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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen Ritt der Panik.
    Elf Reiter kamen davon, von den Blitzen aus der Strahlwaffe
verfolgt. Sie mußten an ein Wunder glauben.
    »Halt!« schrie ich und steckte die heißgeschossene
Waffe zurück.
    Das Tor hatte sich geöffnet, und die Knechte rannten heraus
und schlugen die Verletzten mit Knüppeln tot. Ich konnte mich
gerade noch vor einen der Sterbenden stellen, kniete mich neben den
Mann und hob seinen Kopf an.
    »Du ... kommst ... aus ... Almeria?« stammelte der
Söldner in Spanisch.
    »So ist es«, sagte ich. »Warum?«
    »Der Alchimist bezahlte ... wir sollten dich töten.«
    Dann starb er. Ich richtete mich verwirrt auf und empfing eine
neue Botschaft des Extrasinnes.
    Er weiß nicht, wer du bist, aber er ahnt, daß du ihm
gefährlich werden kannst. Das bedeutet, daß sich der
Fremde in einer ganz bestimmten, gefährdeten Situation befindet.
Er wittert den Feind hinter jedem, der nicht so ist wie der
Durchschnitt der Barbaren!
    Atreas und ich starrten uns an. Nur das grelle Wiehern eines
Pferdes durchschnitt die Stille des späten Nachmittags.
    »Das ging schnell vorbei!« sagte er und wischte sich
den Schmutz aus dem Gesicht. »Ihr habt neue, überraschende
Waffen!«
    »Ich zeige sie Euch, sobald wir in Ruhe am Kamin sitzen«;
sagte ich. »Die Söldner kommen entweder mit einer
größeren; Streitmacht zurück - oder nie.«
    »Ich hoffe, letzteres ist der Fall«, murmelte der
Landedelmann. Wir gingen langsam über das verwüstete Feld
zurück; durch das Tor und in den Hof hinein. Dort wurden die
Spuren des kurzen, aber harten Kampfes beseitigt, und eine gewisse
Fröhlichkeit breitete sich unter den einfachen Knechten und
Mägden aus. Ihr Leben hatten sie behalten, und, abgesehen von
einigen unbedeutenden Verwundungen und Brandspuren, war kaum Schaden
entstanden. Man begrub die Toten zwischen der Hofmauer und dem
Gebäude der Wassermühle. Wir, die Gäste, wurden ins
Haus gebeten. Man gab uns große, schöne Zimmer und ließ
uns allein; Ich zog meine Stiefel aus und setzte mich erschöpft
in einen schweren, hölzernen Sessel.
    »Der Kampf ist vorbei«, flüsterte Alexandra und
schnallte den Brustharnisch auf, ließ die Teile achtlos zu.
Boden fallen. »Und unserem, deinem, Ziel sind wir nicht viel
nähergekommen, Liebster.«
    »Bordeaux«, murmelte ich. »Der Fremde ist als
Alchimist in Bordeaux. Dort werden wir ihn treffen.«
    »Er weiß noch immer nicht, wie wir aussehen, was wir
wollen«, sagte Alexandra.
    Seit dem Augenblick, da ich ihr und dem Bogenschützen mein
Geheimnis aufgedeckt hatte, vor Jahrhunderten, bemühte sich
Alexandra, mich zu verstehen. Es war ihr kaum möglich, sich
genau vorzustellen, was Sonnen, Planeten, Monde und ferne Sterne
bedeuteten, aber sie wußte, daß ich aus einem sehr fernen
Land kam und dorthin zurückkehren mußte. Sie wußte
auch genau, daß ich nicht in allen Teilen des Planeten sein
konnte, um kulturelle Anstöße zu geben und daß ich
versuchte, entlang meiner zufälligen Wege den Barbaren zu
helfen. Sie ermunterte mich, wenn
    ich bereit war, zu resignieren. Sie konnte das Mögliche vom
Unmöglichen unterscheiden und würde, wenn ich es wollte,
mit mir um den Planeten reiten, wenn dies mein Ziel war. Aber ich
wollte nur nach Bordeaux und dort den Fremden treffen. Da ich dabei
aber eine ganze Mauer von Rücksichten, Momenten der Tarnung,
Gefahren und Tricks zu überklettern hatte, hörte sich
dieser Wunsch leichter an, als er sich ausführen ließ.
    »Wir werden ihn treffen!« sagte ich fest. »Aber
zuerst kommen ein paar Tage der Erholung.«
    Ich wusch mich ausgiebig neben dem Brunnen, trocknete mich ab und
zog mich um. Als ich. wieder in unsere Zimmer zurückkam, schlief
Alexandra. Ich gab dem Hund und dem Falken neue Befehle, kleidete
mich an, lehnte mich, einen Pokal voll Wein, im Sessel zurück
und schloß die Augen. Ich dachte nach.
    Eine alte Zeit schien zu Ende gegangen zu sein, und die neue Zeit
zeichnete sich erst in der Ferne ab. Mitten in dieses Vakuum hinein
kam die Pest, die wie ein schneller Wanderer durch das Land zwischen
nördlichem Pol, großem Ozean und nordafrikanischer Küste
zog.
    Viele meiner kulturellen Anstöße waren aufgenommen,
weiterentwickelt und angewandt worden. Überall hatte ich die
Zeichen gesehen: riesige Kathedralen aus Sandstein, mit spitzen Bögen
und hohen Türmen. Stadtmauern, kleine und große Städte,
schwindende Leibeigenschaft und Sklaverei, und viele andere Zeichen.
Ich hatte fast den Eindruck, daß die Barbaren es noch

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