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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Frau angewendet
worden war, sich nur auf dieses Bauwerk beschränkt hatte.
    Deine vielen Kulturimpulse sind untergegangen! sagte der
Extrasinn.
    Diese Feststellung war richtig, aber hier, im Herzen dieses
Kontinents, war ich niemals gewesen. Ich dachte auch flüchtig an
andere Teile dieses Planeten, die ich nur von darüber
hinwegfliegenden Robotsonden kannte - aber ich durfte mir nicht
anmaßen, wie ein Gott, Kultur aussäend, durch die Länder
zu reisen. Jedenfalls hatte ich den Triumph, daß das
Aztekenreich blühte. Den Keim zu dieser Kultur hatte ich gelegt.
    Ich kundschaftete das Gelände aus, in dessen Mittelpunkt sich
die Herberge befand. Mein Falke kreiste schon stundenlang darüber
und über dem Stadthaus, in dem der Profos residierte und
pausenlos Boten empfing. Überall trieben sich die Untertanen
Armagnacs herum und grüßten mich verstohlen. Ich hatte,
ohne es zu wissen, vermutlich viele hundert stiller Helfer.
    Gegen Abend war ich wieder bei Alexandra. Unser Gepäck, das
wir unbedingt brauchten, die Waffen, alles lag bereit.
    »Ich bin bereit!« sagte sie.
    Sollte ich den Fremden dazu zwingen können, uns zu helfen,
würden wir den Gleiter herbeirufen und die Entwicklung irgendwo
weit außerhalb einer jeden Stadt abwarten. Viel konnten wir
zurücklassen, es war kein Verlust. Einige wichtige Gegenstände
aber sollten nicht in die Hände der Menschen fallen; sie würden
nur Unheil anrichten können.
    »Ich auch«, sagte ich. »Du wartest hierauf
mich?«
    »Ja, ich werde warten. Und wenn ich gefährdet bin?«
    »Dann wende dich an einen unserer Bettlerfreunde«,
sagte ich. »Sie werden dir helfen.«
    Ich steckte einen Dolch in den Stiefelschaft, verbarg einige
meiner geheimen Ausrüstungsgegenstände in Armbändern,
im Gürtel, im Schloß des Gürtels. Einer der Dolche
war ein Strahler, der andere ein Lähmstrahler. Ich schob einige
teuer aussehende Ringe über die Handschuhe an die Finger,
tastete nach meinem Zellaktivator und band einige leichte
Kunstfasertaue um meine Hüften. Dann aß und trank ich
etwas und wartete.
    »Die Nacht war schon immer mein Freund«, sagte ich.
»Diese Nacht wird alles entscheiden. Der Hund bleibt zu deinem
persönlichen Schutz hier, beide Falken sind in der Luft. Alles
ist bestens vorbereitet.«
    »Ich wünsche dir und uns viel Glück«, sagte
sie.
    Auf dem Tisch lagen die getarnten Reiterpistolen und mein
Erzeugnis als Waffenschmied, das Pulverrohr, halb Luntengewehr, halb
Keule. Ich glaubte nicht, daß ich etwas vergessen hatte. Eine
halbe Stunde später holte mich Armagnac ab; auch er war dunkel
gekleidet.
    »Werft den Rock weg, Herr Atlan«, sagte er leise. »Er
wird nur behindern.«
    Er hat recht!
    Während wir das Pferd hinter uns hergehen ließen, zog
ich den Überrock aus, rollte ihn zusammen und warf ihn in einen
Winkel. Ich hörte den Aufprall, unterdrücktes Lachen, dann
prügelten sich zwei Bettler um das Kleidungsstück. Unsere
unsichtbaren Freunde waren tatsächlich überall. Langsam
gingen wir weiter, in die Richtung der Herberge. Riesige Wolken
trieben über den Himmel und gaben das bleiche Licht des Mondes
nur minutenlang frei. Eine Nacht, wie geschaffen für einen
Überfall. Aber heute war die Stadt nicht still wie sonst nach
neun Uhr, nach dem Ruf des Nachtwächters vom Turm oder aus den
Straßen. Überall bewegten sich Menschen durch die
Finsternis. Metall von Waffen klirrte gegen Stein, unterdrückte
Flüche hörte ich, und schließlich fragte ich
Armagnac:
    »Plündern deine Leute heute nacht Paris?«
    Er flüsterte zurück:
    »Es sind nicht nur meine Leute. Es sind Wachen, Männer
von den Gilden und Zünften und die Häscher des Profoses.«
    Ich duckte mich unter einem baumelnden Aushängeschild und
fragte:
    »Wen suchen sie?«
    »Noch wissen wir es nicht. Aber bald, wenn sie losschlagen,
werden wir es erfahren.«
    So gingen wir weiter durch das nächtliche, fast gänzlich
lichterlose Paris.
    Wir stolperten über die ungefügen Steine, mit denen
einige Gassen gepflastert waren. Unter unseren Schritten scheuchten
Katzen die Mäuse und Ratten auf, und ununterbrochen herrschte
Bewegung, undeutliches Geschrei, Tappen winziger Füße und
Rascheln von kleinen, schmutzstarrenden Pflanzen. Wir traten auf
schlafende Bettler und wurden beschimpft. Schließlich sahen wir
zwischen alten Bäumen, dreihundert Schritte vor uns, Lichter
aufschimmern.
    Armagnac knurrte:
    »Die Herberge, Herr!«
    »Ich sehe sie. Wir müssen den Fremden allein treffen,
ohne daß uns

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