PR TB 101 Das Universum Der Accalauries
damit zu tun, den Flug der UNIVERSUM dem des accalaurieschen
Schiffes anzugleichen. Die beiden Schiffe hatten sich bis auf zwanzig
Kilometer einander genähert.
Gucky tat eigentlich nichts. Er ruhte auf Accutrons Couch und
esperte. Deutlich konnte er die Gedankenimpulse der Accalauries in
dem anderen Schiff empfangen. Auch sie waren damit beschäftigt,
den sie umgebenden Raum abzusuchen. Bisher ohne jeden Erfolg.
Natürlich »kontrollierte« er auch die Gedanken der
Terraner in der UNIVERSUM. Er tat es unbewußt und rein
automatisch. Und nach einiger Zeit gab er es auch auf.
Es Veringen fast sieben Stunden, ehe etwas geschah . ..
Mock kam in die Kommandozentrale gelaufen.
Gucky war das Warten leid geworden und hatte sich in seine Kabine
zurückgezogen.
Fragile, der Fenderson gerade abgelöst hatte, sah erstaunt
auf.
»Was haben Sie denn, Leutnant? Von einer Biene gestochen?«
»Ein Schiff der Fremden! Ich habe es deutlich auf dem
Orterschirm!«
»Ein Dreieck? Mann, und das sagen Sie erst jetzt?«
»Ich habe ja eben erst den Mund aufmachen können,
Kommandant. Haben die Accalauries es auch schon geortet?«
»Da muß ich fragen. Accutron hat sich schlafen gelegt,
also muß ich es selbst machen. Ich gebe Ihnen Bescheid.
Schalten Sie die Orterschirme auf Interkom, damit ich auch etwas
sehe.«
Mock verschwand, während Fragile Funkkontakt mit dem Schiff
der Accalauries aufnahm. Zum Glück bekam er sofort Sherronas auf
den Schirm.
»Wir haben ein Schiff der Fremden geortet. Was sollen wir
tun?«
»Ich erhielt vor wenigen Minuten die Meldung, daß wir
es ebenfalls geortet haben. Entfernung etwa zwei Lichtstunden. Es
kommt auf uns zu, was eigentlich gegen meine bisherigen Erfahrungen
ist. Vielleicht haben wir Glück, und der Kommandant möchte
Kontakt mit uns aufnehmen.«
»An soviel Glück wage ich nicht zu glauben«,
erwiderte Fragile skeptisch.
»Wir bleiben auf Kurs?«
»Ja, das würde ich vorschlagen. Schalten Sie Ihren
Schutzschirm ein. Bisher haben die Fremden noch nie auf uns das Feuer
eröffnet, aber es gibt ja bekanntlich auch Ausnahmen. Wir
jedenfalls verbleiben im Schutz unseres Schirms.«
»Lassen Sie Ihren Empfänger in Betrieb, Sherronas. Wir
müssen uns jederzeit in Verbindung setzen können. Nur wenn
wir gemeinsam handeln, können wir Erfolg haben.«
»Das war auch meine Idee«, sagte Sherronas.
Fragile weckte Gucky über Interkom. Er bat ihn, Accutron
gleich mitzubringen, der in einer der Gastkabinen untergebracht
worden war. Für die UNIVERSUM ordnete er den Alarmzustand an.
Niemand konnte ahnen, was in den nächsten Minuten oder auch
Stunden passieren würde.
Das Dreieck war auf den Orterschirmen deutlich zu erkennen. Es
entsprach genau Sherronas' Beschreibung. Die Seitenlängen
betrugen fünfzig Meter, die Dicke des Schiffes etwa zwanzig
Meter. Die Art des Antriebs war nicht festzustellen, da er nicht
eingeschaltet war. Antriebslos und ohne Schutzschirm flog ihnen das
Dreieck entgegen, als beabsichtige es eine direkte Kollision.
»Die müssen lebensmüde sein«, stellte Gucky
fest, kaum daß er zwei Minuten in der Kontrollzentrale war.
»Sherronas hat uns etwas ganz anderes über sie erzählt.
Ich kann nicht bemerken, daß sie uns ausweichen wollen.«
Accutron ergriff die Partei seines Artgenossen.
»Vielleicht ein Wechsel in der bisherigen Taktik«,
vermutete er. »Sie sehen ein, daß sie so nicht
weiterkommen, wie sie es bisher versuchten. Vielleicht haben wir
Glück und erhalten Kontakt.«
Da beide Schiffe mit etwa halber Lichtgeschwindigkeit flogen,
würde es noch knapp zwei Stunden dauern, bis sie einander
begegneten. Die Taktik des Verhaltens wurde zwischen der UNIVERSUM
und Sham Crton abgesprochen. Der Accalaurie schaltete seinen
Schutzschirm aus.
Unter normalen Umständen bedeutete das für jeden anderen
Partner, daß friedliche Absichten vorlagen. Die Frage war nur,
ob die Unbekannten in dem Dreieck das auch verstanden und sich danach
richteten.
Hela Byer unterhielt sich abseits der Hauptkontrollen mit Dr.
Fabulus. Da er an der ganzen Materie äußerst interessiert
war, lauschte Gucky telepathisch mit.
»Das Schiff aus einem dritten Universum ... was halten Sie
davon, Doktor?«
Fabulus zuckte die Achseln und ließ den Orterschirm nicht
aus den Augen.
»Fragen Sie mich nicht, Dr. Byer. Ich weiß nicht, was
ich davon halten soll. Früher gehörte bereits die Begegnung
mit einem unbekannten Volk aus unserer eigenen Milchstraße zu
den Besonderheiten. Heute müssen wir
Weitere Kostenlose Bücher