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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Molukken, Sertor Atlan?«
    »Ich werde es Euch zeigen«, sagte ich. »Und Ihr
solltet diesmal mehr Glauben haben, denn sonst sucht Ihr in alle
Ewigkeit nach einer Rückkehrmöglichkeit nach Sevilla. Ein
viertesmal helfe ich nicht.«
    Ich hatte zum Teil verloren. Nur die Hälfte meines Planes
ging auf. Maghellanes Tod änderte nichts. Ich ahnte nicht
einmal, wie die beiden Schiffe zurückreisen wollten. Ich ging
mit Carvalho zurück zu einer einfachen Hütte aus
Palmzweigen.
    Dort beugten wir uns über die Karten. Ich zeigte ihnen den
einfachsten Weg nach der Inselgruppe der Molukken. Dort konnten sie
tauschen, ihre Laderäume füllen und nach Westen segeln. In
Sicht der Küsten würden sie dann eventuell, um Afrikas
Südküste herum, wieder Spanien erreichen.
    Ich berichtete über Sternstände, ich sagte ihnen die
Positionen anhand der Kompaßmißweisung, und ich
schilderte die Inseln, die sie treffen würden. Mehr konnte ich
nicht tun.
    »Wohin segelt Ihr, Atlan?« wurde ich gefragt.
    Ich hob die Schultern und meinte halblaut:
    »Nach Westen. Ich werde genau zwischen südlichem
Wendekreis und dem Äquator zwischen den Inseln und dem
Inselkontinent hier hindurchsegeln. Irgendwann werden wir von der
TERRA AUSTRALIS INCOGNITA wieder in Sevilla landen. Ich bin ein
besserer Seefahrer als Maghellanes, und ich werde auch sehr viel
schneller segeln als Ihr, Carvalho!«
    »Ihr seid frei und unabhängig, aber wir haben diese
Vorteile nicht. Trotzdem danke ich Euch von Herzen, Senor!«
    »Schon gut. Ich hoffe, Ihr steuert richtig!«
    »Das hoffen wir auch.«
    Zischend sanken die Überreste der CONCEPTION ins Wasser und
gingen unter. Das Schiff verschwand. Die Matrosen arbeiteten, um die
anderen Schiffe zu überholen und so gut wie möglich
auszurüsten. Aber es war nicht möglich, mehr als das
Notwendige zu tun; Kräfte und Ausrüstung reichten nicht
weit. Die endlosen, erbarmungslosen Wüsten des Ozeans würden
die Schiffe wieder aufnehmen. Wie sah das Ende aus? Ich ging langsam
zu meinem Boot zurück und versuchte gar nicht, meine
Niedergeschlagenheit zu unterdrücken. Wir von der TERRA würden
unsere Ziele erreichen. Ob es Carvalho schaffte, war zweifelhaft.
    »Wir gehen zurück«, sagte ich und deutete auf die
TERRA. »Wir segeln weiter nach Westen. Und bald werden wir auch
nicht mehr die Ratschläge von Mauki haben!«
    Der Abschied von den Männern der beiden spanischen Karavellen
war kurz. Vielleicht dachten sie, uns niemals wiederzusehen.
    Dann ruderten wir zurück zur TERRA, die auf uns wartete und,
kaum daß wir an Bord waren, den Anker lichtete und
davonsegelte.
    »Land! Land voraus!«
    Als wir, von den Inseln um Cebu kommend, nach Süden
zurücksegelnd, die Küste einer Insel namens Marotay
sichteten, kam Mauki langsam den Aufgang zum Heckkastell herauf und
blieb vor mir stehen. Sein Gesicht war ernst. Er deutete mit seinem
einzigen Arm auf die dunkle, wie ein flaches Dreieck geformte Insel
und sagte leise:
    »Es ist Zeit für mich, Atlan!«
    Ich lächelte ihn an und nickte.
    »Du willst zurück zu Häuptling Aruano. Nach
Tafuafau. Ganz allein in deinem kleinen Kanu?«
    Er hielt seine Karte hoch; in clen letzten Wochen und Monaten
hatte er viele andere Karten hergestellt. Sie bildeten, in einem nur
ihm bekannten Muster aneinandergesetzt, eine Karte, die zwischen
Tafuafau und Marotay eine Verbindung herstellte. Das Schiff lag
schräg im Wind; wir kreuzten zurück zum südlichen
Wendekreis. Hier sahen wir, verglichen mit den Inseln Polynesiens,

    andere Küsten, andere, dunklerhäutige Menschen.
    »Ganz allein. Ich fange Fische mit dem Speer oder dem
Rahmennetz. Ich lande und trinke Kokosmilch. Ich trinke Eier aus,
fange Vögel und Schildkröten. Ich schlafe im Boot, im Sand,
unter den Palmen. Und ich richte mich nach dem Wind und nach den
Strömungen. Ich habe Geduld, und ich werde eines Xages Tafuafau
erreichen. Bei guter Gesundheit.«
    »Ich glaube dir«, sagte ich. »Wann willst du das
Kanu besteigen?«
    »Morgen früh, wenn ihr weitersegelt, Atlan.«
    »Ich bin einverstanden.«
    Rund zehntausend Kilometer hatten wir zwischen uns und Tafuafau
gebracht — Luftlinie. Wenn er ununterbrochen segelte oder
ruderte, sich treiben ließ .. . ich dachte die Überlegung
nicht zu Ende. Für diesen weißhaarigen, einarmigen Mann
galten andere Zeitbegriffe.
    Die TERRA ankerte vor dem Ufer einer unbewohnten Insel. Ich
schickte den Albatros auf einen Erkundungsflug, aber er funkte die
gewohnten Bilder zurück: Viel Wald,

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