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PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

Titel: PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hilflos gegenüber. So
gelingt es den Nachdrängenden nur allzu oft, mit leichter Hand
dem Pionier die Früchte seines Kampfes zu entwinden. Die
Häufigkeit, mit der sich dieser Vorgang wiederholt, läßt
die Vermutung zu, daß es dem Pionier schicksalhaft
vorausbestimmt ist, am Ende mit leeren Händen dazustehen . .. «
    (G. A. Walters: »Die Expansion des intelligenten Lebens«)
    Cathryn vernahm ein leichtes Geräusch am Eingang der
Schiffsbibliothek und blickte von der Leseprojektion auf.
    Unter der Tür stand Kallsund.
    »Man hat mich ausgeschickt, um Sie zu holen, Cath«,
sagte er. »Ihr Vater gibt sich besorgt, daß Sie die
Ansprache des Erz-reverends verpassen könnten, mit der die
Orbit-Party sinnigerweise eröffnet werden soll.«
    »Dazu hat Daddy allen Grund«, antwortete sie. »Vetter
NChristopher entwickelte schon in frühester Kindheit die Gabe
des nichtssagenden Wohllauts und ging uns allen solange damit auf die
Nerven, bis man ihm aus reiner Notwehr den einträglichen Posten
bei der Sekte der »Rufer der Letzten Tage« verschaffte.
Dafür müßte er uns schon aus bloßer Dankbarkeit
mit seiner Ansprache verschonen.«
    »Reines Rollenverhalten«, vermutete Kallsund.
    »Na schön!« seufzte sie. »Dann stürzen
wir uns eben wieder in den Schoß der Familie.« Sie erhob
sich.
    »Der sogenannte Schoß der Familie«, dozierte
Kallsund mit erhobenem Zeigefinger, »ist nichts als ein
lügnerisches Wort. Es verheißt trügerisch
Geborgenheit, steht aber in Wahrheit für ein erbarmungsloses
Tribunal, vor dem Privatangelegenheiten unter allgemeinem Beifall
viviseziert werden.«
    Sie durchschritten die menschenleeren Gänge der JOLLY 'JOKER,
jenes fünfhundert Meter durchmessenden Luxusrau-imers der
Cleveland Holding, der im Augenblick Benjamin auf ; einer engen
Umlaufbahn umkreiste.
    Die traditionelle Orbit-Party sollte den Auftakt zur Dschungel
safari bilden, an der alljährlich nahezu sämtliche
Angehörigen der Familien teilnahmen, zu seltener Einmütigkeit
vereint.
    Wie üblich war die in der großen Messe versammelte
Jugend im zünftigen Dschungel-Look erschienen. Ihre Kleidung
bestand aus kunstvoll drapierten Fetzen von Synthofell, die mit
ausgeklügelter Raffinesse gerade soviel Haut preisgaben, wie der
jeweils geltende Anstandskodex zu tolerieren bereit war. Die Älteren
begnügten sich mit khakifarbener Tropenkleidung.
    Angesichts dieser verwegen gekleideten Gesellschaft wirkte
Erzreverend Christopher O'Neill in seiner wallenden, dunkelblauen
Robe und der prachtvollen Kette mit dem goldenen Symbol seiner Sekte
reichlich deplaciert. Es schien ihn aber nicht im geringsten zu
stören, solange man ihm nur mit der geziemenden Andacht
lauschte. Dem eintretenden Paar sandte er unter struppigen,
strohgelben Brauen hervor einen indignierten Blick zu, der die beiden
rasch in die hinterste Reihe des Auditoriums 'scheuchte, wo noch
einige Plätze frei waren.
    Kallsund unternahm keinerlei Anstrengungen, den Gedankengängen
des Erzreverends zu folgen.
    Er vernahm etwas von einem gedeckten Tisch, der auf dem Boden
dieses jungfräulichen Planeten bereitet sei, und von dem Segen,
der offensichtlich auf allen Unternehmungen der hier Versammelten
ruhte. Angewidert verzog er das Gesicht.
    »Die Zeit der Ernte ist nahe!« rief der Erzreverend
voller Pathos aus. »Wenn wir nach den Tagen der wohlverdienten
Zerstreuung wieder an die Stätten unseres Wirkens zurückkehren,
werden wir genauer wissen, welche Hoffnungen wir in diesen Planeten
setzen können. Laßt uns dafür in stiller Besinnung
danken!«
    Die Gesellschaft erhob sich schweigend, und Vetter Christopher
breitete in einer segnenden Geste die Arme aus. Augenblicklich war er
vom Blitzlichtfeuer der begleitenden Fotografen umflackert wie von
einer Aura. Mit zufriedenem Gesicht wandte sich der Erzreverend zum
Gehen.
    Übergangslos schlug die Stimmung um. Die zur Schau getragene
Besinnlichkeit wandelte sich zur lärmenden Ausgelassenheit. Eine
Woge aus Gelächter und Stimmengewirr, übertönt von den
peitschenden Rhythmen einer verborgenen Band, schwappte über
Kallsund zusammen. Er unterdrückte mühsam den Impuls, sich
sogleich zur Flucht zu wenden, und wagte statt dessen ein
Anstandstänzchen mit Cathryn, die ihn nach einer knappen
Viertelstunde schweißgebadet entließ. Ohne Bedauern sah
er sie anschließend in einer Horde künstlich gebräunter
Tarzans verschwinden und suchte eine relativ ruhige Ecke auf, um
seine Gedanken zu ordnen.
    Die Schlußworte des

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