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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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innerhalb
der nächsten Jahrhunderte selbst schaffen würden, ein
Raumschiff zu bauen oder andere, ebenso weitreichende Erfindungen zu
machen. Die geistigen Horizonte erweiterten sich ebenso, wie die der
Landschaft. Universitäten wurden gegründet, der Handel nahm
zu und brachte Kaufleute und Seefahrer dazu, andere Länder und
Sitten kennenzulernen. Bildung breitete sich aus, Klöster und
weltliche Schulen lehrten die Menschen. Die Zeiten, in denen ich
durch einfache Beispiele das Leben der Menschen entscheidend
verbessern konnte, schienen vorbei zu sein. Ich schlief über
meinen Gedanken ein und erwachte eine Stunde später, als mich
eine Magd zum Essen rief.
    »Ich habe nicht geglaubt, daß wir so billig
davonkommen würden«, sagte Atreas und führte uns zu
unseren Plätzen.
    »Ich auch nicht«, sagte ich. »Dank für die
großen, kühlen Zimmer, Herr Atreas.«
    »Es betrübt mich, aber wir haben keine schöneren,
Herr Atlan«, sagte er. »Wie kommt es, daß Ihr
behauptet, Ihr tragt nicht die Pest mit Euch?«
    Während wir aßen und tranken, berichtete ich ihm von
der Wundermedizin und von der Stadt Almeria. Die Tischgesellschaft
hörte staunend zu, und schließlich fragte mich Atreas:
    »Würdet Ihr diese Medizin ... ? Auch wir haben Angst
vor der Pest. Wir schützten uns bisher dadurch, daß wir
niemanden auf den Hof ließen.«
    Ich versprach, alle Menschen dieses Anwesens mit der notwendigen
Medizin zu versorgen und erkundigte mich nach dem Weg nach Bordeaux.
Ich erfuhr, daß es zwei Straßen gab, eine entlang der
Meeresküste, eine andere, die besser ausgebaut war und durch
viele Orte führte, war der Handelsweg. Aber auch dort waren die
Überfälle von Söldnerhorden an der Tagesordnung, wenn
man den Reisenden glauben durfte.
    »Wieviel Tage sind es bis Bordeaux?« fragte Alexandra.
"Rund zehn Tage, zügig geritten. Ihr habt schöne,
ausdauernde Tiere!«
    »So ist es«, stimmte ich zu. »Aus bester
maurischer Zucht. Sie werden uns nach Bordeaux bringen.«
    Ich war unzufrieden, meine schlechte Laune nahm zu: Es ging zu
langsam, mit zu vielen Störungen. Ich mußte unbedingt
versuchen, schneller zu handeln. Es war nicht mehr als eine einfache
Verfolgung in verschiedenen Masken - aber in spätestens dreißig
Tagen mußte sie beendet sein. Wir beendeten das Essen ziemlich
schweigsam, kurz darauf gingen wir zu Bett und schliefen schnell ein.
    Du wirst in deiner Ungeduld Fehler machen, die sich nicht mehr
korrigieren lassen, sagte der Extrasinn vorwurfsvoll.
    Was wollte ich denn?
    Nichts anderes, als einen Fremden von den Sternen finden und ihn
bitten, mir zu helfen. Ich wollte nichts anderes als ein Schiff nach
ARKON.

5.
    Die Stadt Bordeaux, die wir erreicht hatten, bot das typische Bild
einer Siedlung des vierzehnten Jahrhunderts. Eine Mauer umgab die
Stadt, entlang schmaler Gassen, in denen der Unrat lag und die
Schweine herumrannten, richteten sich schmalbrüstige Häuser
auf. Die Kathedrale überragte alles, aus Stein gemauert, wie ein
Wahrzeichen. Es gab Hunderte kleiner Häuser, in deren unterstem
Geschoß Läden untergebracht waren; die Stadt barst
förmlich vor Leben. Trotzdem trug sie deutlich die Zeichen des
Todes. Die Pest hatte die Stadt umzingelt. Wir näherten uns dem
Stadttor. Hoch über uns kreiste der Falke, unser schwarzer Hund
begleitete uns. Vor neun Tagen waren wir vom Gutshof des Herrn Atreas
fortgeritten. Meine Laune hatte sich nur geringfügig verbessert,
und Alexandra merkte es natürlich.
    Sie hielt ihr Pferd an, hob die Hand, und dann drehte sie sich im
Sättel herum und sah mir besorgt in die Augen.
    »Wie finden wir unseren Fremden?« fragte sie ruhig.
    Ich sah sie an, die lange Reise von Almeria her hatte ihre Spuren
hinterlassen. Alexandra war, wie ich, schmutzig, das Haar war
strähnig, das Gesicht trug die Spuren der Anstrengungen, des
fehlenden Schlafes und des knappen Essens.
    »Wir müssen versuchen, uns in seine Lage zu versetzen«,
sagte ich langsam. »Er wird Schwierigkeiten haben wie wir.
Selbst wenn er die Sprachen der betreffenden Länder spricht.«
»Wie wir ... «; sagte Alexandra. Ich erwiderte:
    »Er wird vermutlich Edelmetall bei sich haben. Gold oder
Silber kann er nicht eintauschen. Er muß also zu einem
Handelsherrn oder einem Goldschmied gehen und für sein Metall
Münzen verlangen. Das ist nach meiner Rechnung der einzige Weg,
ihn zu finden.«
    Sie nickte; das Verfahren schien plausibel zu sein.
    »Wird man uns in die Stadt hineinlassen?«
    »Man wird«, sagte

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