck von Sachlichkeit und
Ehrlichkeit.
    Es war die Stimme eines Mannes, der mit seinem Leben
    abgeschlossen hatte. Ein Bericht...

7.
    Ich bin Leutnant Terran Bonnet, seit Verlassen der Raumakademie
Mitglied der Explorerflotte und Fachmann für Funk und
Normalantriebe. Nach drei Jahren aktivem Dienst wurde ich der
Besatzung der EX-756 zugeteilt, die unter dem Kommando von Oberst
Sherridan steht - oder besser: stand.
    Mein Bericht beginnt mit dem Ende. Ich bin allein in dem Beiboot,
mit dem mir die Flucht im letzten Augenblick gelang. Seit mehr als
achtzehn Jahren bin ich nun unterwegs und endlich habe ich mein Ziel,
die gelbe Sonne, erreicht. Meine ganze Hoffnung war es, Planeten
vorzufinden, von denen einer Lebensmöglichkeiten bot. Von hier
aus bis zur nächsten Sonne sind es achtunddreißig Jahre.
Solange reichen weder meine Lebensmittelvorräte noch das
Trinkwasser.
    Seit ich weiß, daß die gelbe Sonne keine Planeten
besitzt, habe ich mit dem Leben abgeschlossen. Ich habe nur noch
einige Monate zu leben, falls ich es nicht vorziehe, dem sinnlosen
Warten vorzeitig ein Ende zu bereiten.
    Ich will diese Tage dazu benützen, den Flug der EX-756 zu
schildern. Im Angesicht des Todes wird dieser Bericht keine
Unwahrheit enthalten. Ich habe es nicht nötig, meine
Handlungsweise zu beschönigen.
    Noch etwas: wenn ich Daten angebe, so kann ich keine Garantie
dafür übernehmen, daß sie auch stimmen. Unsere Uhren
spielen verrückt. Einige blieben

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