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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren auf ihre Art sehr
glücklich. Für Atlan war der Abschied von diesem Tal
unproblematisch, für T’aban Tenthredo etwas komplizierter.
Aber diese Art ruheloser Männer, dachte der Arkonide, zudem noch
mit einem Aktivator ausgestattet, hielten es nirgends lange an einem
Ort aus. Tekener hätte vielleicht in der Lage Atlans auf Terra
oder Larsaf III ebenso gehandelt: helfend, verantwortungsvoll,
resignierend und dennoch voller brennender Sehnsucht nach der Heimat.
Atlan lächelte breit und sagte:
    »Die Sonne ist da. Wir sollten etwas essen und dann
zurückfliegen zum Paß.«
    Dränge nicht. Auch diese Welt hat ihre eigenen Gesetze!
flüsterte der Extrasinn.
    Ingeyn stieg aus dem Bad, warf sich einen weißen Mantel um
und kauerte sich neben T’abans Schultern nieder. Sie richtete
ihren eindringlichen, prüfenden Blick auf Atlans hartes Gesicht.
    »Arcon... du hast berichtet, wie der Adath-Kult einen Mann
hingerichtet hat. Ist er gestorben? Hast du etwas gesehen?«
    Der Arkonide schüttelte langsam den Kopf. Seine Hand schloß
sich um den Zellaktivator.
    »Nein. Ich konnte es nicht kontrollieren. Ich mußte
dafür sorgen, daß die TERRA in See stach, daß wir
gut vom Ufer Neuguineas wegkamen, und daß die Operation richtig
durchgeführt wurde. Außerdem war es Nacht.«
    Seine Hand wanderte von der Brust hinunter zum Magen. Dort glitten
die Finger über die Narben in der Bauchhaut. Atlan merkte, wie
ein Schauer seine Haut überzog.
    »Der Verräter, dessen Imago wir getötet haben«,
sagte T’aban fest, »ist jedenfalls gestorben. Der Stamm
beschloß es, die Abstimmung war geheim, und das Ergebnis wird
in Kürze einige Leute erschrecken.«
    »Ich verstehe!« erwiderte Atlan.
    Sie verließen das Bad, trockneten sich ab und stiegen dann
in ihre Kleidung. In der warmen Sonne des Morgens saßen sie
zwischen Pflanzen und weißen Mauern vor einem gewaltigen Tisch,
der sich vor Nahrungsmitteln und Delikatessen fast bog. Sie aßen
langsam und mit Vergnügen. Fast ein Jahrtausend trennten Atlan
vom Heute und von der Zeit Carlos des Ersten. Die Wirklichkeit
stellte sich wieder ein. Sie schwiegen, bis ein Bote kam und ihnen
sagte, daß die Zoon bereitstünden; frische, ausgeruhte
Tiere.
    Atlan nahm ausnahmsweise eine von T’abans Zigaretten,
zündete sie an der schwarzen Kerze an und sagte:
    »Ich gehe voraus, Meister des Schwertes!«
    T’aban stimmte schweigend zu. Er mußte sich von Ingeyn
verabschieden: dieses Mal für immer oder für eine sehr
lange Zeit. Atlan legte seine Hände auf die Schultern des
Mädchens und sagte: »Ich bin ein unruhig Reisender,
Mädchen. Und ich weiß zu schätzen, wenn man mich
bewirtet, wenn man mich einlädt und gute Gespräche mit mir
führt. Aber ich muß weiter, in andere Welten, auch solche,
die es nur in den Träumen gibt wie heute in der Nacht.
    Eines sage ich dir, Tochter der Morgenröte — du bist,
manchmal, wie Sharma. So klug und so begehrenswert. Lebe wohl!«
    Für eine zu lange Sekunde schmiegte sie sich an ihn, dann
nickte Ingeyn und flüsterte:
    »Dein Weg, Bruder des Schiffes und der Nächte, soll
gerade sein, und ohne Wunden verlaufen.« Langsam stieg Atlan
neben dem Boten die vielen Treppen hinauf, bis sie auf die
Landeplattform der Zoon kamen. Dort standen vier Tiere. Es waren
ausgesucht schnelle Renn-Zoon mit schwarzem Gefieder und riesigen,
braunen Augen. Die Zügel liefen durch silberne Ringe, bestanden
aus feinstem Leder, ebenso wie die hochlehnigen Sättel, und
alles war bestickt.
    Die kostbarsten Sättel des Stammes! durchfuhr es Atlans
Gedanken.

    Er verneigte sich vor Dancun, dem »Vetter der Schwingen«
und sagte leise:
    »T’aban und ich — wir sind gern hier bei den
Naysat gewesen, Dancun. Und ihr ehrt uns auf ungewöhnliche
Weise.«
    Dancun sagte stolz und laut:
    »Garaz T’aban Tenthredo ist der Sohn des Vulkans, der
Meister des Schwertes, der Verbündete der Schleuder. Er hat uns
Dinge gesagt, die unseren Stamm gut und lebendig erhalten. Ihm
gebührt alle Ehre. Und du bist sein Freund, und T’abans
Freunde sind auch die Freunde der Naysat. Triffst du einen von uns,
so wird er so für dich sterben wie du für ihn. In den
Sattel, pt’Arcon!«
    Atlan wickelte sich in seinen Mantel, setzte den Helm auf und
schob das durchsichtige Zoon-Visier herunter. Die Zügel wand er
um den Sattelknauf und schob seine Sandalen fest in die Steigbügel.
Dann warteten sie aufT’aban.
    Mit dem Mädchen im Arm kam T’aban die Treppe herauf. Er
ging schweigend bis zum

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