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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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über die Toten und hielten schließlich
an.
    »Wo ist Euer Freund, Herr Atlan?« fragte Antonio und
betrachtete interessiert meine rauchende Reiterpistole.
    »Ich weiß es nicht. Lebt der Anführer der
Karawane noch?«
    »Wer?«
    »Ich meine den Anführer des Kaufleutezuges.«
    »Dort vorn, im Schatten!« sagte Antonio. Wir ritten
langsam dorthin. Die Verfolger kamen zurück und warfen die
Stoffballen, die Goldstücke und andere Gepäckstücke
ins Gras, die sie den Flüchtenden abgenommen hatten. Zwei Männer
von rund fünfundzwanzig waren entkommen. Der Soldat aus Padova
saß auf einem Sattel, und eine alte Frau bemühte sich um
seine Kopfwunde. Sie wischte das Blut aus dem Auge das Mannes, und
ich fragte ihn:
    »Herr, habt Ihr oder eure Leute oder die Kaufleute einen
großen, schlanken Mann mit bräunlicher Haut und
mandelförmigen Augen aufgenommen? Er ist in den letzten Tagen
erkrankt«
    Der Mann trank einen Schluck Wasser, verzog schmerzhaft das
Gesicht und murmelte:
    »Hieß er Carden?«
    Ich nickte.
    »Er war auf einem der Wagen, die sie in Brand gesteckt
habet. Dort...«
    Er deutete auf die fahlen Rauchsäulen, die sich aus den
Trümmern erhoben. Dort lagen qualmende Stoffbündel, einige
aufgeschlagene Fässer, dazwischen, auf dem zertrampelten Gras,
sah ich Verwundete und Tote. Ich dirigierte das Pferd hinüber
und ritt langsam dreimal um die schwelenden Holztrümmer herum.
Ich sah jedem der Verwundeten und Toten genau ins Gesicht, und
schließlich sah ich einen Mann, der mit dem Fremden einige
Ähnlichkeit hatte. Er saß zwischen den Wurzeln eines
Baumes dicht am Weg, und unter seinem Schlüsselbein sah ich
einen langen, abgebrochenen Pfeil. Rund um die Einschußstelle
war der Stoff der Jacke verbrannt. Ein Brandpfeil hatte ihn
getroffen.
    Ich stieg ab und riß das Verbandszeug aus der Satteltasche.
Drei schnelle Schritte brachten mich zu dem Mann.
    »Durst ... Wasser : . .«, flüsterte er schwach.
Ich erkannte die Stimme.
    Ich handelte schnell, aber wohlüberlegt. Zuerst riß ich
den Aktivator aus dem Hemd und hängte ihn um den Hals des
Mannes. Dann nahm ich die Weinflasche, entfernte den Verschluß
aus dem ledernen Beutel und setzte das Mundstück an die Lippen
des Mannes. Er trank in kleinen Schlucken, und der rote Wein lief ihm
aus den Mundwinkeln und tropfte auf den Pfeilschaft. Die Wunde sah
tödlich aus.
    Ich fragte in Interkosmo:
    »Du bist Eloy, der Mann von einem anderen Planeten?«
Er öffnete erschrocken die Augen. Sein Gesicht war schmutzig und
von Wunden gezeichnet. Die Haut spannte sich straff über den
Knochen. Unübersehbar waren die Zeichen des schwarzen Todes. Der
Fremde hatte sich angesteckt und war pestkrank geworden. Ich schätzte
die Lebensspanne, die ihm noch blieb, auf einen Tag - nicht mehr.
    »Ihr habt mich erwischt!« sagte er mühsam mit
geschwollener, schwärzlicher Zunge.
    »Ich nicht!« sagte ich, »Ich bin Atlan, der
Arkonide, ein Gestrandeter auf dieser Welt, seit Jahrtausenden. Ich
habe dich nicht getötet.«
    Er überlegte lange und atmete pfeifend. Dann betrachtete er
mich, als sähe er mich zum erstenmal.
    »Dann hat Gandalf mich auf dem Gewissen. Er impfte mich mit
einem Serum, das er entwickelt hatte. Damit konnte ich mich unter den
Pestkranken ... « Er hielt erschöpft inne.
    Nach einer Pause fuhr er fort:
    »Ich brenne innerlich. Ich verblute, aber in den letzten
Minuten ist es besser geworden. Du brauchst ein Raumschiff?«
    »Ja. Ich gäbe einen Arm darum.«
    Übergangslos sagte er:
    »Dieser verfluchte Ratgeber. Ich versteckte mich; weil ich
meinen Planeten für kurze Zeit verlassen mußte. Ich
versteckte mich zwischen Pestkranken, weil meine Gegner mir nicht
folgen konnten, ohne zu sterben. Sie hatten das Serum nicht.«
    Ich ergänzte leise und von einer immer stärker werdenden
Unruhe gepackt:
    »Gandalf; dein Freund, hat dir ein Serum gespritzt, das
gegen Pest soviel half wie klares Wasser. Er wollte dich gar nicht
mehr abholen, er wollte dich hier sterben lassen. Deine Feinde sind
an der Macht. So ist es.«
    »Ja. Gandalf hat mich verraten!« keuchte er. Seine
Augen verloren für kurze Zeit ihren fiebrigen Glanz.
    »Er hat mich verraten. Er, der Freund, hat mich in den Tod
geschickt!«
    »Wo ist das Funkgerät?« fragte ich besorgt.
    »Entweder auf dem Wagen oder irgendwo hier. Sie meinten
wohl, es wäre kostbar, weil ich es an mich geklammert hatte.«
    Ich sagte:
    »Hast du ein Versteck, ein geheimes Depot?« Er
schüttelte fast unmerklich den

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