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PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit

PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit

Titel: PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dir kein Wort«, meinte Pooph, »aber
du bist eben unverbesserlich. Wo kann ich dich erreichen?«
    Yokish lächelte.
    »Über LETHOS CENTER. Bis bald, Lotwick.«
    Er unterbrach die Verbindung und sah den Raumkapitän an.
    »Wenn man in der fernen Vergangenheit die genetischen Kodes
einiger Lebensformen ändert, wie würde sich das in der
parallelen Primärphase auswirken, Guy?«
    Guy Nelson erwiderte den eindringlichen Blick ernst.
    »Das kommt darauf an, wie weit in der Vergangenheit man
beginnt, Yokish, und darauf, wie lange man Zeit hat, um Kodes zu
verändern.«
    Keiner der beiden Männer sprach es aus, aber beide wußten
es; sie sahen es jeder in den Augen des anderen: Wenn in ferner
Vergangenheit die genetischen Kodes aller Lebensformen lückenlos
verändert wurden, dann konnte es geschehen, daß sich
niemals ein Tier wie der Mensch entwickelte oder daß der Mensch
mit dem heutigen Menschen nichts mehr gemeinsam hatte.
    Vier Stunden später.
    Das PALL war mit allen möglichen Ausrüstungsgegenständen
beladen. George stand neben dem Programmierpult; Guy Nelson und
Yokish Kendall saßen auf Kontursitzen.
    Mabel Nelson stand vor dem offenen Einstieg. Sie sah besorgt aus
und erteilte ihrem Bruder schwesterlich Ratschläge.
    »Erkälte dich nicht!« war einer von ihnen. »Und
geh unbekannten Tieren aus dem Wege, Guy!«
    »Ich erkälte mich bestimmt nicht, Mabel«,
versicherte Guy, während er innerhalb des PALL nach der flachen
Notraketenkiste ausschaute, die er persönlich zwischen die
Ausrüstung geschoben hatte. »Dort, wo wir hingehen
    - oder sollte ich dann sagen? - ist es relativ warm. Bei
mindestens fünfzig Grad im Wolkenschatten erkältet man sich
nicht so leicht.«
    »Nun, auf jeden Fall habe ich acht Paar selbstgestrickte
Socken und neue Pulswärmer eingepackt«, fuhr Mabel fort.
»Vielleicht beginnt gerade die Eiszeit, während du dann
bist.«
    Der Raumkapitän stöhnte unterdrückt. Dann erspähte
er die Notraketenkiste und atmete auf.
    »So lange gedenke ich nicht zu bleiben, Schwesterlein!«
rief er und winkte. »Halte deine großen Ohren steif und
verliebe dich nicht in Kish!«
    »Du Scheusal!« schimpfte Mabel. »Wenn du
wiederkommst, ziehe ich deine Ohren so lang, daß ich ein Loch
für Phobos hineinschneiden mußt.«
    Guy grinste und befahl dem PALL, den Zugang zu verschließen.
Mit einem Blick verständigte er George. Der Roboter drückte
auf die Taste mit der Kodebezeichnung OFFEN.
    Es sah aus, als würde Mabel Nelson innerhalb eines
Sekundenbruchteils durchsichtig, bevor sie zusammen mit der
Kellerdecke verschwand, aber das hatte seine Ursache sicher nur im
Beharrungsvermögen des menschlichen Geistes.
    Wieder war durch die Deckenflächen des PALL der marsianische
Nachthimmel zu sehen - und wieder musizierte ein liebeshungriger
Kater. Sand rieselte auf das PALL.
    »Parallelität hundert Prozent«, teilte George
mit.
    Guy atmete auf. Seitdem Mabel von Kish erfahren hatte, daß
bei jeder
    Raumreise die Gefahr bestand, daß man die parallele
Sekundärphase verfehlte und statt dessen auf einer Zeitphase
landete, die mit der eigenen Phase nicht parallel lief, nahm er das
Gelingen eines Zeitsprungs nicht mehr als selbstverständlich
hin.
    Er ließ das PALL in den interplanetarischen Raum starten und
befahl ihm dann, ein Jahr in die Vergangenheit zurückzukehren.
Yokish und er waren übereingekommen, nicht die Spur zu kreuzen,
die der Kapitän und sein Roboter vor drei Wochen Realzeit und
937 Millionen Jahren Reisezeit gelegt hatten. Sie hofften, daß
andere Shakan nach dem Verbleib des vermutlich explodierten PALL
forschen würden und daß sie sie dabei beobachten könnten.
    Als der Anblick des grauen Zeitkorridors durch das grelle blaue
Strahlen des PALL überlagert wurde, stand Guy auf, zog die Kiste
mit der Aufschrift SIGNALRAKETEN Crl - 20 Stück unter einem
Stapel Ausrüstungsgegenständen hervor und öffnete sie.
    Säuberlich in elastischen Schaumstoff verpackt, schimmerten
zehn Flaschen Bourbon im Licht des PALL.
    Guy Nelson schraubte eine von ihnen auf, ließ eine gehörige
Menge des sonnengelben Bourbons durch seine Kehle gluckern und
reichte die Flasche dem IPC-Diplomaten.
    »Hier, stärken Sie sich ein wenig, Yokish!«
Kendall hielt unschlüssig die Flasche in der Hand. »Ich
sollte Ihnen eigentlich die Flasche über den Schädel
schlagen, Guy«, meinte er grimmig. »Was tun wir, wenn wir
in Not geraten und Hilfe herbeiholen könnten, falls wir statt
Whisky Signalraketen mitgenommen

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