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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnte ihn nirgendwo entdecken. Wie weit
lüftete ich mein Inkognito, wenn ich jetzt mit der TERRA
näherkam? Ich ließ ankern und brachte das größte
Boot zu Wasser. Wir ruderten unruhig an Land, an der sterbenden
CONCEPTION vorbei.
    *

    Eine Gruppe von Matrosen rannte auf uns zu, als das Boot auf den
Strand lief und meine Männer ins Wasser sprangen.
    »Das ist der Spanier, dem die TERRA gehört!«
schrien die Männer. Es waren wahre Elendsgestalten;
Hoffnungslosigkeit, Hunger und Not sprachen aus ihren Gesichtern. Ich
schüttelte begriffsstutzig den Kopf.
    »Bringt mich zum Generalkapitän, Männer!«
sagte ich. »Wo finde ich ihn?«
    Schließlich, nach langem Schweigen, sagte einer der Männer
leise:
    »Senor Maghellanes ist tot. Er starb am
siebenundzwanzig-sten April, Herr.«
    Ich setzte mich auf die Bordkante des Bootes.
    Also doch! Deine Ahnung war richtig! kommentierte der Logiksektor.
    »Wie ist das geschehen?« erkundigte sich Diego
fassungslos und griff nach der Waffe.
    Sie berichteten es uns, stockend und immer wieder von der
Erinnerung übermannt. Nach einer langen Irrfahrt durch den
östlichen Teil dieses gewaltigen Ozeans waren sie zunächst
halbverhungert an zwei steinernen Inseln unterhalb des südlichen
Wendekreises vorbeigekommen. Sie hatten sich zuletzt von Ratten und
aufgeweichtem Leder ernährt. Einhundertsie-benundsiebzig
Menschen waren noch übrig. Viele starben auf diesem Abschnitt
der Fahrt. Etwa vor einem Jahr, am 6. März, hatten sie dann
endlich eine grüne Insel entdeckt. Die Eingeborenen enterten,
wie auch bei uns, das Deck und bestaunten in ihrer Neugierde alles,
was sie fanden. Sie nahmen mit, was sie tauschen wollten —
deshalb nannte Maghellanes, der sich das Eigentum mit Feuer und Kampf
zurückholte, diese Inselgruppe die Diebsinseln, die Ladronen.
Die Reise ging weiter, man konnte sich wieder sattesssen, man segelte
nach Norden weiter. Viel zu weit nach Norden, ein völlig
falscher Kurs! dachte ich. Warum hat Maghellanes meinen Karten nicht
geglaubt?
    Einer der Leute murmelte:
    »Er fand einen Brief an Deck. Von Euch, Senor Atlan. Er
versuchte wohl, Euren Kurs zu fahren, aber wir kamen niemals an die
Gewürzinseln.«
    »Von den Molukken seid ihr«, sagte Diego aufgebracht,
»auch noch herzlich weit entfernt. Wie ging es weiter?«
    Ich schwieg und hörte zu.
    Maghellanes hatte bewiesen, daß die Erde rund war. Er
erreichte jedenfalls die Inseln des Südmeeres, verfehlte aber
sein Ziel. Statt bei den Unglücksinseln genau nach Westen zu
segeln, segelte er nach Nordwesten. Er war mehrmals haarscharf an
Inseln vorbeigesegelt, deren Eingeborene wir auf sein Erscheinen
vorbereitet hatten. Schließlich erreichte man Inseln, auf denen
schon andere seefahrende Völker bekannt waren, die
offensichtlich vom Ostrand des Kontinents kamen. Man
    trieb Handel miteinander, und ein an sich unbedeutender
Zwischenfall führte dazu, daß der Portugiese eine
Strafexpedition ausrüstete. Es gab Kampf. Die Eingeborenen,
falsch behandelt und ausgenutzt, wehrten sich. Beim Rückzugsgefecht
starb Maghellanes, von Pfeilen getroffen, in der Lagune. Überall
hatte man Gold gefunden. Warentausch wurde betrieben, aber dies
konnten nicht die ersehnten Gewürzinseln sein. Man bekehrte die
Eingeborenen zum christlichen Glauben, was sinnlos war und sich als
außerordentlich verderblich erweisen sollte. Maktan hieß
die Insel, auf der Maghellanes starb. Man übergab schließlich,
nach sehr großer Verwirrung, das Kommando an Serrano und
Barbosa gemeinsam. Duarte Barbosa war ein schlechter Kapitän. Er
forderte Maghellanes Sklaven Enrique heraus, und schließlich
gab es einen zweiten Kampf, in dem Serrano von der TRINIDAD und
seinen Kameraden feige im Stich gelassen worden war. Nur noch 150
Männer waren übrig, als die Schiffe weitersegelten. Diese
Insel, auf der man sich wohl fühlen konnte, wurde zum Punkt der
Entscheidung — man verteilte die Männer und das Material
auf die beiden letzten Schiffe und zündete die CONCEPTION an.
Ich drehte mich herum; gerade fielen die brennenden Bordwände
auseinander.
    »Und wasjetzt?«
    Diego fragte es laut und sah dabei in die Runde. Die
ausgemergelten, gezeichneten Männer hoben die Schultern.

    »jetzt werden wir die Molukken suchen!« sagte eine
dunkle Stimme. Wir wandten uns um. Kommandant Carvalho stand
breitbeinig da und musterte uns.
    Ich erwiderte:
    »Ihr habt Maghellanes Karten, Kommandant?«
    »Ich habe sie. Und ich kenne auch Eure Ratschläge. Wo
finden wir die

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