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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vertrauten Bewegungen menschlicher Gliedmaßen. Ich
hielt .mich nicht damit auf, müßige Überlegungen
anzustellen, sondern langte nach unten und erkannte in dem schwachen
Licht Armagnacs Gesicht. Er griff nach meiner Hand und zog sich hoch.
Nebeneinander saßen wir auf dem Balken, der ein schwaches
Ächzen von sich gab.
    »Noch nicht!« wisperte ich fast unhörbar.
    Der Fremde dort trank aus einem Weinbecher, dann trug er den
Leuchter bis zu der Truhe mit der flachen Platte, die neben dem Bett
stand. Er bückte sich, klappte die Satteltasche auf und zog den
kleinen Sender halb heraus, betrachtete ihn sekundenlang und schob
ihn wieder zurück. Mein Herz arbeitete wie rasend, und ich
spürte kalten Schweiß auf der Stirn.
    Der Vorhang zum anderen Zimmer schob sich zur Seite, und wir sahen
das Mädchen. War sie eingeweiht? Ich ersparte mir die Frage. Wir
hörten das Murmeln der Unterhaltung, merkten, wie es im Haus
immer leiser wurde, dann nickte der Fremde, nahm den Becher und ging
ins andere Zimmer hinüber.
    »Jetzt!« flüsterte ich.
    Armagnac zog den kleinen Keil aus dem Fensterrahmen heraus,
drückte vorsichtig probeweise gegen den Rahmen und grinste, als
das Fenster fast geräuschlos nach innen aufschwang: Es war kein
Wind, der Vorhang bewegte sich kaum. Wir bewegtem uns, aber nur
zentimeterweise: Ich richtete mich halb auf, bog dem Oberkörper
in den Raum hinein und sah niemanden.
    Aus dem Nebenzimmer kamen hastiges Atmen, leises Gelächter,
Murmeln ... ich erkannte die Stimme des Fremden wieder. Dann streckte
ich einen Fuß aus, balancierte und trat ins Zimmer hinein. Es
war so gut wie dunkel, nur ein Haufen rote Glut aus dem kleinen Kamin
erzeugte eine rote Dämmerung.
    Ich winkte nach hinten und zog den Lähmstrahler aus dem
Gürtel. Fast ohne Geräusch kam Armagnac ins Zimmer, sah
sich schnell um und riß einen zweiten Vorhang zur Seite.
    »Niemand!« hauchte er. »Niemand hier!«
    Langsam ging ich auf den Vorhang zu, der die Zimmer trennte.
    Ich bemühte mich, lautlos aufzutreten, und natürlich war
ich angespannt und nervös. Ich hatte es hier mit einer zumindest
gleichwertigen Intelligenz zu tun, mit einem Fachmann, was Tarnung
betraf.
    Meine Hand berührte den Vorhang, ich spähte durch die
Falten und sah ...
    Vor der Zimmertür schrie jemand gellend: »Armagnac ...
«
    Der Schrei wurde erstickt. Vor mir stand der Fremde, das halb
ausgezogene Mädchen vor sich. Seine Hand hielt ihr den Mund zu,
seine andere Hand hielt eine Reiterpistole, die ähnlich wie
meine aussah. Alles geschah jetzt innerhalb von fünf Sekunden.
Ich warf mich zurück, gleichzeitig krachte der Schuß und
lähmte mein Bein. Armagnac griff nach mir, als drei Türen
aufflogen und die Häscher hereinstürzten. Nicht einmal mein
Extrahirn wußte einen Ausweg, als ich aufrat, zusammenknickte
und dumpf zu Boden krachte.
    »Weg, zu Alexandra!« schrie ich.
    Ein Messer zischte, sich mehrmals überschlagend, durch die
Luft. Es bohrte sich in die Schulter eines der Männer, die mit
Fackeln, Stricken und gezogenen Waffen auf uns eindrangen. Armagnac
warf einen Stuhl nach dem Fremden; der Vorhang riß herunter und
schlug über Cardenas und dem Mädchen zusammen. Dann packte
Armagnac, sich bückend, einen der Männer, warf ihn
rückwärts gegen die anderen, drehte sich um und nahm einen
kurzen Anlauf. »Ich helfe dir!« schrie er und hechtete
aus dem Fenster. Er rollte sich noch in der Luft zusammen, und dann,
noch ehe ich nach meinem Lähmstrahler greifen konnte, warfen sie
ein Netz über mich, rissen mich hoch und banden mir die Hände
auf dem Rücken zusammen.
    »Platz hier!« sagte eine dunkle Stimme.
    Ich wandte den Kopf, gleichzeitig zuckte der Schmerz den
Oberschenkel hoch, und die Männer ließen mich auf den
Bettrand fallen.
    Durch die offene Tür kam ein Mann, nach Art der neuen Mode
mit kürzerem Haar, einem langen Gesicht, in dem die Augen wie
zwei Kohlen schimmerten. Er sah sich schweigend um und wartete, bis
der Fremde sich aus den Falten des schweren Vorhanges befreit hatte.
Dann fragte er: »Chevalier de Cardenas - ist dies der
Verfolger, der Euch seit einiger Zeit nachreitet?«
    Cardenas riß einem der Häscher die Fackel aus der Hand
und hielt sie mir vors Gesicht. Seine Augen flackerten voller Haß.
Er sagte, nur mühsam beherrscht:
    »Das ist er, auch wenn er sich verkleidet hat.«
    Der Profos kam langsam näher, seine Männer machten ihm
furchtsam Platz. Er sagte mit seiner
    knarrenden Stimme:
    »Ich erhebe

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