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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jenem
idyllischen Licht. Es war wunderbar kühl. Die Arbeiter kamen aus
dem langen Schatten der Olivenbäume hervor und winkten; diesmal
winkten wir zurück.
    Unsere Pferde hatten sich erholt und liefen einen langsamen Trab.
Ziegen stolperten grasend am Weg entlang, ein Hund umsprang die Hufe
der Pferde, und wir selbst waren einigermaßen ausgeruht und
guter Dinge. Antonio und ich ritten an der Spitze des Zuges und
unterhielten uns über Venedig und die Probleme dieser
Handelsstadt. Ich erkannte, daß es Jahrzehnte dauern konnte,
bis die Stadt wieder ihre alte Bedeutung erlangen konnte - es war ein
Problem der Fachleute; zu viele Menschen aller Schichten und Berufe-
waren von der Pest dahingerafft worden.
    »Was ist Euer Beruf, Atlan?«fragte Antonio.
    Ich grinste leicht und erklärte:
    »Ich kann alles und nichts; von jedem etwas. Es ist so:
Dort, woher ich komme, herrscht seit vielen Jahrhunderten eine Kultur
ohne Kriege und Seuchen. Die Menschen haben daher Zeit übergenug,
wissenschaftliche Leitungen zu vollbringen. Sie haben euch alle
überholt. Und ich, der ich aus diesem Land komme, gebe nur
wieder, was meine Freunde können. Aber ... es gibt viele Ärzte,
die hundertfach das können, was ich kann.«
    »Und jene Kräne, die Besegelung der Schiffe, die Pläne
für große Häuser und Lagerhallen ... ?« fragte
er wißbegierig. »Wir verwenden auch andere, bessere
Werkzeuge«, erklärte ich. »Mit den Werkzeugen, die
ihr in Venedig habt, könnt ihr nicht solche Dinge herstellen wie
mein Volk. Aber ich werde tun, was ich kann. «
    »Der Doge wird es Euch vergelten«, sagte Antonio. »Ihr
habt im Palast nicht einen Feind.«
    »Das will ich hoffen!« sagte ich.
    Gegen Abend kamen wir an die Stelle, an der wir uns getroffen
hatten. Ich stieg aus dem Sattel, räumte die Satteltaschen aus
und nahm meine Waffen mit, als ich ins Boot umstieg. Wir beschlossen,
in den nächsten Tagen in meinem Palazzo ein kleines Fest zu
halten; es war, im Frühherbst, gerade die beste Zeit für,
abendliche Feste. Dann ruderten die Männer das schlanke Boot
durch die Kanäle zurück. Als wir einige Minuten schweigend
zurückgelegt hatten, roch ich Brandgeruch ..., schwarze Flocken
segelten durch die Luft und berührten das Wasser. Ich wurde
unruhig und schaute nach oben. Wo war der Falke?
    Ich zuckte zusammen, als wir abermals um ein Haus glitten und ich
die Rauchfahne sah, die fast senkrecht in den Himmel stieg.
    »Brennt es?« fragte ich laut.
    »Es brannte!« gab der Steuermann zurück. »Ein
hölzernes Haus brannte ab. Vor wenigen Stunden, Herr.«
    Ich berührte, unruhig geworden, den Kontakt, der den Falken
zurückrief. Er sollte vorausfliegen ... warum wurde ich so
unruhig? Ich stand auf, und das Boot schwankte gefährlich.
    Setzt Euch, Signor!« beschwichtigte mich der Steuermann. »Es
war nicht Euer Palazzo, der den Flammen zum Raub wurde.« Der
Falke kam nicht.
    Auch nicht der zweite ... ich setzte mich unruhig. Ich atmete
erleichtert auf, als mein Palazzo auftauchte, von den letzten
Sonnenstrahlen angeleuchtet. Neben ihm, aus einem Trümmerhaufen,
ringelte sich die Rauchsäule. Das Haus, in das vor wenigen Tagen
eine zurückkehrende Familie mit dem Säugling eingezogen
war, existierte nicht mehr. Ein Haufen aus geschwärzten Steinen,
halbverkohlten Balken, viel Lehmziegeln und anderen Bruchstücken,
lag da. Dampf schoß hoch, als die letzten Eimer Wasser in die
Trümmer geleert wurden. Viele Menschen standen um die rauchenden
Reste herum; eine zweite Gruppe stand abseits und schien sich um
jemanden zu kümmern, der auf dem Boden lag. »Legt an!«
sagte ich.
    Der Kiel des Bootes schob sich knarrend auf die abgeschrägten
Steinstufen. Ich warf meinen Köcher und den Bogen an Land;
machte einen riesigen Satz, der das Boot zurückstieß und
mich stolpernd ans Ufer brachte. Dann drängte ich mich zwischen
die Menschen, schob sie zur Seite. Zwischen ihnen lag, leblos und von
Kopf bis zu den Füßen naß und schmutzig, voller Ruß,
mit
    Brandwunden an den Händen und den Armen...
    Alexandra!
    Ich blieb stehen, ging in die Knie und glaubte nicht, was, ich
sah. Alexandra lag regungslos da. Ich tastete nach dem Puls: nichts.
Ich zog ihre Lider hoch und prüfte den Lidreflex. Sie war
bereits kalt - tot. Unwiderruflich. Ich stand langsam wieder auf und
sah auf das Mädchen hinunter. Ich war wie erstarrt, ich konnte
mich nicht bewegen, nicht sprechen. Jemand packte mich am Oberarm und
führte mich weg. Als ich, mich umdrehte und ihn

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