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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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teilweise Dschungel,
Quellen, wenige Wildtiere und merkwürdige Laufvögel. Wir
brauchten keine Nahrungsmittel oder Frischwasser und verbrachten eine
ruhige Nacht. Am nächsten Morgen,
    kurz nach Sonnenaufgang, verabschiedeten wir uns überaus
herzlich von Mauki. Wir ließen das Kanu ins Wasser, sahen zu,
wie er sich darin einrichtete und winkten so lange, wie wir ihn sehen
konnten. Mit Wind und Strömung entfernte er sich langsam nach
Südosten.
    Dieser Abschnitt der langen Reise war beendet. Wir steuerten in
südlicher Richtung. Der Wald über den Ufern nahm eine
dunkle, drohende Farbe an. Es schien, als ob die glücklichen,
unbeschwerten Tage zu Ende gingen. Ich studierte ununterbrochen meine
Karten, und einige Tage später tauchte steuerbords die
buchtenreiche Küste der großen Insel auf, die fast direkt,
nur durch eine winzige Meerespassage getrennt, an den langen,
nördlichen Vorsprung des riesigen Inselkontinents, der wiederum
nicht mehr weit vom Südpol, dem sagenumwobenen Kontinent,
entfernt war. Wir befanden uns sozusagen gegenüber von Spanien —
auf der anderen Seite des Globus.
    Wir warfen am nördlichen Rand eines ausgedehnten
Sumpfgebietes Anker. Auf den fernen Bergen, höher als
viertausend Meter, sahen wir zu unserer grenzenlosen Verwunderung
gewaltige Inlandsgletscher.

    NEU-GUINEA, so sollte man diese riesige und höchst
lounder-same Insel später einmal nennen, erwies sich als eines
der letzten, lockenden Reiseziele, Wir mußten langsam daran
denken, den Bereich der schützenden und sicheren Inseln zu
verlassen und uns für längere Reisestrecken zu
verproviantieren. Schon nach einigen Kilometern Flug sah ich auf den
Bildern des Vogels die Runddörfer mit ihren spitzkegeligen
Dächern, teilweise auf Pfählen erbaut. Totempfähle und
Netze, Waffen und Teuer st eilen, Tanzplätze und abgegrenzte
Bezirke, in denen verwilderte Schweine gehalten wurden, konnten wir
erkennen. Geräuchertes Schweinefleisch — das konnten wir
gut brauchen. Wir entschlossen uns, einen Vorstoß ins
Landesinnere zu machen. Das war im September 1521. Fünfzehn
Matrosen, Agsacha, Sharma und ich rüsteten ein Boot aus, und
wieder beschlich mich das Vorahnen einer undeutlichen Gefahr. Wir
verbargen das Boot sorgfältig, nickten uns zu und gingen
geradewegs auf den schmalen Pfad zu.
    *
    »Melanesien, Schwarzinselwelt«, murmelte ich, als wir
hintereinander den Pfad betraten. Fünf Meter vor mir schlich
Scarron, mit nassem Fell und aufgeschabten Gelenken, zwischen den
triefenden Pflanzen einher.

    »Wir haben hier nur dunkelhäutige, kleine Menschen
getroffen«, erwiderte Agsacha, der zwischen mir und Sharma
ging. Wir hatten die entsicherten Waffen in den Händen; die
Schaltung stand auf dem Patronenlauf. Unruhig murmelten die Matrosen,
mit Haumessern, Entermessern und plumpen Musketen bewaffnet.
    »Daher dieser Name«, sagte ich. »Hoffentlich
begreifen sie, daß wir als Freunde und Handelspartner kommen.«
    Überall hier herrschte ein tropisches Klima. Wir kamen an
einer Menge runder Salzpfannen vorbei, in denen Meerwasser
verdunstete und Salzkristalle, das einzige richtige Gewürz
dieser Erdgegend, zurückließ. Mit den Gewürzen, die
das Abendland und auch die Schiffe der Händler des östlichen
Kontinentenrandes suchten, konnten die Eingeborenen nicht viel
anfangen. Unsere Lagerräume waren zum Teil schon wohlgefüllt
mit Nelken, Zimt und Ingwer. Sumpf-Taro und Bambus wuchs hier in
großer Menge.
    »Wann kommt das Dorf, Käpten?« riefjemand von
ganz hinten.
    »Noch eine Stunde!« gab ich zurück.
    Wir schwitzten, und Myriaden von Insekten stürzten sich auf
uns. Ein Kuri, ein total verwilderter Hund, sah Scarron und stob
jaulend und mit eingezogenem Schwanz davon. Wir hielten unter einem
Brotfruchtbaum an. Eine Riesenschlange sah uns und ließ ihren
Körper baumeln; sie war unentschlossen, ob wir Beute darstellten
oder ein zu großer Gegner wären. Schließlich
ringelte sie sich um einen mannsdicken Ast und verschwand raschelnd
zwischen den Blättern. Für meine Matrosen waren dies Wunder
und Gefahren; sie erschraken
    beijedem dritten Schritt vor einer harmlosen Naturerscheinung.
    »Selbst hier gibt es Ratten!« sagte Agsacha
angewidert, hob einen Stein auf und schleuderte ihn dem Tier nach,
das quiekend verschwand. Verglichen mit dem sauberen, nieist
übersichtlichen Strand der polynesischen Inseln war hier der
reinste Dschungel.
    »Nach einem kleinen Schluck Rum gehen wir weiter!«
entschied ich.
    Paradiesvögel

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